Sockentriumph

Eigentlich sollte ich über dem Manuskript für meinen nächsten Roman brüten, doch was gerade passiert ist, muss ich einfach rasch erzählen.

Vor nicht mal zehn Minuten kam mein mir Angetrauter ganz zerknirscht zu mir ins Arbeitszimmer, ich möge doch bitte mal mitkommen. Also folgte ich ihm ins Wohnzimmer an seinen Rechner; er hatte die Mediathek einer Verbrauchersendung aufgerufen und schaute gerade einen Bericht, den er bei der TV-Ausstrahlung verpasst hatte. Es ging ums Wäschewaschen. Ein paar Minuten davon waren auch dem berühmten sockenfressenden schwarzen Loch in der Waschmaschine gewidmet (dessen anderes Ende bekanntlich ganz woanders liegt).

© 2014 by Gerrit Jan Appel

Was haben mein Mann und ich uns für verbale Kleinkriege darüber in sechzehn Jahren geliefert! Ich habe unbeirrbar auf der Existenz bestanden, wenn mal wieder ein Socken verschwunden war, während Männe mir mit lebenslangem Entzug des Nachtischs gedroht hat, falls ich „diesen horrenden Blödsinn“ noch einmal aufs Tapet bringen würde. Doch jetzt wurde es mit einer genauen Erklärung endlich aus dem Reich der Legenden gezogen und zur belegten Tatsache erklärt (sie werden beim Waschvorgang in den Schlitz zwischen Trommel und Türdichtung gezogen und die Pumpe erledigt den Rest). Fernsehen bildet! Ich glaube, mein Triumphgeheul war in der ganzen Stadt zu hören.

Eigentlich ist es ja ganz schön, wenn ein fast seit dem ersten Tag der Beziehung schwelender Disput zum Ende gebracht werden kann. Blöd ist nur, dass wir uns jetzt was für die nächsten sechzehn Jahre einfallen lassen müssen, es soll ja weiterhin spannend bleiben. Kennt zufällig jemand noch andere Haushaltsmythen, über die man sich herrlich in die Wolle geraten kann…?

„Ich brauch‘ Tapetenwechsel“, sprach die Küche

Nachdem das Vorhaben wegen mehrerer langwieriger Erkrankungen wiederholt verschoben werden musste, soll es im Juni nun endlich in die Tat umgesetzt werden: Küche streichen und neue Deko.

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Nach sechs oder sieben Jahren im Stil einer ländlichen Deel mit Motiven der ostholsteinischen Küste des Mare Balticum soll es nun mehr gen Hamburg gehen. Damit es wieder so wohnlich wird wie bisher, ist eine sorgfältige Auswahl bei den Motiven für die Bilderrahmen notwendig. Nicht ganz einfach, hat die letzte Zählung der Heimat-Fotos auf unserer Fotofestplatte doch exakt 4.493 Dateien ergeben. Die Qualität moderner digitaler Spiegelreflexkameras ist ja schön und gut, aber der klassische Zelluloidfilm mit seinen 36 Aufnahmen (und den Kosten für Entwicklung und Abzüge!) hat dem Knipstrieb wenigstens noch gesunde Zügel angelegt.

Hinzu kommen die weiteren Möglichkeiten, die das digitale Zeitalter bietet: Klassisches „gedruckt wie geknipst“, oder Spielereien mit Daguerreotypie-Optik, Farbklecksen, Leinwand-Effekt, Polaroid-Foto-Fake… Die Auswahl ist schier unendlich, zumal die Frage der ansprechenden Präsentation auch noch gelöst werden muss: Die alten Rahmen im skandinavischen Stil behalten? Auf etwas Neues umsteigen? Verschnörkelt? Rahmenlos? Sachliches Schwarz? Oder gar mal etwas Luxuriöses in Form eines Drucks auf gebürstetem Aluminium?

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Dabei ist es keinesfalls so, als würde da bei meinem Gemahl und mir ungetrübte Einigkeit bestehen! Unzählige Kannen Kaffee sind seit Sonnabend über dieser Diskussion draufgegangen, und von einer Einigung wir noch sehr weit entfernt.

Bin mal gespannt, ob wir unseren Zeitplan für die Renovierung wirklich halten können…

Wanna cup o‘ tea, luv?

Eigentlich bin ich nahezu Fernseh-Nihilist – bis auf eine Ausnahme habe ich von unserem Fernsehgerät anno 2013 keinen Gebrauch gemacht. Wozu auch? Gerade zeigt ein ursprünglich in Luxemburg beheimateter Sender wieder mit Übertragungen vom 5. Kontinent, dass man nix verpasst, wenn die Kiste aus bleibt. Es wäre wohl auch 2014 so weitergegangen, wenn mich liebe Freunde nicht auf die Sitcom Mrs. Brown’s Boys aufmerksam gemacht hätten.

