Jetzt ham’wa den Salat!

Quatsch – jetzt ham’wa die Begonien, den Bienenfreund, die Petunien, die Wicken. Und was sonst noch so in meinen selbst gezogenen und ausgesäten Samenmischungen für den Balkon zu finden ist. Bisweilen sogar eine Sonnenblume.

Neulich habe ich hier in diesem Theater von den kecken Meisen und dem schüchternen Rotkehlchen berichtet, die uns zwecks Nahrungsaufnahme in unserem selbst gebastelten Fly in-Café auf dem Balkon besuchen. Selbiges wird allerdings inzwischen von uns nicht mehr befüllt, eben weil im Sommer nicht die Saison dafür ist und auch der Winter nicht wirklich so hart war, um ein Futterhäuschen notwendig zu machen. So’n Vogel ist allerdings auch nur ein Mensch. Weiterlesen

Ihr habt wohl ’ne Meise!

Was in den meisten Fällen als handfester Affront aufgefasst werden würde und in früheren Zeiten zweifelsohne durch eine Backpfeife mit einem Fehdehandschuh und der Forderung nach Genugtuung quittiert worden wäre, ist bei uns derzeit lediglich eine nüchterne Bestandsaufnahme, die wir bisweilen auch mit einem „Sogar zwei!“ bekräftigen und erweitern. Weiterlesen

Ho-ho-ho… oder so

Während der letzten Märztage war die Sache mit der Osterdeko noch reine Theorie, doch nun im April wird es wirklich langsam ernst. Aber das schönste Ostergedöns kann nicht aufgehängt werden, wenn der Platz dafür noch nicht da ist.

Keine Ahnung, warum wir es vergessen haben – wahrscheinlich deswegen, weil unsere Metallpinnwand so in der Küche hängt, dass sowohl mein Mann als auch ich sie einfach nicht sehen, wenn wir es uns am Esstisch kommodig gemacht haben. Jedenfalls hingen an besagter Pinnwand immer noch diverse Plüsch-Weihnachtsmänner, -Rentiere und -Schneemänner mit Magnethaltern, bei denen wir es einfach versäumt haben, sie nach Weihnachten wegzuräumen (Für etwaig Interessierte: Keine Sorge – der Weihnachtsbaum steht nicht mehr). Sogar ein vom letzten Osterfest vergessener Hase hing noch dort. Weiterlesen

Erntedank

Erntedank? Im Februar? Falsche Jahreszeit, hm?

Richtig, liebe Leser, genau das dachte ich auch. Doch wie so oft im Leben begann auch die heute zu berichtende Begebenheit damit, dass eigentlich etwas ganz anderes geplant war. Weiterlesen

Ein gemütlicher Abend

Die nicht-platten Leser haben bestimmt schon drauf gewartet – heute gibt’s die hochdeutsche Übersetzung des plattdeutschen Artikels vom letzten Montag. Viel Spaß damit! Weiterlesen

Een kommodigen Obend

Sünnobend, 03.09.2016 – meist Klock söben

Nu is de Sommer al doch no in de Pampuschen kamen. Ofschoon dat intwüschen to de Tagesschau-Tiet al wedder met de Schummeree losgeiht, is dat al foken so worm, datt een ook no Middernacht in Weiterlesen

Hollywood in der Provinz

In der klassischen Hollywoodkomödie in Breitwandformat und gloriosem Farbenrausch kommt es auf dem Höhepunkt der Handlung meist zu einem ziemlich großen Krach zwischen Adam & Eva/Adam & Adam/Eva & Eva. Nach diesem gibt es drei Möglichkeiten. Weiterlesen

Eins, zwei, drei, vier – DRACULA!

fünf, sechs, sieben, acht – DRACULA!

Wie der alte Kinderreim weitergeht, weiß ich nicht mehr, da sind nur noch vage Erinnerungen an Weiterlesen

Tratsch vorm Gartenhaus

Moin! Wie immer nach einem plattdüütschen Blogartikel folgt ein paar Tage später das hochdeutsche Gegenstück für die nicht-platten Freunde des Wortgepüttscher. Hier also die die Übersetzung von Sluderkrom vor’t Gortenhus vom vergangenen Montag. Viel Spaß!

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Sluderkrom vor’t Gortenhus

So fix kunn dat geihn: Letzten Freitagmorgen heff ik mi noch bannig över den „Lagerkoller“ ärgert, de no mien Sportunfall över mi kamen is, un noch an’n sölven Obend sünd sik Dingens passeert, de alln’s in’n anner’t Licht rückt hebben.

