… mich gemeinsam mit ihren beteiligten Künstlern bisher durchs Leben begleitet haben: Auf diese „Challenge“ bin ich heute gestoßen, und auch wenn mein letzter Kinobesuch schon eine ganze Weile her ist – warum sollte ich die Gelegenheit nicht nutzen, um meine kleine Kintopp-Welt vorzustellen?
Los geht’s:
1. Dein Lieblingsfilm überhaupt
The Women/Die Frauen (1939)
133 Frauen schweinigeln genau soviele Minuten über die Liebe, das Leben, die Ehe, über Freundinnen, Feindinnen, Tratsch – und vor allem die Bestie Mann, von der nicht ein einziges Exemplar zu sehen ist. Göttlich!
2. Der Film, den zu zuletzt gesehen hast
Blithe Spirit/Gespensterkomödie (1945)
Ein geistig etwas aus den Fugen geratenes Medium schafft es versehentlich, ausnahmsweise doch einmal einen Geist aus dem Jenseits herbeizurufen, was für eine ganze Menge Chaos sorgt. Die Madame Arcati war eine Paraderolle für Margaret Rutherford, und die zur Perfektion geschliffenen Dialoge von Noël Coward machen den Film zu einem absoluten Leckerbissen.
3. Dein Lieblings-Action-/Abenteuerfilm
Convoy (1978)
Countrysänger Kris Kristofferson in einer spannenden Story um eine Horde von Truckern, die gegen einen fiesen Sheriff aufbegehren.
(Ich glaube, Kris Kristofferson war noch vor Lorenzo Lamas auch der erste Mann, für den ich – um es mit Golden Girl Rose auszudrücken – meine Heringspastete hätte schmelzen lassen).
4. Dein Lieblings-Horrorfilm
The Haunting/Bis das Blut gefriert (1963)
Ein Parapsychologe mietet sich mit zwei Medien und einem Skeptiker in einem unheimlichen Haus ein um herauszufinden, ob das Haus wirklich böse ist und es dort „umgeht“. Fast zwei Stunden lang passiert eigentlich nicht wirklich etwas, das man als Spuk bezeichnen könnte – abgesehen von einer sich ausdehnenden und wieder zusammenziehenden Tür, einer ungespielten und trotzdem klingenden Harfe und etwas Poltern. Aber das geniale Spiel mit Licht und Schatten des Schwarzweißfilms sowie die psychologischen Tricks des Regisseurs (wie etwa kein einziger rechter Winkel im Szenenbild und den Kulissen, was das Auge des Zuschauers völlig durcheinander bringt) lösen einen unterschwelligen Horror aus, der so wirkungvoll ist, dass man keine Actionszenen braucht.
5. Dein Lieblingsdrama
Fried Green Tomatoes/Grüne Tomaten (1991)
Die frustrierte Hausfrau Evelyn schöpft aus den Lebenserinnerungen einer fröhlichen Seniorin neue Kraft und richtet ihr Leben ganz neu aus. Nicht nur, aber ganz besonders wegen der Szene auf dem Supermarktparkplatz genial: „Sehen Sie’s ein, Schätzchen – ich bin älter als Sie und besser versichert.“
Towaaaaaaandaaaaaaa!
6. Deine Lieblingskomödie
One, Two, Three/Eins, zwei, drei von Billy Wilder (1961)
Mr. McNamara ist ein strammer US-Kapitalist und leitet anno 1960/61 die deutsche Coca Cola-Zentrale im damaligen West-Berlin. Er kommt in ziemliche Probleme, als er die Tochter seines Chefs bei sich aufnehmen soll, diese aber ausbüxt und heimlich heiratet. Ausgerechnet einen Kommunisten aus Ost-Berlin!
Billy Wilders Kultsatire auf Ost, West, Kommunismus, Kapitalismus und die damals erst sehr kurz zurückliegende deutsche Vergangenheit ist ein Feuerwerk punktgenau treffender Pointen, und Liselottes Barfußtanz auf dem Tisch im Hauptquartier der russischen Handelsvertreter muss man einfach gesehen haben.
7. Ein Film, den du mal geliebt hast, jetzt aber hasst
Follow The Boys/Mein Schiff fährt zu dir (1963)
Eine ganze Horde amerikanischer Gattinnen, Verlobter und Verliebter wartet im Hafen von Nizza auf das Eintreffen des Marineschiffs mit ihren Herzkönigen. Kurz vorher dreht das Schiff jedoch ab und nimmt Kurs auf einen anderen Hafen in Italien. Vier der Ladies machen sich in einem klapprigen rosa 2CV namens Clarabelle auf dem Landweg an die Verfolgung – jede von ihnen hat für diesen Schritt ihr ganz eigenes Motiv. Natürlich gibt es ein Happy End für drei von ihnen und zumindest ein halbes für die Vierte.
Die Hauptdarstellerin Connie Francis schätzte diesen Film einmal wie folgt ein: „Das größte Marinedesaster seit Pearl Harbor.“
Passt.
8. Ein Film, dessen Skript du praktisch auswendig kannst
The Thrill Of It All/Was diese Frau so alles treibt (1964)
„Mein Name ist Beverly Boyer und ich bin ein Schwein!“
9. Dein Lieblingsregisseur
George Cukor: Ob The Women oder My Fair Lady – dieser Mann hat Hollywoods Spitznamen „Fabrik“ die Vorsilbe „Traum“ geschenkt
10. Dein Lieblingsfilm aus deiner Kindheit
Ferien auf Saltkrokan (1968)
Eine Familie verlebt einen wunderschönen Sommer auf einer kleinen Insel im Schärengarten vor Stockholm – und bleibt dann für immer. Wer hat sich so ein Märchen noch für sich selbst gewünscht?
Das wär’s erstmal – beim nächsten Mal geht es weiter mit dem Kintopp-Kult…
Hinweis: Die Titelgraphik dieses Beitrags stammt aus dem Pool frei verwendbarer Bilder von Pixabay und befindet sich unter dem Vermerk CC0 der Creative Commons in der Public Domain.