Agnes Brown ist eine irische Mammy, die die Zügel ihrer Familie fest im Griff hat. Sie hat ein lautes, loses Mundwerk (fast jeder Satz beinhaltet einen Kraftausdruck und sehr rustikale Titulierungen des Gegenübers wie wie „Ye gobshite“, „F*ck off“ oder „Ye feckin‘ eejit!“) und lässt kein Fettnäpfchen aus. Im Gegenteil, sie springt munter von Fritteuse zu Fritteuse. Doch hinter der harten Schale steckt ein riesengroßes weiches Herz, das wie eine Löwin für das Glück ihrer Kinder kämpft – assistiert von ihrer besten Freundin Winnie McGoogan, mit der sie unzählige „cup o‘ tea“ schlürft.

Genau hier setzt der Charme ein: Zum Brüllen komische Pointen auf der einen Seite, herzergreifende Taschentuchmomente auf der anderen. Ich habe bisweilen vor Rührung so geblarrt, dass ich den DVD-Player auf Pause schalten musste.

Ähnlich wie The Golden Girls in den 1980ern nähert sich Mrs Brown’s Boys über das Stilmittel der Komödie auch eindringlich ernsten Themen: Die Haltung der Katholischen Kirche zur schwulen Ehe und Analphabetismus, dysfunktionale Familien – brüllend komisch aufbereitet und dabei doch so respektvoll, dass man als Zuschauer am Ende der Folge nachdenklich zurückbleibt.

Die professionellen Kritiker in England und Irland hassen Mrs Brown’s Boys förmlich; es gibt kaum eine wohlmeinende Rezension. Die Einschaltquoten sprechen jedoch eine andere Sprache: Die Weihnachtsspecials 2013 lagen weit vor dem sonstigen Publikumsliebling Downton Abbey. Das Publikum liebt Agnes Brown und ihren Clan, weil sie so echt daherkommen.

Das Gefühl, in liebevoll überzeichneter Form der Familie zu zuschauen, die man gerne selber hätte (oder sogar schon hat), kommt nicht von ungefähr: Erfinder und Hauptdarsteller Brendan O’Carroll hat seine ganze Familie und besten Freunde an der Serie beteiligt – ein richtiger Clan, und das merkt man. Da ist so viel Liebe und Hingabe dabei, dass man sie alle ins Herz schließen muss. Sie machen sich gar nicht die Mühe, dabei perfekt zu sein. Versprecher? Requisite umgeworfen? Egal, dann wird die Szene wiederholt – und die Fehlversuche werden nicht einmal aus der fertigen Folge rausgeschnitten, und obendrein wird ganz absichtlich improvisiert. Es ist alles so menschlich, was sich auch im gesprochenen Wort ausdrückt: Die Dialoge sind so gestaltet, wie der ganz normale irische/britische Durchschnittsbürger spricht – mit verschluckten Silben, lokalen Dialekten, ungefilterten Schimpfworten und so weiter. Von dem sorgfältigen polierten Haus am Eaton Place-Oxford-English aus dem Lehrbuch, wie es u. a. in der BBC-Sitcom Keeping up appearances äußerst witzreich karikiert wurde, keine Spur.

Leider ist genau deswegen nicht davon auszugehen, dass Mrs. Brown’s Boys je im deutschen Fernsehen auftauchen wird. Die Serie ist so typisch irisch, dass sie selbst mit dem besten Team einfach nicht in deutscher Synchro funktionieren würde. Hier reicht es einfach nicht, nur die Dialoge zu übersetzen. Man müsste sowohl als Sprecher als auch als Zuschauer die britische und irische Seele ausreichend kennen und verstehen, um die Serie so zu bearbeiten, dass sie in Deutschland nicht nur von den Worten, sondern auch von der Seele begriffen wird.

Aber ich find’s einfach schön, in Zeiten, in denen auf der ganzen Welt Fernsehsendungen, die nur darauf ausgelegt sind, andere Menschen vorzuführen und zu erniedrigen, in der Überzahl sind, gelegentlich auch mal auf eine echte Perle zu stoßen.

Blaue Stunde

Ich mag die blaue Stunde am Morgen. Draußen vor dem offenen Fenster fangen die ersten Vögel an zu singen. Die ersten Haustüren fallen ins Schloss, die ersten Schritte klackern über das Trottoir. Das Schwarz der Nacht wird langsam zum Blau des Tageshimmels.

Am liebsten ist mir die blaue Stunde in Altbauten. In solchen Gemäuern wird diese besondere Zeit noch von anderen Tönen untermalt.

Jedes alte Haus hat seine guten Geister, greifbare Erinnerungen an jene, die früher hier gewohnt haben. Am lebendigsten sind sie nicht um Mitternacht, sondern zur morgendlichen Schummerzeit. Sie wissen, dass das Bewusstsein der jetzt hier Weilenden nur auf Sparflamme kocht, es zwischen nicht ganz schlafend, aber auch nicht ganz wach schwankt, und die Geräusche von draußen sich mit surrealen Traumsequenzen vermischen. Darum sind sie behutsam und machen sich unaufdringlich bemerkbar. Hier und da das Knarzen einer Holzdiele, ein knackender Türrahmen, ein leiser Windhauch trotz geschlossener Fenster.

