Wir bleiben zuhause

Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich es mit dem Fernsehen nicht so habe. Ich finde es sterbenslangweilig, stundenlang auf diesen ollen Glotzkasten zu schauen. Montags, die dreißig Minuten für diese Sendung auf BBC Two sind gerade noch das, was ich an Geduld aufbringen kann. Und selbst da bin ich froh, dass die aktuelle Staffel nun nach achtundzwanzig Folgen endlich vorbei und bis Oktober Ruhe im Karton ist.

Aber mit zwei Mannsbildern auf achtundvierzig Quadratmetern musst du dir was einfallen lassen, Weiterlesen

Wi blifft tohuus

Jedeen, de mi kennt, weet, datt ik dat nich so mit fernsehen heff. Ik find dat starvenslangwielig, stündenlang op diesen ollen Glotzkasten to kieken. Maandags de dörtig Minuten föör düsse Sendung op BBC Two is grad noch dat, wat ik an Geduld opbringen kann. Un sölvs do bin ik froh, dat de aktuelle Staffel nu no achtuntwintig Folgen endlich vörbi un bit Oktober Ruh in’n Karton is.

Aber mit twee Mannsbilder op achtunveertig Quadratmeter mutt du di wat infallen loten, Weiterlesen

30 Bücher, die einfach zum Leben gehören

Herbstzeit ist Lesezeit. Naja, eigentlich ist das ganze Jahr über Lesezeit. Im Sommer liest man bei einer kalten Limo im Strandkorb, im Herbst oder Winter kuschelt man sich halt in den Lieblingssessel nahe bei der Heizung und schlürft Tee.

Der Büchermarkt ist schier unüberschaubar, darum ist die „30 Day Book Challenge“, die man unter diesem genau diesem Suchbegriff auf hunderten von Seiten im Internet finden kann, eine gute Gelegenheit, sich selbst und auch andere zu inspirieren.

Denn men to: Weiterlesen

Mit Familienanschluss…

… oder Wie meine Familie die DDR-Behörden austrickste.

Wie viele Familien hatte auch die meine Verwandte in der DDR, als diese noch existierte. Als die Mauer fiel, war ich gerade sechzehn, und es war ziemlich aufregend, wie einfach sich plötzlich die Familienbande pflegen ließen. Zuvor hatte man sich nur selten gesehen. Im Westen scheute man die Reise; zuviel hatte man über Autos gehört, die bei der Kontrolle von den Grenzern zwar auseinander-, aber nicht wieder zusammengebaut worden waren, und die pekuniäre Angelegenheit mit dem Zwangsumtausch war auch irgendwie blöde.

Die Verwandten von “drüben” wären gerne öfter zu Besuch gekommen, aber dafür musste es einen besonderen Anlass geben, wie etwa den runden Geburtstag eines sehr nahen Westverwandten, damit dem Wunsch auf Familienzusammenführung von staatlicher Seite stattgegeben worden wäre.

Aber es wurden viele Briefe geschickt und natürlich Pakete: Klamotten, Westlebensmittel, Spielzeug, Schallplatten und so weiter. Bücher von Westautoren waren auch beliebt. Natürlich musste der Lesestoff besonders sorgfältig ausgewählt werden, wurden Pakete doch regelmäßig darauf gefilzt, ob deren Inhalt auch keine Gefahr für den real existierenden Sozialismus darstellte. Es gab zum Glück einige Bücher, die eigentlich immer durchgingen. Weiterlesen

Work in Progress – 31/07/2018

Auszug aus dem neuen Romanmanuskript:

Hinterher wusste ich nicht mehr, wie wir es diese steile, ernsthaft als Straße ausgewiesene Rampe hinuntergeschafft hatten, ohne dass unsere Koffertrolleys bis in die Elbe duchrollten und wir selbst uns sämtliche Knochen brachen. Wie zwei besoffene Graureiher staksten Sebastian und ich über den Asphalt. Dabei kam ich mirvor, als steckten meine Füße wieder in Muttis High Heels mit den elf Zentimenter hohen Absätzen, die ich mir während der Schulzeit für meinen ersten und einzigen Travestieauftritt in einem Stück der Theater-AG geliehen hatte. Das Publikum hatte damals seinen Spaß. Und ich die beidseitige Bänderzerrung.

8 Smartphone-Erkenntnisse…

… eines ohnehin nicht sehr versierten Users, der sich nach fast sechs Jahren an ein neues Betriebssystem gewöhnen muss.

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„Ich werde ja nun langsam älter und mieser. Da hab‘ ich mir gedacht: Kaufste dir ’n Hermelincape, das lenkt die Leute von dir ab!“

Dieses Zitat wird der unvergessenen Grethe Weiser zugeschrieben. Schön, wenn man so einen Humor in Bezug aufs Alter hat. Habe ich normalerweise auch. Aber ich habe auch gerne die Wahl – so wie Frau Weiser, die sich ebenso gut ein neues Auto hätte kaufen können. Gerade heute wird das Tragen von Pelz völlig zu recht nicht mehr gerne gesehen.

