Zwanzig Jahre zusammen. Zehn Jahre verpartnert. Und seit dem 11. September auch verheiratet. Mit einer kleinen Zeremonie haben mein Mann und ich nicht bloß unsere Eingetragene Partnerschaft endlich eine echte Ehe umgewandelt, wir haben uns auch nochmal richtig das Ja-Wort gegeben. Wir wollten aller Welt noch einmal zeigen, dass wir zusammengehören und wir das nicht bereuen, soviel Zeit miteinander erlebt zu haben.
Hat sich was verändert? Ja, das will ich wohl meinen: Dadurch, dass es nun vor dem Gesetz gar keinen Unterschied mehr zwischen Mann + Mann, Frau + Frau und Mann + Frau gibt, fühlt sich das Band zwischen meinem Mann und mir nochmal etwas echter und fester an, als es ohnehin schon gewesen ist. Und das zeigt uns, dass man in diesem Land mit den Mitteln der Demokratie immer nocht was bewegen kann. Immer präsent sein, seine Forderung besonnen immer wieder vorbringen, erklären, warum das richtig so ist, und sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Friedlich sein, von seinem Wahlrecht Gebrauch machdn und immer den Mund aufmachen, damit du friedlich und mit Argumenten klarmachen kannst, was du willst. Das macht einem dann auch Mut, das bei anderen Themen genauso zu machen. Gibt ja noch so viel zu veränderen in diesem Land. Nicht aufgeben!
Aber ein paar andere Dinge sind natürlich geblieben wie früher. Der „Liebreiz“ meines Mannes, zum Beispiel. Vorletzte Woche habe ich unsere Böden gewischt und bin wegen meinem neuen Bodenwischer ganz aus dem Häuschen geween.
Ich: „Das Ding ist genial! Damit bekommst du sogar endlich mal die tiefen Rillen richtig akkurat sauber!“
Er: „Dann nimm den doch in Zukunft für dein Gesicht.“
Mann zu verschenken!