Unsichtbare Freunde, die den Weg in einen neuen Tag weisen.

Haltet den Dieb… nicht!

Aus einem der Häuser in unserer Straße wurde eine Küchengarnitur mit einem Tisch und vier Stühlen getragen und neben der Haustür abgestellt. Dazu kamen eine alte Wirtschaftswunderstehlampe und ein Karton mit einem kompletten und intakten Kaffeeservice.  Zehn Minuten später kamen ein paar junge Leute vorbei, hielten kurzen Kriegsrat und nahmen die Klamotten mit. Uneingeweihte hätten es für einen dreisten Diebstahl halten können, doch das Ehepaar, welches die Möbel nach draußen gestellt hatte, freute sich nur.

Was mir an unserem Quartier in dem kleinen Emscherdorf wirklich gefällt, ist seine Mischung aus Uhlenhorst, Eimsbüttel und Hoheluft mit einem Touch St. Georg vor der Gentrifizierung. man kann hier wirklich ganz kommodig leben.

Am meisten mag ich die unkomplizierte Art, miteinander zu teilen. Weiterlesen

Lazarett

3c406dc1-0602-4417-b01c-492d4c8b2dbaDa die Erkältung meines Gemahls inzwischen zur ausgewachsenen Bronchitis mutiert ist und ich als Hobby-Krankenpfleger heute einfach nicht zum Wortpüttschern komme, hier kurz, knapp, knackig: Viel Spaß mit einem weiteren Abenteuer (das eigentlich erst Ostern kommen sollte…) von Holger & Christoph!

Nachschlag

Rainbowflag_neuVor einer Woche kochte das Thema Profisport & Homosexualität mal wieder etwas höher. Was hat sich seitdem getan? Wohl weniger, als wenn ein aktiver und etwas bekannterer Fußballer als Herr Hitzlsperger sich geoutet hätte. Trotzdem hat’s einiges an erhellenden, aber auch albernen Debatten gegeben. Manches war hochgradig verärgernd. Nicht nur die Kampagne gegen die Aufklärung zu sexueller Vielfalt in der Schule, sondern auch die Rufe in der Community, die Herrn Hitzlsperger den Mut seinen Schritt absprechen und den Mangel an Nutzen für eben jene Community reklamieren. Sich vor Freunden und Familie im Angesicht der Gefahr, fallengelassen zu werden, ans Coming out zu wagen, ist also nicht mutig? Wie schnell man doch die eigenen Nöte vergisst, durch die man selber gegangen ist…

Wie sehr freut mich da sein Statement, die Rolle als Symbolfigur nicht annehmen zu wollen. Warum sollte er auch die Community als Hauptintention für sein Coming out haben? In erster Linie gehört das Sortieren seines Lebens, der Unwille zum Versteckspiel gefolgt von einem Zwangsouting in der Presse nämlich allein ihm. Wenn sein Schritt darüber hinaus die Debatte zum Thema befeuert, ist das ein Nebeneffekt, an dem er aufgrund einer gewissen Bekanntheit kaum vorbeikommt, zu dem er jedoch mit Sicherheit nicht verpflichtet ist. Warum also diese Kritik an ihm, als wäre er der schwule Messias, der sich geweigert hat, seine Mission zu erfüllen?

Keine Missverständnisse, bitte: Es ist nach wie vor gut, was aus seinem Tun entstanden ist. Diskussion, weitere Coming outs, Gegenwind für die Verweigerer sexueller Aufklärung. Kaum ein Beruf steht so sehr im öffentlichen Fokus wie der Profifußball. Wenn von hier aus die Aufklärung, dass nicht jeder Homosexuelle automatisch ein Abziehbild von Albin/Zaza aus La Cage aux Folles ist, in andere “männliche”, aber weniger publicityträchtige Berufe getragen werden kann, ist das gut, denn so könnten auch schwule Bauarbeiter, Trucker, Soldaten etc. es künftig leichter im Leben haben.

Doch warum jetzt alle Erwartung und Enttäuschung in den ersten Profisportler legen, der sich geoutet hat? Ist Herr Hitzlsperger plötzlich the only gay in the village? Es muss doch nicht sein, dass jemand von einigen vorgeschoben wird, die einfach noch nicht so weit sind, ihren eigenen Kampf zu kämpfen, oder von einigen anderen verdammt wird, die sich ihr eigenes Zögern aus der Vergangenheit selbst nicht verzeihen können. Ist halt so gelaufen; man kann seine Historie nicht umschreiben, und jeder hat seinen eigenen Takt dafür, “es” auszusprechen, was auch ja auch so sein soll.

