Dinge gibt’s, die gibt’s gar nicht

… und wenn es sie doch gibt, dann hast du sie garantiert im Ruhrpott erlebt.

Irgendwie steckt ja in fast allem Traurigen auch ein kleines bisschen Humoriges. Sogar in Friedhöfen. Zeitgenossen, die neben einem Friedhof wohnen, können über den Spruch „Na, da habt ihr ja ruhige Nachbarn, hahahahaha“ wahrscheinlich längst nicht  mehr lachen, weil er so uralt ist, aber irgendwann war er ja doch  mal originell. Genauso wie ein Evergreen aus der Sprüchekiste meines Vaters. Weiterlesen

Voll auf die Zwölf

„Boah, was hast du denn gemacht?“

Langsam kann ich diese Frage nicht mehr hören. Es ist nämlich immer dasselbe: Wünscht man sich bei einer kleinen Malaise Aufmerksamkeit, bekommt man sie nicht. Möchte man in Ruhe gelassen werden, kann man sich vor schadenfrohen Nachfragen kaum retten. Weiterlesen

Tusch des Schreckens

Wieder mal bin ich spät dran mit der Bloggerei. Wieder gibt es gute Gründe:

Erstens: Mein allsonnabendliches Samurai-Sudoku im Hamburger Abendblatt war heute so verflixt knifflig, dass ich nicht eher dazu gekommen bin.

Zweitens: Bis vor ein paar Minuten war ich drauf und dran, euch darüber zu informieren, dass es hier von mir nichts mehr zu lesen gibt und mich dann zu verabschieden.

Warum? Kann ich euch sagen! Weiterlesen

Wahre Liebe für die liebe Ware

Oder auch für die liebste Leidenschaft, aber damit funktioniert das Wortspiel nicht so gut.

Moin erstmal. Ich weiß, ich bin spät dran. Ist immerhin schon nach 22 Uhr. Dafür gibt es mildernde Umstände. Heute habe ich nämlich die Al-Fresco-Saison 2018 eröffnet. Sieben Sonnenstunden und geschmeidige neun Grad auf dem Balkon luden zum ersten Outdoor-Kaffee ein, und das schon am 14. Januar! Nun weiß selbst ich, der irgendwo einen Polarfuchs im Stammbaum sitzen haben muss, sonst wäre ich nicht so wenig kälteempfindlich, dass man bei solchen Temperaturen nicht nur rumsitzen kann. Also habe ich die Blumentöpfe abgeputzt, Spinnweben entfernt und zig andere kleinerere Aufräumarbeiten erledigt, bevor mir dann wirklich den besagten und sogar wohlverdienten Kaffee gegönnt habe. Mein Mann zog es übrigens vor, sich in der wohlgewärmten Küche aufzuhalten. Diese Rheinländer… nix Gutes gewohnt!

Wie dem auch sei – Sonntagskaffee rutscht ohne süße Begleitung immer so schlecht runter, also war ich kurz beim Bäcker ums Eck, etwas Backwerk besorgen. Als ich wieder zurückkam, schob sich gerade eine beachtliche Anzahl von Autos mit auswärtigen Kennzeichen in unser Viertel. Ach, ja – ich hatte es völlig vergessen: Weiterlesen

Weihnachtsgeld

„Guten Morgen, der Herr! Ich sehe, Sie sind Brillenträger! Darf ich Sie vielleicht mit unserem neuen Brillenreiniger Glotzenglanz bekannt machen?“

Eigentlich sollte ich stumm vorbeigehen, aber die preußische Erziehung verbietet das. Also grüße ich, lehne höflich dankend ab und stelle mich auf das Unvermeidliche ein: Prompt prasselt ein Schwall wohlgedrechselter und perfekt auswendig gelernter Phrasen auf mich ein, mit denen der Propagandist (ich weiß, dieser Job trägt heute einen klangvolleren, wichtigeren und natürlich englischen Namen, vermutlich sowas wie „Crap-That-Nobody-Needs Sales Manager“, aber ich habe nun mal ein Faible für diese altmodischen Vokabeln) mich davon zu überzeugen versucht, dass nur sein Produkt meine Brille sauber hält.

Ich bedanke mich für die Information, lehne noch einmal dankend ab und will weitergehen. Doch dieser Mr. Brillenrein denkt gar nicht daran, mich in Ruhe zu lassen, versucht sogar, mich am Arm festzuhalten. Da werde ich doch langsam füünsch: Weiterlesen

Ich wär‘ dann soweit

„Ich zähle täglich meine Sorgen“, sang Peter Alexander vor fast sechzig Jahren. Ob man die wirklich unbedingt zählen sollte, wage ich in Frage zu stellen. Je nach Aufkommen könnte das irgendwann doch ein bisschen zu belastend sein.

Trotzdem zähle ich ständig irgendwas. Beim Ausräumen von der Spülmaschine in den Schrank zähle ich Geschirr und Besteck. Ich zähle die Wäschestücke, die ich in die Waschmaschine packe. Ich zähle die Pfähle eines Zauns, an dem ich auf irgendeinem Weg vorbeigehe.

