Gurkenhobel auf Schienen

Wir haben Masern – es muss Weihnachten sein lautete der deutsche Titel einer der Kolumnen von Amerikas beliebtester Hausfrau Erma Bombeck. In meiner Familie finden solche wenig zauberhaften Abwechslungen zwar nicht immer punktgenau an Weihnachten statt, hauptsächlich passiert in den acht Wochen vorher: Weiterlesen

It’s a kind of magic

Schwenkragout.

Im Duden ist dieses Wort nicht zu finden, Google kennt es nicht, Wikipedia hat es auch nicht im Bestand, und selbst das eigene Stadt-Wiki für unser Dorf „janz weit draußen“ hat kein Suchergebnisse ausgespuckt.  Echt selten, dass eine Spezialität der regionalen Küche so speziell ist, dass sie sich scheinbar nur auf den einzigen Schlachter im  Vorort vom Vorort eines Vorortes bezieht. Weiterlesen

Work in Progress – 31/07/2018

Auszug aus dem neuen Romanmanuskript:

Hinterher wusste ich nicht mehr, wie wir es diese steile, ernsthaft als Straße ausgewiesene Rampe hinuntergeschafft hatten, ohne dass unsere Koffertrolleys bis in die Elbe duchrollten und wir selbst uns sämtliche Knochen brachen. Wie zwei besoffene Graureiher staksten Sebastian und ich über den Asphalt. Dabei kam ich mirvor, als steckten meine Füße wieder in Muttis High Heels mit den elf Zentimenter hohen Absätzen, die ich mir während der Schulzeit für meinen ersten und einzigen Travestieauftritt in einem Stück der Theater-AG geliehen hatte. Das Publikum hatte damals seinen Spaß. Und ich die beidseitige Bänderzerrung.

Buh!

oder: Szenen (m)einer Ehe…

Manchmal habe ich den Eindruck, dass mein Mann mich um die Ecke bringen will. Den Gedanken zu nähren, ist sein gutes Recht – bisweilen geht man sich eben so auf die Nerven, dass man diesen Stoßseufzer aus einem von Loriots berühmtesten Animationssketche bestens nachvollziehen kann. Ihr wisst schon: Weiterlesen

Die Imponderabilien der cleveren Fische

Neulich habe ich eine sehr liebe Mail von einem Leser bekommen. Da war viel Lob drin, aber auch eine kleine konstruktive Kritik: Weiterlesen

10 Beobachtungen aus der Twilight Zone…

… zwischen Morgengrauen und erstem Kaffee am Schreibtisch.

 