Eins sollte nämlich nicht vergessen werden: Ein prominentes Coming out bleibt für viele eine vage Sache. Man weiß um die Tatsache an sich, aber es hat keinen direkten Bezug zum eigenen Leben. Was hilft ein akzeptierter schwuler Promi in der Ferne, wo er für jene vollkommen abstrakt ist, die uns im direkten Umfeld aber Schwierigkeiten bereiten, weil sie das Thema da nicht so schön davonschieben können? Wenn eine Enkelin ihrer 75jährigen Großmutter erklärt und vorlebt, dass es den beiden Schwulen von nebenan nicht nur um den Geschlechtsakt geht, sondern darum, wem man zugetan ist, wenn es um von Liebe und Geborgenheit geht und für welchen Partner man notfalls mit seinem eigenen Leben einstehen möchte, und besagte Oma daraufhin eine Gratulationskarte zur Hochzeit des schwulen Paares schickt, sollte das ein wichtigerer Moment sein als alle prominenten Coming outs zusammengenommen.

Deswegen sei die Frage gestattet, ob es nicht mehr bringt, sich selber den Mut zum Sprechen zu erarbeiten bzw. eine eventuelle Komfortzone zu verlassen, um in seinem eigenen Mikrokosmos aufzuklären statt nach Promiidolen zu lechzen? Frei nach John F. Kennedy: “Frag dich nicht, was ein Promi tun kann – frag dich, was DU tun kannst.”

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Uninteressante Interessen

Was habe ich sie geliebt, die Gilmore Girls. Lorelai und ihre Tochter Rory waren das beste Mutter-Tochter-Paar, welches das Fernsehen je hervorgebracht hat. Solange sie im TV liefen, habe ich sie immer geschaut, keine Folge verpasst. Wenn etwa mittwochs die letzte Folge lief, habe ich am Donnerstag wieder mit Folge 1 begonnen. Und das, obwohl ich deutsche Synchro wie die Pest hasse.

Als die DVDs zu einem erschwinglichen Preis erhältlich waren, habe ich mir alle sieben Seasons auf einen Schlag gekauft. Geschaut habe ich sie nie. Es ist wie mit dem schon mal erwähnten Limonenlikör: Im Urlaub hui, zuhause pfui.

Heute habe ich prüfend vor meinem DVD-Regal gestanden und ernsthaft überlegt, ob ich die Gilmore Girls nicht einfach in einem lokalen Second-Hand-Laden verkaufe.

Aber das habe ich dann auch nicht übers Herz gebracht.

Gefüllte Schleusenwärter

Nachdem meine Erkältung inzwischen so passé ist, dass ich sie regelrecht vergessen habe, ist nun mein mir Angetrauter an der Reihe. Da er mit so etwas immer etwas… nun ja, anders umgeht (mit anderen Worten: er jammert ganz entsetzlich) als ich („Is vun alleen kamen, mutt ook vun alleen wedder weggohn!“), bedarf es immer einiger Trostpflaster, um die Laune im Haus nicht allzu sehr kippen zu lassen. Also habe ich ihm vorhin Gefüllte Schleusenwärter kredenzt. Okay, okay – eigentlich sind es Gefüllte Arme Ritter, aber da Ritter in Hamburg bekanntlich bereits seit 1276 nicht einmal mehr Wohnrecht besitzen, ist dieser Name natürlich inadäquat.

Da es sich nicht um ein gehütetes Familienrezept handelt, hier die Zubereitung – vielleicht hat ja noch jemand anderes ein quengelndes Kleinki… ich meine, einen leidenden Ehemann zu trösten:

Gefüllte Schleusenwärter• 20 Scheiben Toastbrot

80 g Butter, geschmolzen

300 g Frischkäse

30 g Puderzucker

85 ml Milch

1 Päckchen Vanillezucker oder Mark 1 Vanilleschote

Zucker & Zimt nach Geschmack gemischt

  1. Backofen auf 180° Ober-/Unterhitze vorheizen.
  2. Vom Toastbrot die Kruste entfernen und anderweitig verwenden
  3. Toastbrotscheiben mit einem Nudelholz sehr flach rollen.
  4. Den Frischkäse mit Puderzucker, Milch und Vanille gut verrühren (wer mag, kann auch noch einen Esslöffel Orangensirup hinzugeben)
  5. Zehn Scheiben Toast in 2 Reihen zu 5 Stück eng zusammen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Einen Backpinsel nehmen und die Scheiben dünn mit Butter bestreichen.
  6. Die Käsecrème gleichmäßig auf dem Toast verstreichen.
  7. Mit den übrigen 10 Toastscheiben abdecken. Die restliche Butter darauf verstreichen. Nach Geschmack mit der Zucker & Zimtmischung bedecken.
  8. 15 Minuten auf mittlerer Schiene im vorgeheizten Backofen backen, bis die Ecken leicht gebräunt sind. (Wer eine Grillstufe im Backofen hat, kann diese für die letzten 5 Minuten dazuschalten)
  9. Die 10 Toast-„Doppeldecker“ nacheinander vom Blech nehmen, jedes einmal in der Mitte durchschneiden, so dass man am Ende 20 Stück hat, und warm servieren.

