Der erste Held in meinem Leben, das muss so mit sechs oder sieben gewesen sein, war Timmy der Hund von den Fünf Freunden. Der hat immer heimlich eine Botschaft zur Polizei gebracht, wenn die vier Kinder mal wieder von den Ganoven gefangen genommen worden sind – oder er hat gleich zugebissen.
Über die Jahre haben sich meine Helden weiterentwickelt. Mit elf Jahren habe ich total auf die Drei Fragezeichen gestanden, mit vierzehn auf den Stuntman Colt Seavers aus Ein Colt für alle Fälle und auf die Privatdetekive mit ihrem Helikopter in schweinchenrosa aus Trio mit vier Fäusten, und mit siebzehn habe ich eine ganze Staffel lang mit dem Anwalt Michael Kuzak aus L. A. Law gezittert, ob der es auch wirklich schafft, die Unschuld seines Mandanten in einem Mordprozess zu beweisen.
Heute habe ich natürlich reale Helden – die Menschen von der Seenotrettung im Mittelmeer, zum Beispiel. Oder jeder, der was gegen das Erstarken von Rechtsradikalen unternimmt.
Doch manchmal braucht mal auch als Erwachener noch eine fiktiven Helden. Denn diese Geschichten gehen fast immer gut aus, und das tut der Seele gut. Manchmal höre ich noch meine alten Drei Fragezeichen-Cassetten, meistens hole ich mir aber einen Krimi aus meinem Bücherschrank, denn so ein Kommissar is ja auch ein Held.
Eigentlich ist es mir egal, von welchem Helden ich da lese und höre. Hauptsache, das wirkt so ein bisschen „real“ auf mich. Da muss für mich so ein Gefühl sein: „Ja, das könnte es auch im wahren Leben geben.“ Ich habe schon als Kind nichts mit Pippi Langstrumpf anfangen können, dieses Mädchen ist mir einfach einfach zu „strange“ gewesen. Wenn schon Astrid Lindgren, dann lieber Michel aus Lönneberga oder die Familie Melcher aus Ferien auf Saltkrokan.
Mit dem ganzen Fantasy-Unfug aus den Comicuniversen kann ich einfach nichts anfangen. Ich weiß nicht, warum. Das gibt mir einfach nichts, da habe ich keinen Draht zu. Ober ich gönne es jedem, der es mag, von Herzen und lasse mir auch gerne davon erzählen, wenn mein Gegenüber dazu etwas zu sagen hat.
Nur bei einem dieser Superhelden aus der Comicwelt kann ich mich nicht mehr zusammenreißen. Da fange ich an, hysterisch vor mich hin zu kichern. Ich meine, wie willst du Batman jemals wiede ernst nehmen, wenn du einmal seinen schwedischen Namen gehört hast. Das ist einfach kein Heldenname! In Schweden heißt Batman nämlich… Lädarlappen!
Und nun sagt mir nicht, dass ihr nicht auch lacht!