Über den Tellerrand geschaut (7)

Fundstücke aus anderen Blogs – Heute: Liebster Award oder Ich bin heute das Fundstück

Von Carmilla DeWinter erreichte mich die Nominierung in der Reihe „Liebster Award“, eine Art Kettenbrief, mit der man eingeladen wird, seinen eigenen Blog und den Menschen dahinter vorzustellen, um ihm mehr Reichweite zu verleihen.

Die Regeln sind folgende:

 

  1. Verfasse einen Post zu diesem Award, füge das Awardbild ein und verlinke die Person, die dir diesen Award verliehen hat.
  2. Beantworte die 10 Fragen.
  3. Denke dir 10 neue Fragen aus.
  4. Tagge (also nominiere) 10 Blogger, die unter 200 Leser haben.
  5. Sage den Bloggern, die du nominiert hast, dass sie einen Award bekommen haben und somit getaggt wurden, auf dass sie deine 10 neuen Fragen beantworten.

 

Hier nun also die 10 Fragen, die mich von Carmilla DeWinter erreicht haben:

 

Liebster Award1. Der oder das Blog?

„Außerhalb des Kopfes“, um mit Theaterlegende Henry Vahl zu sprechen, wüsste ich das nicht definitiv, aber der Blick in den Duden verrät: Beides ist zulässig. Ich sage auch am liebsten der Blog, weil das für mich persönlicher klingt. Ich würde auch lieber die Blog als das Blog sagen, wenn es die Alternative gäbe. Der und die klingen für mich einfach persönlicher, menschlicher: Der Mensch, die Person, der Mann, die Frau hinter den Worten. Das Blog macht es zu etwas kaltem, seelenlosen – zu einer Sache. Und das find‘ ich blöd.

2. Ist Bloggen politisch oder privat? Oder vielleicht beides? Warum?

Kommt darauf an, wie man selber seinen Blog gestaltet. Wer sich entscheidet, nur die Highlights seiner Fotostreifzüge oder über Kochrezepte zu bloggen, ist eher wenig politisch, sondern gewährt hauptsächlich Einblicke in Privates. Wer in seinen Artikeln jedoch klare Positionen zu Themen bezieht, ist politisch.

3. Als Revisionistin n-ten Grades: Durch wie viele Inkarnationen geht ein durchschnittlicher Blogpost bei dir/Ihnen? Oder hängt’s vom Thema ab?

Für gewöhnlich veröffentliche ich jedes Mal sofort die erste Textfassung, selten wird noch etwas umgestellt oder ergänzt/ gestrichen. Ich schreibe grundsätzlich in Word vor und tippe nicht direkt in den Editor von WordPress. Dabei arbeite ich mit der sogenannten Normseite von 30 Zeilen zu je 60 Anschlägen, also insgesamt 1.800 Zeichen, wie man sie auch für Buchmanuskripte verwendet. Dadurch habe ich sofort eine Struktur. Je nach Thema setze ich mir ein Limit von ein, zwei oder drei Normseiten, nur zu besonderen Anlässen überschreite ich das, wie etwa heute.

Ich bringe mich nur selber oft in die Verlegenheit, nachträglich fiese Fipptehler Tippfehler korrigieren zu müssen, weil ich mich mal wieder zu sehr auf die Autokorrektur verlassen habe, die zwar weiß, ob ich nun etwa Grafik oder Graphik schreiben muss, mir aber nicht sagt, dass ich vor diesem Wort den Artikel die vergessen habe…

4. Gibt es ein Thema, über das du/Sie gern bloggen würdest/würden, dich/sich aber – aus welchen Gründen auch immer – nicht traust/trauen?

Ein gezieltes Thema fällt mir jetzt nicht ein, aber es gibt immer wieder mal Artikel, bei denen ich gewisse Konkretisierungen (z. B. durch Nennung von Namen) auslasse, was der grassierenden Abmahnlust in der Medienwelt geschuldet ist.

5. Bloggen verpflichtet: Postings nach Laune, nach Stundenplan, oder …?

Zu Anfang der Bloggerei habe ich mir einen wechselnden Takt gesetzt – eine Woche jeweils Mo/Mi/Fr einen Artikel, in der nächsten nur Di/Do. Inzwischen bin ich fest bei dem Mo/Mi/Fr-Takt gelandet, gelegentlich um den Throwback Thursday oder einen Zwischenruf ergänzt.

6. Reader/Feed/Lesezeichen anschauen: Gibt es da zwei Blogs und/oder Seiten, von denen keine*r erwarten würde, dass sie von ein und derselben Person verfolgt werden?