Gutes Gelingen!

Nachtrag: Ich vergaß zu erwähnen, dass die Mengen in diesem Rezept natürlich für vier Personen (oder für zwei Personen für zwei Tage) gedacht sind…

Fastenkur

Seit Montag bin ich auf Diät. Nein, nicht die mit kalorienzählen. Die mit Bits und Bytes zählen. Sprich: Ich will meinen Internetkonsum deutlich reduzieren. Ich hänge beruflich schon genug vor der flimmernden Scheibe rum, da darf es außerhalb der Bürostunden künftig gerne weniger sein.

Vom Browser meines Smartphones habe ich sämtliche „Spaßlinks“ aus den Favoriten bzw. Apps gekillt und nur die nützlichen (Zugfahrplan etc.) behalten. Ähnlich konsequent ging’s am Schlepptop weiter – auch hier haben sich die Reihen der Favoriten merklich gelichtet. Fast alle Forumsmitgliedschaften sind komplett gekündigt; nur eine habe ich noch behalten, und die wird künftig auf maximal zwei Stunden am Wochenende beschränkt.

Nach fast einer Woche steht fest: Es hat sich gelohnt, weil ich nicht das Gefühl habe, etwas zu verpassen. Im Gegenteil. Ich hab‘ mich mal mit Freunden zu richtig tollen, intensiven Klönschnacks getroffen, mal nachmittags noch eine weitere kleine Joggingrunde eingeschoben, mal ein paar immer wieder verschobene Kleinigkeiten im Haus erledigt und generell das Gefühl gehabt, viel mehr Sinnvolles gemacht zu haben.

Ich hab‘ auch mehr gelesen. Nur an der Literatur an sich sollte ich noch schrauben – die zauberhaften Memoiren My Life in France der amerikanischen Köchin Julia Child und Fannie Flaggs Fried Green Tomatoes at The Whistle Stop Café haben mich zu Höchstleistungen in der Küche animiert. Da muss ich echt aufpassen. Sonst wird trotz Sport am Ende doch noch eine Diät fällig. Dann aber doch die mit den Kalorien.

Mutig

Rainbowflag_neuEigentlich sollte erst am Freitag der nächste Blogeintrag folgen, aber aus aktuellem Anlass gibt’s heute einen außerplanmäßig. Gerade geistert durch die Nachrichten die Mitteilung, dass ein Ex-Fußballspieler der Bundesliga und der Nationalmannschaft sich als homosexuell geoutet hat. Die Reaktionen sind erwartungsgemäß gespalten: Die einen beklatschen es als mutig, die anderen stören sich an der Vorsilbe Ex- und bemängeln, dass es kein aktiver Fußballer war, sondern eben ein ehemaliger, der nichts mehr zu befürchten hat.

Ich selber gehöre zu denen, die diesen Schritt als mutig empfinden. Denn meiner Ansicht nach hat er sehr wohl etwas zu verlieren. Seinen Job als Sportkolumnist wird ihm wohl keiner streitig machen, zumindest nicht per Aufkündigung des Arbeitsvertrags. Schon alleine aus dem egoistischen Motiv des zu befürchtenden Imageverlusts wird seine verantwortliche Redaktion an ihm festhalten. Aber ich – in einer fußballbegeisterten Familie aufgewachsen und daher mit reichlich Einblicken hinter die Kulissen, Querelen und Skandälchen eines lokalen Vereins versehen – kann mir gut vorstellen, dass es für ihn nun schwerer wird, Interviewpartner zu finden. Heterosexuelle Aktive, die Angst haben, sich mit einem Schwulen zu zeigen, weil sie nicht für schwul gehalten werden wollen. Schwule Aktive, die sich gerne selbst outen würden, aber einfach noch nicht soweit sind. Vorurteilsgesteuerte Fans und Funktionäre, denen schlichtweg die umfassende Aufklärung zum Thema fehlt. Vergessen wir eins nicht – Stonewall wird im kommenden Juni gerade mal 45 Jahre her sein. Dagegen stehen (abgesehen von einer schwachen und sehr kurzzeitigen Blüte in der Weimarer Ära, als schwule Schlager wie Süßer, ach Süßer oder Señor, komm und küss mich auf Spanisch ganz selbstverständlich den Weg in die allgemeinen Verkaufsregale der Schallplattenhändler fanden) soviele Jahrzehnte, ja fast Jahrhunderte mehr an Ablehnung, Hass, Ausgrenzung.

Es ist leider so – einmal geschürter Hass hält sich länger als das Gegenteil. Die Hexenverfolgung der Neuzeit, die ihre Klimax in den Hexenprozessen von Salem fand, aufzubauen hat nur zwei, drei Jahrzehnte gedauert, – sie wieder loszuwerden mehrere Jahrhunderte.

