Veränderung

Veränderung gehört zum Leben wie das trashige zum Eurovision Song Contest. Man mag das nicht immer leiden, aber es ist immer dabei, ob du das nun willst oder nicht. Kann man nicht gegen machen.

Dieser Tage ist mein Mann ziemlich missgelaunt. Weiterlesen

Verännerung

Verännerung gehört to’t Leven as dat „trashige“ to’n Eurovision Song Contest: Een much dat nich jümmers lieden, ober dat ist jümmers dorbi, ob du dat nu wüllst ode nich. Kannst nix gegen moken.

Düsser Doge is mien Mann bannig füünsch. Weiterlesen

Verachtet, verehrt und unvergänglich

Vor einiger Zeit habe ich hier die BBC-Fernehsendung Only Connect vorgestellt. In diesem verdammt schweren Quiz geht es darum, die gemeinsame Verbindung von maximal vier Hinweisen zu finden, die auf den ersten Blick überhaupt nichts gemeinsam haben können.

Genau das machen wir jetzt auch mal. Die vier Hinweise sind: Weiterlesen

30 Filme, die… (Teil 3)

… die mit ihren schaffenden Künstlern bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen haben.

Schon wieder ist eine Woche fast vorüber. Das Wochenende naht und damit der nächste willkommene Anlass, ins Kino zu gehen – und sei es nur das heimische Pantoffelkino. Vielleicht ergibt sich (nach Teil 1 und Teil 2) aus dem 3. und letzten Teil der Film-Challenge die ein oder andere Gelegenheit für Kintopp-Freunde, die wie ich eher nostalgisch veranlagt sind: Weiterlesen

30 Filme, die… (Teil 1)

… mich gemeinsam mit ihren beteiligten Künstlern bisher durchs Leben begleitet haben: Auf diese „Challenge“ bin ich heute gestoßen, und auch wenn mein letzter Kinobesuch schon eine ganze Weile her ist – warum sollte ich die Gelegenheit nicht nutzen, um meine kleine Kintopp-Welt vorzustellen?

Los geht’s: Weiterlesen

Singet und seid froh

Weihnachten gilt als gar nicht offiziell eröffnet, ehe gewisse liebgewonnene Rituale nicht stattgefunden haben. So geht es wohl jedem von uns. Der eine besteht auf Würstchen und Kartoffelsalat zum Heiligabend, der andere kann ohne einen ganz bestimmten Weihnachtsfilm nicht existieren, bei meinem Mann und mir sind es die Schallplatten die aufgelegt werden.

Um richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen, brauche ich z . B. The Doris Day Christmas Album von 1964. Es ist eine wunderschöne Platte mit rein weltlichen Weihnachtsliedern, für US-Verhältnisse angenehm schlicht arrangiert, und zu Doris Days herrlich sanftem Gesang muss man eigentlich nichts sagen.

Mein Mann ist da von einem anderen Kaliber. Weiterlesen

Alles klar!

Einmal „der Chef von’s Ganze“ sein. Einmal die ganze Welt nach der eigenen Pfeife tanzen lassen. Einmal alle Geschicke so lenken, wie es einem am besten passt.

Geht. Hab‘ ich letzte Nacht nämlich gemacht. Zwar nur Weiterlesen

Es ist serviert!

1. Juli!

Ein neuer Monat bedeutet für die meisten in allererster Linie zunächst einmal: Zahltag. An den Bankautomaten und Geldschaltern wird’s heute richtig voll. Bringt Zeit mit dorthin!

Für mich persönlich zählt heute etwas ganz anderes: Weiterlesen

Es weihnachtet sehr…

Wenn wir uns in etwa drei Monaten dazu entscheiden, Judy Garlands Have Yourself a Merry Little Christmas zu spielen (oder das Radio uns Last Christmas aufnötigt), ist das jahreszeitlich angemessen. Schließlich ist der 30. November in diesem Jahr auch der Tag, an dem wir die erste Kerze auf unserem Adventkranz anzünden.

