Spezialität des Hauses

Als bekennender Nicht-Bejubler von Schnee freue ich mich natürlich, dass in diesem Winter noch nicht ein einziges Flöckchen gefallen ist. Die kurzen Joggingplünnen werde ich nach meiner aktuellen Erfahrung zwar wirklich frühestens im April wieder auspacken, aber trotzdem finde ich die bei zehn bis vierzehn Grad liegenden Temperaturen gar nicht so schlecht. Leider bin ich scheinbar nicht der einzige – in der Nacht zu Altjahrsabend war ich nämlich das FlyIn-Restaurant für zwei Mücken, dabei haben diese Viecher derzeit doch eigentlich keine Saison! Hat sie aber trotzdem nicht davon abgehalten, blutrünstig über mich herzufallen.

Ist mir erst gar nicht aufgefallen; ich hab‘ die Stiche nur gesehen, aber nicht gespürt. Doch nachdem mein Körper in den letzten Tagen alle Antikörper voll zu tun hatte, sich um die Erkältung zu kümmern, hat er seit heute wieder vollständig die Zeit, sich anderen Aufgaben zu widmen. Angriffslustig verteidigt er sein Revier, hat in dem Mückenspeichel aber einen formidablen Gegner gefunden. Es juckt ganz entsetzlich, und in der Apotheke haben sie schön blöd geguckt, als ich so völlig außerhalb der üblichen Zeit ein Mittel gegen Insektenstiche haben wollte.

Ist ohnehin merkwürdig – über drei Jahre schon habe ich gar keinen Mückenstich mehr gehabt, und jetzt auf einmal zwei so heftige? Entweder sind die Miststücke ganz besonders ausgehungert und stürzen sich auf alles, was sie kriegen können, oder mein Blut gilt aufgrund des weihnachtlichen Zuckerrauschs für die hier logierenden Mücken im Moment als Spezialität des Hauses.

Jedenfalls nervt die Juckerei ungemein, und bevor ich nochmal zum warmen All the blood you can drink-Buffet erklärt werde, wäre es vielleicht doch nicht ganz so schlecht, wenn wir jetzt einen echten kleinen Wintereinbruch mit knackekalten Temperaturen bekämen…