Ich kann verstehen, dass gerade ältere Homosexuelle nun, besagte 45 Jahre nach Stonewall, allmählich ungeduldig werden und das Gefühl haben: „Jetzt muss es aber doch endlich mal vorangehen.“ Selbst ich mit meinen gerade mal 40 Jahren habe bisweilen das Gefühl, dass mir die Zeit davonrennt, und ich fürchte, eine vollständige Akzeptanz von Homosexualität und die vollkommene gesetzliche Gleichstellung nicht mehr zu erleben. Das ist traurig, aber nun mal auch die naturgegebene Tragik jeder Generation, dass sie gesellschaftliche Entwicklungen ihrer Zeit nicht bis zum Ende miterlebt. Leona Edwards hätte gewiss gerne mitangesehen, was der von ihrer Tochter Rosa Parks am 1. Dezember 1955 ausgelöste Busboykott zum Ende der Segregation in den USA beigetragen hat – doch die ihr vom Schicksal zugestandene Lebenszeit war bereits eher vorüber und sie starb hochbetagt vor jenem 1. Dezember.

Um den Weg zurück zu besagtem Fußballspieler einzuschlagen: So ganz aus dem Schneider ist er wie gesagt nicht, nur weil er nicht mehr aktiv ist. Es lauern noch genügend Risiken und Unwägbarkeiten. Wenn die Interviewpartner ausbleiben, wenn seine Homosexualität missbräuchlich genutzt wird, um ihm die Kompetenz abzusprechen – worüber soll er schreiben und somit seinen Job erfüllen? Und was ist mit Ressentiments, die sich abseits seines Metiers abspielen?

Darum finde ich seinen Schritt sehr wohl mutig. Er hat die Diskussion über schwule Sportler wieder in den Fokus gerückt und zu ihr beigetragen – und sei es nur um den Anteil, dass man wieder drüber redet. Babysteps – aber wenn es dazu führt, dass auch nur ein einziger weiterer Mensch sich nicht mehr ins Versteck drängen lassen will, ist das doch was!

Kleinvieh macht auch Mist! Es ist betrüblich genug, dass die Sexualität eines Menschen überhaupt eine Zeitungsmeldung wert ist. Aber es davon, dass dies nur beklagt wird, ändert sich nichts. Also weiter mit der Aufklärung – und auch mit den Babysteps. Aber wir müssen akzeptieren, dass es Dinge gibt, die über das Ende unserer Lebenszeit hinaus brauchen, um zu einem guten Ende zu kommen. Auch wenn wir selber das vielleicht verpassen.

Dies ist ein Platzhalter.

Nachtrag 09.01.2014: Auch Hans-Georg hat sich in seinem Blog dazu Gedanken gemacht.

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Cinema Paradiso

Heute war ich mal wieder am Hauptbahnhof, weil Ferries, ein Fachmagazin für Fährschifffahrt, nirgendwo anders in der Stadt zu bekommen ist. Dabei kam ich auch am größten Kino der Stadt vorbei, einem riesigen Klotz mit Glasfassade, mindestens zehn Sälen, riesigem Gastobereich und so weiter. Zuletzt war ich dort,  um Gottes Werk und Teufels Beitrag zu schauen. Danach hat es mich nie wieder dorthin gezogen. An Filmen hat es nicht gemangelt, aber die Vorführstätte hat mir die Lust darauf genommen.

Als ich das Kinogehen als Traumfabrik für mich entdeckte, lag die Betonung noch auf Traum – heute hat sie sich zu Fabrik verlagert. Ticket lösen, Popcorn kaufen, in unbequemen Sesseln platznehmen, Film gucken, raus – genauso anheimelnd wie eine Fertigungsanlage für Nirosta-Spülbecken.

Denke ich an das Kino zurück, in dem ich als Teenager komplette Monatsvorräte an Taschengeld ausgegeben habe, sehe ich sofort einen Saal mit dickem altrosa Plüschteppich, Sesseln wie aus den Salonwagen des Orient Express geklaut, verschnörkelten Lampen an der Wand und einem Vorhang mit Troddeln vor der Leinwand. Wenn man als erster Zuschauer kam, herrschte fast kirchliche Stille und kein Discogedudel, das nicht zum erwarteten Film passte. Nach und nach füllten sich die Reihen. Gedämpftes Murmeln. Dann ging es los – erstmal ein Vorfilm (meistens ein alter Cartoon), dann Werbung und schließlich der Hauptfilm, bei dem man natürlich auch den Abspann zum Ende ansah, denn da lief meist das beste Musikstück des ganzen Films. Wenn man nach drei Stunden wieder rauskam, war einem ein bisschen schwummrig, weil es natürlich keine Klimaanlage gab, aber das gehörte einfach dazu. Vielleicht hatte uns ja auch Patrick Swayze oder Robert Redford die Sinne geraubt.

