Wenn man in einer Stadt namens Dortmund wohnt, begegnet einem das tagtäglich an jeder Ecke – Autokennzeichen, lokaler Slang, Straßenschilder. Erleben die Einwohner von Frankfurt, München und Herford mit ihren eigenen Städten wahrscheinlich ganz genau so.
Dass man obendrein in einer Fußballstadt wohnt, zeigen die vielen Dekorationen in den Vereinsfarben überall. Es wird einem auch zusätzlich immer dann brühwarm zwischen die Kiemen gedrückt, wenn Heimspiel war. Am Tag danach joggt man dann am Stadion vorbei und durch dessen unmittelbare Umbegung. Überall am Boden der pittoreske Anblick von zertretenem Plastikgeschirr, geborstenen Plastikbechern für Bier, massenweise Einweg- und Mehrwegflaschen, zerrissenen Eintrittskarten und sonstigem Unrat. Gelegentlich findet man das Glas zerstörter Vitrinen für Werbeplakate. Aus zum öffentlichen Raum gehörenden Blumenkübeln sind bisweilen die Pflanzen herausgerissen, Erde liegt drumerhum verstreut, manchmal sind die schweren Betonkübel sogar komplett umgeworfen. Es liegt alles seit fast vierundzwanzig Stunden hier, und es wird auch noch rund vierundzwanzig weitere Stunden hier liegen, denn es ist ja Sonntag, da ruht die Arbeit.
In der Luft liegt das liebliche Parfum von wildgepisstem Urin (obwohl es alle paar Meter Toiletten gibt, die sogar in der Nacht durchgehend geöffnet waren) und ausgekotzter Pommes-Currywurst, manchmal auch Erbsensuppe, gemischt mit Bier, Hochprozentigem und Magensäure.
Ah, Fußball – ein echter Gentlemen’s Sport an einem der letzten wirklich kultivierten Orte dieser Welt. *ironiemodusaus*