Nun hatte ich aber kürzlich keine andere Wahl: Weiterlesen

Throwback Thursday 2017

Nur noch 17 Tage bis Altjahrsabend… Wenn ich jetzt nicht langsam mit dem traditionellen Jahresrückblick auf einige meiner Highlights um die Ecke komme, kann ich es auch bleiben lassen. Will ich aber nicht, also kein weiteres Vorgeplänkel mehr. Los geht’s Weiterlesen

Singet und seid froh

Weihnachten gilt als gar nicht offiziell eröffnet, ehe gewisse liebgewonnene Rituale nicht stattgefunden haben. So geht es wohl jedem von uns. Der eine besteht auf Würstchen und Kartoffelsalat zum Heiligabend, der andere kann ohne einen ganz bestimmten Weihnachtsfilm nicht existieren, bei meinem Mann und mir sind es die Schallplatten die aufgelegt werden.

Um richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen, brauche ich z . B. The Doris Day Christmas Album von 1964. Es ist eine wunderschöne Platte mit rein weltlichen Weihnachtsliedern, für US-Verhältnisse angenehm schlicht arrangiert, und zu Doris Days herrlich sanftem Gesang muss man eigentlich nichts sagen.

Mein Mann ist da von einem anderen Kaliber. Weiterlesen

Es werde Buch!

In weniger als 48 Stunden ist es soweit: Das dritte Abenteuer mit meinen beiden norddeutschen Jungs Holger und Christoph, Ich will dich doch bloß heiraten!, hat seine Metamorphose von einer Sammlung unsortierter Gedankensplitter über ein lange bebrütetes Manuskript zum fertigen eBook und „richtigen“ Buch komplett hinter sich und geht in die Welt hinaus.

An anderer Stelle hatte ich schon mal berichtet, dass es beim Schreiben zu dieser Story gewisse Anlaufschwierigkeiten gab und wie ich diese sehr befriedigend abstellen konnte. Trotzdem war da noch eine kleine Baustelle übrig: Weiterlesen

(Vor-)Weihnachtszeit…

(Vor-)Weihnachtszeit…

 

Die Zeit des lieblichen Aromas von Duftkerzen, Lebkuchen, Glühwein.

Die Zeit für den beliebtesten Märchenfilm.

Die Zeit für so schöne Lieder wie Doris Days Silver Bells.

Die Zeit, das dunkle Draußen durch warmes Kerzenlicht und einem helleren Innen auszugleichen.

Die Zeit zum liebevollen Verpacken der Geschenke für Heiligabend.

Die Zeit für kalten Angstschweiß:

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Zahlen, bitte!

349.006

54.050

7.068

236

30 x 60

Nein, das sind weder die Gewinnquoten im Spiel 77 noch die Geschäftszahlen eines großen Unternehmens. Mit diesen Zahlen hat es eine literarische Bewandnis. Weiterlesen

Mach’s Beste draus

Reisetagebuch Hamburg, Juli 2017 – Teil 2

 

Wenn es nicht bereits während der großen Reise geschieht, so stellt man doch spätestens zuhause beim Kofferauspacken und Sichten der Mitbringsel fest, dass der Urlaub unter einem Leitmotiv gestanden hat. Bereits am zweiten Tag kommt mir der leise Verdacht, dass es in diesem Jahr Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt lauten könnte. Denn auch jetzt lief nicht alles so, wie eigentlich vorgesehen:

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Schlechtes Timing

Nun ist sie also durch den Bundestag – die Ehe für alle. Nach Ansicht der Politikbeobachter ist es bei der Abstimmung am letzten Freitag ja nicht mehr darum gegangen, dass die Mehrheit zustande kommt, sondern bloß noch, wie hoch sie ausfällt. Und die ist ja dann auch erstaunlich hoch gewesen mit einem ganzen Berg Stimmen aus der CDU. Sogar aus der CSU sind ein paar „Ja“-Stimmen gekommen.

Das ist alles noch nicht völlig in trockenen Tüchern, weil ja schon ein paar Leute von vorgestern gesagt haben, dass sie damit nach Karlsruhe wollen, aber ich glaube: Wirklich aufhalten kann das niemand mehr. Und das ist gut so.

Dennoch fühle ich mich überrumpelt deswegen. Weiterlesen

Slechtet Timing

Nu‘ is se also döör’n Bunnesdog döör – de Ehe föör all. No dat Meenen van de Politikbekiekers is dat bi de Afstimmung an’n lotern Freedag jo ook gor nich mehr dorüm gangen, datt de Mehrheit tostann kummt, sünnern blots no, wo hoch se utfallt. Un dat is denn jo ook wunnersom hoch wesen mit  ’n ganzen Barg Stimmen ut’n Loger vun de CDU. Sogor ut de CSU sünd ’n poor „Jo“-Stimmen kamen.

Dat is alln’s no nich in dröög Döökers, wiel jo schon so’n poor Lüüd vun vöörgestern seggt hebben, datt se no Karlsruhe domit wullen, ober ick glööv: Weerklich opholn kunn dat keeneen mehr. Un dat is goot so!

Liekers feuhl ik mi dor ’n böten wat överrummelt wegen. Weiterlesen