Schön war auch das fahrende Überlandkino in den Sommerferien an der Ostsee. Der Ort hatte zwar ein richtiges Kino, aber das war schon Mitte der 70er dichtgemacht worden. Es gab ja den Kursaal. Einmal die Woche kam ein kauziger Herr mit Mercedes und Anhänger vorgefahren, baute im Saal einen transportablen Projektor nebst mobiler Leinwand auf, und dann wurde der einzige verregnete Nachmittag der Woche mit Bernard und Bianca oder Jenseits von Afrika überbrückt. Gespenstisch, wie das mit dem Wetter immer genau zu passen schien – als hätte die Kurverwaltung einen Vertrag mit Petrus gehabt.

Ich glaube, Disneys Zeichentrickabenteuer lief in einem Rutsch durch, aber bei dem Monumentalschinken mit Meryl Streep wurde mindestens zweimal die Filmrolle gewechselt. Also ging zwischendurch das Licht für zehn Minuten an. Man holte neue Getränke – oder brachte die alten weg. Dann ging’s weiter.

Haben diese Unterbrechungen gestört? Kein bisschen. Man hatte nicht nur die Zeit, sondern auch die Muße, sich auf einen Film und das ganze Ritual drumherum einzulassen. Einfach für ein paar Stunden in ein Paradies abtauchen, in dem es Abenteuer zu bestehen und Liebespaare zusammenzubringen galt.

Nein, ich lasse mich jetzt nicht zu einem Früher war alles besser verleiten, denn das stimmt nicht. Auch früher gab es Dinge, die kompletter Mist waren. Aber früher war einfach mehr Lametta… äh, Ambiente.

Spezialität des Hauses

Als bekennender Nicht-Bejubler von Schnee freue ich mich natürlich, dass in diesem Winter noch nicht ein einziges Flöckchen gefallen ist. Die kurzen Joggingplünnen werde ich nach meiner aktuellen Erfahrung zwar wirklich frühestens im April wieder auspacken, aber trotzdem finde ich die bei zehn bis vierzehn Grad liegenden Temperaturen gar nicht so schlecht. Leider bin ich scheinbar nicht der einzige – in der Nacht zu Altjahrsabend war ich nämlich das FlyIn-Restaurant für zwei Mücken, dabei haben diese Viecher derzeit doch eigentlich keine Saison! Hat sie aber trotzdem nicht davon abgehalten, blutrünstig über mich herzufallen.

Ist mir erst gar nicht aufgefallen; ich hab‘ die Stiche nur gesehen, aber nicht gespürt. Doch nachdem mein Körper in den letzten Tagen alle Antikörper voll zu tun hatte, sich um die Erkältung zu kümmern, hat er seit heute wieder vollständig die Zeit, sich anderen Aufgaben zu widmen. Angriffslustig verteidigt er sein Revier, hat in dem Mückenspeichel aber einen formidablen Gegner gefunden. Es juckt ganz entsetzlich, und in der Apotheke haben sie schön blöd geguckt, als ich so völlig außerhalb der üblichen Zeit ein Mittel gegen Insektenstiche haben wollte.

Ist ohnehin merkwürdig – über drei Jahre schon habe ich gar keinen Mückenstich mehr gehabt, und jetzt auf einmal zwei so heftige? Entweder sind die Miststücke ganz besonders ausgehungert und stürzen sich auf alles, was sie kriegen können, oder mein Blut gilt aufgrund des weihnachtlichen Zuckerrauschs für die hier logierenden Mücken im Moment als Spezialität des Hauses.

Jedenfalls nervt die Juckerei ungemein, und bevor ich nochmal zum warmen All the blood you can drink-Buffet erklärt werde, wäre es vielleicht doch nicht ganz so schlecht, wenn wir jetzt einen echten kleinen Wintereinbruch mit knackekalten Temperaturen bekämen…

Rituale

Keine Ahnung, ob ich mich hier ein wenig zu lustig über die ganz und gar nicht winterlichen Temperaturen gemacht und die Gottheit Bazillitis zusätzlich verärgert habe, indem ich an jenem Tag nicht in meinen langen, sondern in den kurzen Sportplünnen zum Jogging war (aber es waren doch 14° plus…), jedenfalls liege ich seit gestern ziemlich auf der Nase. 37,9° Körpertemperatur, Kopf wie ein zum Bersten vollgepackter Seesack, Gefühl auf der Zunge, als hätte ich einen Hamsterkäfig ausgeleckt, Sturmflut in der Nasenhöhle mit Deichbruch – das volle Programm.

Dass schwule Männer sich in Punkto Umgang mit einer Erkältung überhaupt nicht von heterosexuellen Geschlechtsgenossen unterscheiden, habe ich schon mal beschrieben, darum will ich heute nicht wieder über Jammergestalten und Krankheits-Nihilisten referieren, sondern über eine andere Facette dieses Zustands schnacken.