  1. Ein fröhliches „Guten Morgen – tolles Wetter heute“ vom Balkon herunter wird um zehn nach fünf morgens nicht von jedem Nachbarn auf dem Weg zur Arbeit geschätzt.
  2. Wenn man beim Frühstück in das Pulver für seinen Protein-Shake niest, seht man hinterher aus, als wäre in einer schlechten Filmkomödie eine Kokainladung explodiert.
  3. Ein auf der Joggingpiste entgegenkommender Mann kann noch so männlich, tough, muskulös und „Woof!“-inspirierend daherkommen – wenn er das falsche Eau de Toilette trägt, verwandeln sich seine militärisch inspirierten Klamotten mit Tarnmuster vor dem geistigen Auge trotzdem in ein Tutu und ein Blumendiadem im Haar.
  4. Heinz Erhardt soll seine besten Ideen für Texte immer zuhause im „gekachelten Zimmer“ gehabt haben. Mir fallen sie dummerweise immer auf der Piste ein. Problem: Bis ich zuhause bin, habe ich die meisten wieder vergessen, und während des Laufens Aufgeschriebenes ist hinterher selbst für mich unleserlich.
  5. Mir sind in den letzten fünfzehn Jahren insgesamt vier Kinder begegnet, die mit ihrer Naseweisheit, ihrer vorlauten Art und vor allem dem nicht zur Wiedergabe geeigneten Vokabular einfach unerträglich waren. Sie haben alle Levent geheißen. Entweder liegt’s am Namen oder ich werde verfolgt.
  6. Ein Autofahrer A, der mitten auf der Straße steht, um Autofahrer B in epischer Breite dessen Fahrfehler zu erläutern, während sich hinter dem Auto von A fünf weitere Autos stauen und ungeduldig hupen, sollte vielleicht seine eigene Kompetenz überdenken.
  7. Petra Schürmann hat schon vor dreißig Jahren in einer Fernsehsendung gesagt, dass der Hosenrock der scheußlichste Modeartikel ist, den es je gegeben hat. Die Frau neben mir an der Ampel ist zu jung, um diese Sendung gesehen zu haben. Das Urteil von Frau Schürmann gilt trotzdem.
  8. Morgens um halb sieben schon Alkohol in der Öffentlichkeit zu trinken, gilt gemeinhin als nicht comme il faut. Es sich mit seinen Kumpanen der Nacht in einem Park bequem zu machen, eine Picknickdecke auszubreiten und dem Sonnenaufgang mit Bier aus polierten Pilstulpen zuzusehen, hat trotzdem irgendwie Lebensart.
  9. Die WhatsApp von einem guten Freund, die bei der Rückkehr auf mich wartet und mit der er sich für den langen Klönschnackabend gestern bis weit nach Mitternacht auf dem Balkon bei einer schönen Flasche Weißwein bedankt, bestätigt die Richtigkeit der Entscheidung, auch dieses Jahr wieder auf den Eurovision Song Contest zu verzichten.
  10. Es ist nichts schlimmer, als sich mit einer schönen Tasse Kaffee an den Schreibtisch setzen zu wollen und festzustellen, dass man gestern vergessen hat, neuen Kaffee zu kaufen.

 

Und was habt ihr heute Morgen schon erlebt?

Sie haben gewonnen!

Und ich dachte, die wären längst ausgestorben: Die allzu bekannten weißen Briefumschläge, in deren Adressfenster nur der Empfänger zu lesen ist, aber niemals der Absender.

Vor einigen Jahren noch hatte man diese Briefe wöchentlich im Kasten, manchmal Weiterlesen

Sonntagszwischenruf

Es gibt Momente, in denen ich wirklich mit meiner Stadt hadere, sogar meine Zuneigung zu ihr in Frage stelle. Gerade jetzt, wo eine die Meldung umhergeistert, dass die Queen Mary 2 beim Kreuzfahrtschifffestival Cruise Days nächsten Monat nicht wie sonst Weiterlesen

Nur ein Satz

Die Eltern erschossen und einfach im Dreck verscharrt. Der einzig verbliebene eigene Besitz ist die Kleidung am Leib und ein kleiner Koffer. Der andere Koffer ist in einem Notlager für die Nacht gestohlen worden. Tag und Nacht unterwegs. Zu Fuß. Quer durch Deutschland. Von Wilhelmshaven nach Potsdam und dann bis Hannover. Nicht wissend, ob einem nicht vielleicht doch noch das gleiche Schicksal wie den Eltern blüht. Und dann irgendwann Rettung durch wildfremde Menschen.

Klingt nach Weiterlesen

Zuviel von einer guten Sache…

… ist wundervoll. Hat Mae West behauptet. Ich behaupte hingegen, dass es ganz schön lästig sein kann. Im letzten Blogeintrag hatte ich ja freimütig bekannt, leidenschaftlich zu sein. Das gilt besonders dann, wenn Weiterlesen

Küchenexorzismus

So langsam zeichnet sich wirklich das Ende unserer Küchenrenovierung ab. Eigentlich fehlt nur noch das neue Bild für die lange Wand, an welcher der Esstisch steht. Gestern habe ich es bestellt, als Leinwanddruck auf einem Keilrahmen. Es handelt sich um das hier gezeigte Motiv – ist doch selbstverständlich, dass die neue Küchendeko einen Hamburgbezug hat, oder? Weiterlesen