Gestern war er also endlich, der große Tag der Konfirmation. Schön war’s: Der Gottesdienst ein Erlebnis, die Gäste gut gelaunt, der Konfirmand strahlte ob seines großen Tages wie eine Halogenleuchte.
Alles perfekt – genau wie das Essen. Man hatte sich ja auch Mühe gegeben. Schon Wochen vorher die Speisenfolge geplant. Omas altes Kochbuch (Frakturschrift!) und ihre handschriftliche Rezeptkladde (Sütterlin!) gewälzt. Frische Zutaten von Markt, Schlachter und Bauernhof in der Nachbarschaft, Supermarktware diesmal aus den Regalen, an denen die etwas höheren Preise stehen. Das tagelange Püttschern hat sich gelohnt. Zufriedene Gesichter bei allen, die sich da an der Tafel versammelt hatten.
Doch da war auch dieser eine Gast, den es immer gibt. Dieses eine vorlaute Persönchen, das sich erdreistet zu fragen: „Was hast du für eine Backmischung genommen? Dr. Oetker oder Aldi?“
Dann möchte man das Leinentuch nehmen, mit dem man gerade das Tropfwasser von einer Blumenvase geputzt hat, es diesem Gast um den Hals legen und gaaaaanz sinnig und suutje zuziehen.
Aber man tut es nicht, weil zuviele Leute da sind, die… ihn wiederbeleben würden… *augenzwinker*
Was tut man also?
„Noch’n Kaffee?“