Sie kommt um den Berg herum, wenn sie kommt

Oder im englischen Original: „She’ll be comin‘ ’round the mountain when the comes…“

Wer, verdammt nochmal, ist „Sie“??? Worum geht es in diesem alten Traditional? Das habe ich nie begriffen. Ist das ein altes religiöses Lied und besingt irgendeine Heilige, die um irgendeinen ebenso heiligen Berg herumstratzt?

Stammt es aus der Zeit, als der Wilde Westen per Eisenbahn erschlossen wurde? Die alten Dampflokführer pflegten ja ein ähnlich inniges Verhältnis zu ihren Maschinen wie Seeleute zu Schiffen, darum sind Lokomotiven bei ihnen grunsätzlich weiblich und somit „She“.

Oder ist es gar tatsächlich jene Tante aus Marokko aus der deutschen Textfassung?

Man weiß es nicht. Weltweit gibt es zig verschiedene Textversionen auf die gleiche Melodie. Auch hierzulande. Da wird die bereits erwähnte Tante in höchsten Tönen besungen (man ist fast geneigt, sich zu fragen, ob die gleiche Tante auch eine Schwester hat, die dann in einem inoffiziellen Sequel als „meine Omma“ firmierend im Hühnerstall Motorrad fährt) und es kommen auch Leute von den Blauen Bergen.

Apropos blau. Auf einer alten Kinderschallplatte, die ich vor *hust*-zig Jahren hatte, erzählte eine dritte deutsche Version dieses Songs von dem flinken Sheriff, der keine Gangster schonte, weil er blaue Bohnen mit dem Colt streute.

So komm‘ ich mir dieser Tage auch vor, an denen man sein Eis wirklich schnell verzehren sollte, weil es einem nicht nur schneller wegschmilzt als man gucken kann. Nein, die Überreste vertrocknen auch noch so schnell, dass man Gefahr läuft, sich beim Essen eine Staublunge zu holen!

Die Tricks, wie man sich diese Zeit leichter machen kann, sind alt und so zahlreich, dass ich sie unmöglich alle aufzählen kann.

Nur über einen müssen wir reden: Nasse Laken vor den Fenstern. Der Einfachheit halber halten mein Mann und ich uns gar nicht erst damit auf, Bettlaken nass zu machen, auszuwringen und dann an nur für diesen Zweck in die Wand getriebenen Haken aufzuhängen. Wir nehmen gleich die normalen Vorhänge, die wir abends zuziehen, wenn’s ganz dunkel in den beiden Schlafgemächern sein soll (wie vielen ganz normalen Durchschnittsehen gibt es auch bei uns ein Schnarchproblem). Die bleiben momentan den ganzen Tag über geschlossen, und um sie nass zu halten, sprühen wir sie regelmäßig mit Wasser aus zwei Pumpflaschen ein, wie man sie z. B. auch zur Rosenpflege oder zum Anfeuchten der Bügelwäsche benutzt.

Weil die Pumpspritzen wie Pistolen aussehen, treibt diese Überlebensstrategie bisweilen sonderbare Blüten. Soviel Hitze kann schließlich nicht ohne Folgen bleiben. Da wird „Im Namen des Gesetzes!“ gebrüllt und auf den Vorhangstoff angelegt wie dereinst bei Cagney & Lacey auf den Hintern des flüchtenden Autodiebes. Oder wir spielen im Duett das alte Ritual von Lou van Burg bei seinem Der Goldene Schuss (Wir sind halt Kinder der 70er): „Kimme! Korn! Ran! – Hochhochhochhoch! Rechtsrechtsrechts! Ein bisschen runter! Ein kleines Stück nach links! Halt! SCHUSS! – Der Kandidat hat hundert Punkte!“

Gestern drehte ich mich nach einer solchen feuchten „Schießaktion“ zu meinem Mann um und meinte mit kokettem Augenaufschlag zu ihm: „Ich glaube, ich würde mich auch gut als Bond-Boy für Daniel Craig machen, nicht wahr?“. Worauf mein Mann ganz trocken meinte: „Ich sehe dich eher als den räudigen Gockel auf fünfzehn Meter Höhe beim Vogelschießen im Schützenverein.“

Aber mal was ganz anderes – kennt jemand einen guten Scheidungsanwalt? Frage für einen Freund.

Ich weiß, ein ziemlich wirrer Blogbeitrag heute – aber hey, mir ist auch warm!