„Männer jammern nicht bei Erkältung – sie gehen wortlos ins Licht“ – „Ein Mann hat Schnupfen. Oder in seinen Worten: Es geht zu Ende mit ihm.“
Man kennt diese kleinen Sticheleien. Im Moment hört man sie wieder besonders häufig, weil passend zur Jahreszeit die entsprechende Welle von Rotznasen über uns hereingebrochen ist und die Hustenbonbonregale in den Läden wie leergeräumt sind.
Fast vier Wochen hat sich auch mein mir rechtmäßig Angetrauter mit einer wirklich hartnäckigen Bronchitis herumgeplagt. Eine Ladung von hunderten Fahrrädern, die in den Laderaum eines Frachters gekippt wird, rasselt leiser als die Bronchien meines Mannes.
Neben dem Hausarzt hat sich sogar eine Lungenfachärztin bemüht, das Ganze in Griff zu bekommen. Und was haben sie ihm nicht alles an Chemikalien eingeflößt! Mein Mann hat das Zeug auch tapfer geschluckt – so’n Arzt weiß schließlich, was er tut – doch außer fiesen Nebenwirkungen hat das Ganze nicht einen Funken gebracht.
Vorgestern habe ich die Nase voll gehabt. Nachdem das Geröchel und Gehuste uns beide wieder mal die ganze Nacht wachgehalten hatte, konnte nur noch eine wahre Rosskur helfen. Schon Uroma wusste: Chemie taugt nix! Nun sind Uromas alte Hausmittelchen selten etwas, nach dessen Genuss man sich verzehrt, aber hat eine wirksame Medizin jemals gut geschmeckt? Eben!
Also eine dicke Gemüsezwiebel genommen, wie eine Orange ausgepresst, den Saft mit einem EL Honig verrührt und dem (natürlich lauthals protestierenden) Patienten aufgenötigt.Das Ganze dreimal über den Tag verteilt.
Tscha, was soll man sagen… Mein Mann hat zwar ein paarmal so gerülpst, dass im Vergleich dazu ein Schweinestall den Lärmpegel einer Kurklinik hat, aber keine vierundzwanzig Stunden später war er komplett beschwerdefrei.