Beim Blick auf meine Blogroll fällt mir eigentlich nur das Fototagebuch der Bahnfotokiste auf – das Thema Eisenbahn ist für mich als eigentlich Passagierschiff-Fixierten eher ungewöhnlich, aber die Fotostreifzüge mit Eisenbahnmotiven sind wirklich wunderbar gemacht.

7. Was muss ein Blog haben, um deine/Ihre Aufmerksamkeit zu fesseln?

Das Gesamtpaket muss mich irgendwie ansprechen, da gibt es keine festen Kriterien. Reines Bauchgefühl.

8. Gibt es Blogs, die dich/Sie inspirieren?

Wie bei Frage 7 – da gibt es nichts festes. Mal sticht bei dem einen Blog etwas ganz besonders hervor, mal bei dem anderen.

9. Schamlos Eigenwerbung machen: Bitte den eigenen Lieblingspost und/oder subjektiv wichtigsten Post verlinken.

Mein Lieblingspost: Oma, ihr Garten und die letzte Buddel Rotwein vom 19. Dezember 2014

Von mir als wichtigster Post betrachtet: Der sich mit dem Thema Homosexualität befassende Post Mutig vom 8. Januar 2014 und die Fortsetzung Nachschlag vom 15. Januar 2014. Ebensowichtig: Robin Williams und der Mann von nebenan vom 12. August 2014 sowie die Fortsetzung Robin Williams und was danach kam vom 14. August 2014.

10. Was kommt auf den Tisch, wenn Gäst*innen zu beeindrucken sind?

Stielmus nach dem Rezept meiner Großmutter selig.

 

Und hier meine 10 neuen Fragen:

  1. Schreiben ist Kreativität. Wann ist deine Kreativität am größten? Bist du ein Tag- oder Nachtschreiber?
  2. Was war dein erster „Ab 16 Jahren“-Film, den du im Kino gesehen hast, und warum hast du ihn gesehen? Hat er dich wirklich interessiert, oder wolltest du nur „endlich mal in einen Film ab 16“?
  3. Wenn Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist – wer ist dann die Tochter?
  4. Immer wieder mal wird ein Filmklassiker hervorgeholt und es wird zig Jahre später ein Remake gedreht. Welcher Filmklassiker ist in deinen Augen so perfekt, dass es von ihm nie-, nie-, niemals ein Remake geben darf?
  5. Welchen Post in deinem Blog siehst du als den wichtigsten an?
  6. Es war ein langer, schöner Plauderabend mit Freunden. Du bist um vier Uhr erst ins Bett gekommen, musst aber schon um fünf wieder raus. Wie motivierst du dich?
  7. „Zur richtigen/falschen Zeit am richtigen/falschen Ort“ – was hat man dir als Kind aufgezwungen (z. B. Klassenlektüre in der Schule, Opernbesuche), das du wie die Pest gehasst hast, nun viele Jahre später als Erwachsener aber ganz neu für dich entdeckt hast und nun auch zu schätzen weißt?
  8. Bei der BBC gibt es die Radio-Reihe Desert Island Discs, bei der Prominente die Platten vorstellen, die sie mit auf die sprichwörtliche einsame Insel mitnehmen würden. Welche drei Lieder/Platten/CDs würdest du mit auf die einsame Insel nehmen?
  9. Meine Buchrezensionen schließe ich immer mit Lesen ist Genuss – welche kulinarische Begleitung sollte es geben? gefolgt von einer entsprechenden Empfehlung ab. Welches ist dein Lieblingsbuch, und welches Essen oder Getränk sollte unbedingt beim Lesen genossen werden?
  10. Was ist dein Lieblingszitat?

 

Mit der Nominierung ist das so eine Sache… Letzten Endes ist der Liebster-Award ein Kettenbrief, und nicht jeder mag das, auf diese Art eingeladen zu werden. Darum lade ich jeden selbst bloggenden Leser des Wortgepüttscher ein, meine 10 Fragen zu beantworten, wenn er dazu Lust und Laune hat und bitte nur darum, auf diesen Post hier zu verlinken.

Zwei Blogs möchte ich trotzdem gezielt nominieren, nämlich:

  1. Warme Küche aus Wien – ganz einfach weil es eine humorvolle, lesenswerte Seite mit ebenso tollem angeschlossenen Blog  ist und ich obendrein einfach ganz persönlich gespannt auf Wolfgangs Antworten bin.
  2. Liebe im Schatten des Regenbogens – ein wirklich lesenswerter Blog zu einem Thema, das oft nur recht wenig Gehör findet. Dieser Blog sollte unbedingt mehr Leser finden.