Woher das kommt? Weiterlesen

Die Sache mit dem Schuster und dem Leisten

Shop Local – ein tolles Konzept. Man unterstützt die alteingesessenen lokalen Einzelhändler, und wenn man mangels solcher doch zum Filialisten muss, hilft man zumindest den Arbeitsplätzen in der Region. Darüber hinaus – ein Ei, das nur 5 Kilometer vom Bauernhof im Vorort zum Markt und dann von mir per pedes nach Hause getragen wird, lässt (zumindest in Form eines beruhigenden Placebo-Effekts für das schlechte Gewissen) den eigenen CO2-Fußabdruck besser dastehen als eines, das hunderte von Kilometern durch die Weltgeschichte kajohlt wird, bevor es auf meinem Frühstückstisch landet. Weiterlesen

Erntedank

Erntedank? Im Februar? Falsche Jahreszeit, hm?

Richtig, liebe Leser, genau das dachte ich auch. Doch wie so oft im Leben begann auch die heute zu berichtende Begebenheit damit, dass eigentlich etwas ganz anderes geplant war. Weiterlesen

Einfach schön

Es bedarf eigentlich kaum der mindestens einmal pro Woche im Fernsehen verbreiteten Nachrichten – der Blick aus dem Fenster reicht für gewöhnlich vollkommen aus: Mutter Natur ist ziemlich aus dem Takt geraten. Vor ungefähr vierzehn, fünfzehn Jahren war es drei Tage vor Heiligabend noch so warm, dass ich in T-Shirt und Sommersakko zum Umtrunk nach der letzten Schicht gegangen bin. Meine Kollegen und ich waren auf dem Weihnachtsmarkt dann auch weniger an Reibeplätzchen mit Apfelmus, Backkartoffeln mit Sauerrahm oder Poffertjes mit heißem Eierlikör interessiert, sondern daran, in den für die Jahreszeit ungewöhnlich gut besuchten Eisdielen noch einen Tisch für zehn Leute zu ergattern. Es war ein Winter, in dem die Besitzer der Besäufnisstände erwogen, die Glühweinkesseln gar nicht erst von unten anzuheizen, sondern viel eher Eiswürfel von oben hineinzuwerfen. Weiterlesen

Nur „’n büschen pustig“?

Untergang der Titanic – Wunder von Lengede – Mord an John F. Kennedy – Mondlandung – Flugzeugentführung nach Mogadishu – Mauerfall…

Jede Generation hat ihre prägenden Erlebnisse – ganz gleich, ob positiv oder negativ besetzt – bei denen jeder Zeitzeuge auch Jahrzehnte später noch genau weiß, wo er zur fraglichen Zeit war und was er getan hat. Die Bilder haben sich so eingeprägt, dass der Film vor dem inneren Auge ohne Abnutzungserscheinungen wieder und wieder abgespielt werden kann.

Vorgestern ist es genau zehn Jahre her gewesen, dass der Orkan Kyrill über Europa hinweggefegt ist. Neben dem 11. September 2001 gehört dieser Tag zu meinen Erlebnissen, die ich wohl niemals vergessen werde. Weiterlesen

Throwback Thursday 2016 – Teil 4

Der letzte Throwback Thursday vor Weihnachten steht für gewöhnlich im Zeichen ganz persönlicher Erlebnisse des sich dem Ende zuneigenden Jahres. Aktuelle Ereignisse haben es jedoch sozusagen als Begleiterscheinung mit sich gebracht, dass ich bereits in den letzten Wochen Weiterlesen

Der tapfere kleine Weihnachtsbaum

Lachen und Weinen liegen so oft dicht beieinander, und gerade jetzt die letzten Tage sind eine absolute Achterbahnfahrt. Nach den Ereignissen bei uns in den letzten Wochen brauche ich mich kaum wohl darüber zu wundern, dass ich Weiterlesen

Ein gemütlicher Abend

Die nicht-platten Leser haben bestimmt schon drauf gewartet – heute gibt’s die hochdeutsche Übersetzung des plattdeutschen Artikels vom letzten Montag. Viel Spaß damit! Weiterlesen

Een kommodigen Obend

Sünnobend, 03.09.2016 – meist Klock söben

Nu is de Sommer al doch no in de Pampuschen kamen. Ofschoon dat intwüschen to de Tagesschau-Tiet al wedder met de Schummeree losgeiht, is dat al foken so worm, datt een ook no Middernacht in Weiterlesen

De-nein vu-Erlebnis

ABBA sangen vom Geschichtsbuch im Bücherregal, man spricht bisweilen von Kismet, und wer mit dem vorgenannten Wort eher einen Katzennamen verbindet, dürfte eventuell die Vokabel Déjà vu verwenden, wenn er von Ereignissen spricht, die sich wie ein Ei dem anderen gleichen. Das Leben spielt quasi Weiterlesen