Un dorbi hätt ik dat alln’s verpasst, wenn Weiterlesen

Frühlingsgefühle

Langsam kommt der Frühling in Fahrt. Gestern war der erste Abend, an dem ich bis nach zehn auf dem Balkon gesessen habe. Statt im T-Shirt zwar im dicken Pulli, aber immerhin!

Es war ein kommodiger Abend – eine Kanne Tee auf dem Stövchen (für eisgekühlte Cocktails war es Weiterlesen

Grünes Kleinod

WP_20140427_00120140427100759Der Garten unserer Mietskaserne ist eine kleine Oase. Obwohl er nur etwa sieben mal sieben Meter misst, bietet er eigentlich für jeden Geschmack etwas. Dichte Stauden in der einen Ecke, eine von leichtem Wildwuchs umgebene Sitzgruppe in der anderen, eine dichtbewachsene Efeuwand und ein Fahrradhäuschen, auf dessen kleiner „Terrasse“ man sich auch nochmal mit zwei Leuten zum Klönschnack treffen kann.

Trotzdem wird er nur wenig benutzt. Von den fünfzehn Mietparteien, die ihn sich teilen, strafen zwölf ihn mit unverdienter Ignoranz. Das ist wirklich schade, denn für unsere alte Hausgemeinschaft, die noch eine wirkliche Gemeinschaft im besten Sinne war, stellte der Garten in jedem Sommer einen Nachbarschaftsmittelpunkt dar, an dem die Gespräche ebenso leicht flossen wie die ausgeschenkten Getränke. Da die Gärten unseres Karrees allesamt offen zueinander sind, fanden sich auch oft genug Nachbarn aus den anderen Häusern ein. Treffpunkt war unter einer großen alten Kastanie, deren Blätterdach so ausladend und dicht war, das wir selbst bei einem prasselnden Sommerregen nicht ins Haus flüchten mussten. Leider ist sie vor ein paar Jahren einem Blitzschlag zum Opfer gefallen. Auch die Nachbarschaft hat sich deutlich verändert. Es findet weniger Kommunikation im Karree statt, dafür trifft man sich eher in vielen kleinen Caféhäusern, die hier entstanden sind.

Trotzdem ist es weiterhin ganz kommodig hier, und wenn das Wetter mal nicht gartengeeignet ist, so wie heute, genieße ich unseren Innenhof bei Buch & Kaffee vom überdachten Balkon aus. Meistens ist es ruhig wie in einem Kurort, wodurch man beinahe vergessen könnte, dass dieser grüne Flecken Erde nur gut einen Kilometer Luftlinie vom Downtown der Stadt entfernt liegt.

Aber es geht auch lebendiger. Allein den Eichhörnchen zuzuschauen, wie sie durch die Bäume turnen oder sogar an den Efeuwänden hinaufklettern, macht einfach nur Freude. Zudem ist unser Quartier bei Musikern sehr beliebt, so dass es im Sommer aus jeder Ecke Gratiskonzerte gibt – aus dem einen Fenster hört man der Sopranistin vom Opernhaus beim Einstudieren einer neuen Partie zu, aus dem anderen begeistert ein Pianist mit umwerfenden Jazzimprovisationen.

Dazu kommen die Zeichen alltäglichen Lebens – Bratkartoffelduft mischt sich mit dem Streit eines jungen Paares, das sich scheinbar über einem missratenen Zoobesuch in den Haaren liegt, denn ihrem lautstarken Austausch sind Worte wie Affe, Ziege, Kamel, Sau oder Ochse zu entnehmen. Was in dieser Aufzählung Idiot und Schlampe zu suchen haben, bleibt uns unfreiwilligen Zuhören jedoch verborgen. Man will’s auch gar nicht wissen, denn kaum ist das Fenster der beiden knallend zugefallen, hört man aus einer anderen Ecke schon wieder die Stimme eines kleinen Mädchens, das seiner Puppe ein Schlaflied singt.

Alles zusammen keine unerträgliche Kakophonie, sondern einfach nur Leben pur.

Es ist wirklich nett hier – ich sage nicht umsonst, dass das Quartier eine Mischung aus Ottensen, Uhlenhorst und Hoheluft ist. Ersetzen kann es mir mein Hamburg nicht, aber es ist eine lebbare Alternative.