Ist man erkältet, geht es einem naturgemäß durchaus dreckig. Also sucht man nach Mitteln und Wegen, sich die Zeit so angenehm wie möglich machen. Schlafen, stricken, auf der Playstation zocken, Kreuzworträtsel lösen… Alles ist möglich.

Meiner einer hört in dieser Zeit Hörspiele. Wer mich genauer kennt, wird das nicht für weiter verwunderlich halten, denn eigentlich höre ich ständig Hörspiele. Die sind dann aber für Erwachsene, z. B. Adaptionen von klassischen Geistergeschichten aus viktorianischer Zeit wie The Ash Tree nach M. R. James oder The Haunted Woman nach Allen Upward.

Bin ich jedoch krank, drehe ich das Rad der Zeit weit, weit zurück. Dann höre ich – inzwischen immerhin fast 41 Jahre alt – plötzlich wieder Hui Buh, das Schlossgespenst oder Die Hexe Schrumpeldei und andere Klassiker meiner Kindheit.

Bis zum Kinn in die Buntkarierten eingemummelt sein und Spuki, das Schreckgespenst von Schloss Fürstenfurt auf nächtlichen Streifzügen und Enid Blytons Fünf Freunde hoch zu Ross durch ein vernebeltes Moor zu begleiten, mit der Lok 1414 von Altstadt nach Neustadt zu fahren oder ein aufregendes Schuljahr mit Hanni und Nanni (nicht lachen, ein paar Klischees muss man ja erfüllen) zu erleben, hat sowas Tröstliches.

Es versetzt einen in eine Zeit zurück, als alles irgendwie unbeschwerter und unschuldiger war. Allein durch solche Rituale geht es einem schon irgendwie besser.

Das ist aber auch alles, was ich an Kommodigkeit ertragen kann. Für meinen Mann gilt weiterhin die Parole: „Wag es ja nicht, mich zu betüddeln, dann geht das hier ohne Verletzte ab!“

Das war’s für heute aus der Wortpüttscherei. Falls mich jemand sucht – ich bin erstmal wieder auf Schloss Burgeck in der Fledermausturmkammer. Hui Buh!

Nachdurst

… oder besser: Nachhunger. Der Neujahrsmorgen geht ja mitunter – je nachdem, wie wild der Altjahrsabend war – mit einem ziemlichen Kater einher. Oder einem gewaltigen Nachdurst. Da ich selber für gewöhnlich keinen Alkohol trinke – nicht mal den Mitternachtssekt – macht sich eine lange Nacht bei mir immer mit einem kaum zu stillenden Heißhunger auf etwas ganz Ausgefallenes bemerkbar, das in keinerlei Verbindung mit dem am Vorabend Gegessenen steht. So auch vorhin wieder. Ich bin wachgeworden mit einem Riesenhunger auf Melle.

Jawoll, Melle. Die ich zuletzt in dem Jahr gegessen habe, bevor meine Großeltern altersbedingt ihren Gemüsegarten plattgemacht haben. Das war 1989. Vor einem Vierteljahrhundert also.

Folgende Zubereitung à la Oma war in unserer Familie überliefert: Gewürfelten fetten Speck in einem Topf auslassen, bis die Grieben knusprig waren. Die Grieben wurden rausgefischt und beiseite gestellt, dann wurde mit dem Speckfett und eine Mehlschwitze angerührt, welche mit Wasser soweit aufgefüllt wurde, um die Masse nicht zu sehr eindicken zu lassen. Melle hinzugeben und weichkochen lassen. Zum Schluss alles pürieren, mit Kondensmilch für eine gewisse Crèmigkeit sorgen und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Die Melle auf Salzkartoffeln servieren und die Speckgrieben drübergeben, dazu ein Spiegelei. Voilà.

Die Verwendung von Kondensmilch lässt darauf schließen, dass es sich hierbei um eine kriegsbedingte Variante der Zubereitung handelt, aber das hat dem Genuss keinen Abbruch getan. Spinat mit Blubb konnte jeder – Melle war eine Kunst!

Auch wenn es inzwischen viele Biobauern gibt, die alte Gemüsesorten zu neuem Leben erwecken, stehen die Chancen, kurzfristig mal wieder Melle auf den Tisch zu bekommen, eher schlecht, denn Melle hat wegen ihrer ausgeprägten Verbreitungsfreude immer noch den Status von Unkraut und gilt in vielen Gemüsegärten sozusagen als Pflanze non grata.

Leider – denn der eingangs erwähnte Nachhunger ist immer noch verdammt groß, und die Tatsache, dass wegen bedauerlicher Mängel in der Einkaufsplanung vorhin nur Cornflakes ohne Milch oder kalte Sojaschnitzel von gestern zur Frühstücksauswahl standen, trägt nicht wirklich zur Steigerung der Resttagslaune bei…

ICH WILL MELLE!

Ach, ja – frohes neues Jahr nachträglich, übrigens.