„Hallo, Leute – es sind Ferien / Alle machen blau / Von Flensburg bis nach Oberammergau…“
Mit diesem fröhlich auf die Melodie von Jacques Offenbachs berühmten Cancan mit dem Namen Galop Infernal geträllerten Liedchen begann für mich und meine Altersgenossen vor einigen Dezennien die schönste Zeit des Jahres:
Das ZDF fing mit der Sommerunterhaltung für seine jugendlichen Zuschauer an, während wir aufhörten – nämlich mit der Schule. Zwar nur für sechs Wochen, aber darauf hatten wir ja keinen Einfluss.
Sechs Wochen Ruhe vor den ewig gleichen blöden Witzen des Chemiepaukers, die frappierende Ähnlichkeit mit dem Schlüssel zum Schrank mit der Salzsäure besaßen. Sie hatten nämlich einen Bart!
Sechs Wochen Pause vor dem Kampf um den besten Platz in der Warteschlange am chronisch unterbesetzten Kiosk, in dem die Gemahlin des Hausmeisters belegte Brötchen und Kakao ausgibt. Sechshundert Schüler lassen sich nun mal nicht innerhalb von zwanzig Minuten an einem einzigen Schalterfenster versorgen!
Sechs Wochen Auszeit von diesem gähnend langweiligen Französischunterricht, der aus nichts anderem als unregelmäßigen Verben zu bestehen schien. Dass man „trinken“ mit „je bois, tu bois, il/elle/on boit…“ durchkonjugieren kann, hilft einem ü-ber-haupt nicht weiter, wenn man in Cannes auf der Croisette steht und ganz dringend den Weg zur nächsten Gelegenheit für genau das Gegenteil in Erfahrung bringen muss!
Apropos Croisette. Wie kam man dort als durchschnittlicher, unter Schulpflicht stehender Teenager hin?
Indem man dorthin verreiste.
Wann?
Während der großen Ferien!
In genau diese verabschiede ich mich auch jetzt. Zwar nicht für sechs Wochen, sondern nur für den Rest des Juli, aber vierundzwanzig Tage sind ja auch etwas!
Allen Freunden und Lesern eine genussvolle Zeit mit viel Sonne, kühlen Drinks, leckerem Eis, ganz viel Freizeit und überhaupt mit allem, was euch Spaß macht.
Wir lesen uns im August mit neuen Texten wieder.
Bis bald!
Hinweis: Die Titelgraphik dieses Beitrags stammt aus dem Pool frei verwendbarer Bilder von Pixabay und befindet sich unter dem Vermerk CC0 der Creative Commons in der Public Domain.