Als diese Aufnahmen zum allerersten Mal erklungen sind, kann dem nicht so gewesen sein. Ein Blick auf diverse Webseiten verrät, dass etwa Doris Day ihr Silver Bells am 17. Juni 1964 aufgenommen hat, und Connie Francis hat für White Christmas am 23. August 1959 im Studio gestanden. Mitten im Sommer also. Wenn alle Welt Eis am Stiel lutscht, in Flip-Flops rumläuft, Ventilatoren Hochsaison haben und abends im Bett selbst ein hauchdünnes Laken aus feinster Seide viel zu warm ist. Ich habe Frau Day und andere Künstler immer dafür bewundert, wie sie es trotzdem geschafft haben, dass ihre Weihnachts-LPs sich hinterher anhörten, als wären sie im Rollkragenpullover vor einem knisternden Kaminfeuer aufgenommen worden, während sich draußen vor der Berghütte der Neuschnee auftürmt.

Mir will das nämlich nicht so recht gelingen. Keine Panik! ich strebe keine neue Karriere an, bei der ich die Welt mit meinem Gesang (andere nennen es Hyänengeheul) beglücken werde.

Aber ich stecke im selben Vorbereitungsdilemma: Das Schreiben meiner Geistergeschichte Das Nebelschiff hat solche Freude bereitet, dass zur Weihnachtszeit eine weitere erscheinen soll, natürlich saisonal eingefärbt. Dafür muss ich sie erst einmal schreiben. Doch an Schneefall, Gänsebraten und heißen Eierpunsch zu denken ist schwerer als gedacht, wenn man selbst in Shorts rumläuft und Getränke aus dem Kühlschrank schlürft.

Vielleicht hätte ich eher damit beginnen sollen. Noch am Montag und Dienstag war das Wetter kalt und unfreundlich genug. Seit gestern ist das Thermometer wieder auf über zwanzig Grad hochgeschnellt, der Himmel ist blau, die Sonne strahlt. Da möchte ich lieber von einer Bootsfahrt auf der Elbe schreiben statt darüber, wie eine emsige Köchin bei höheren Herrschaften eine prächtig gefüllte Gans in die Bratröhre schiebt.

Mein Mann ist auch keine Hilfe. Gerade kam er vom Grünhöker wieder und brachte mir ein dickes Stück Wassermelone an den Schreibtisch und verkündete, dass es zum Mittagessen eine Bickbeerenkaltschale* gibt.

Das ist glatte Sabotage.

* Bickbeeren = Heidelbeeren. Greetings to Austria!

Spaßig

„Oh, shite, the bas…!“ – „Jaysus!“ – „The feckin‘ eeji…!“ – „Me ars…!“

Mir rollen sämtliche Kraftausdrücke über die Zunge, die ich von Agnes Brown gelernt habe, aber immer nur unvollständig. Jede Kurve, jedes hin- und hergeschleudert werden, jede rasche Talfahrt und das plötzliche wieder hochgerissen werden für einen neuen Anlauf reißen die letzten Silben unausgesprochen von meinen Lippen. Es ist der letzte Donnerstag der Sommerferien, und ich bin mit meinem Mann und meiner Schwester nebst Familie im Movie Park in Bottrop – Ferienabschluss für die Kinder, nachträgliches Geburtstagsgeschenk für meinen Mann.

Kaum, dass es begonnen hat, ist die Fahrt auf der Wilden Maus auch schon wieder vorbei und ich wanke wie auf rohen Eiern laufend zum Ausgang. Davor habe ich sechzig Minuten angestanden,

Es ist schon merkwürdig – da regen wir uns auf, wenn wir an der Kasse im Supermarkt mal zwei Minuten länger warten müssen, aber sobald wir in einem Freizeitpark sind, macht es uns überhaupt nichts aus, für ein Fahrgeschäft von knapp anderthalb Minuten bis zu zwei Stunden in der Schlange zu stehen.

Aber es gehört irgendwie dazu, und zumindest den Erwachsenen macht es ja auch ein wenig Spaß. Es ist eine Variante von Lästern im Café: „Nix gegen Parfum, aber die hat vielleicht einen Nuttendiesel aufgelegt.“ – „Tja, wenn man die Haarbleiche mit dem eigenen Chemiekasten anrührt, darf man sich über den Grünstich nicht wundern.“ – „Hast du den gesehen? Der sieht ja auf dem Kopf aus wie Madonna im Schritt.“ (Gut, dass jeder das sofort als rein rhetorischen Vergleich ansieht und man die Herkunft dieses „Wissens“ nie erklären muss…)

Dabei weiß man natürlich, dass man selber von seinen Mit-Wartenden genauso mit Argusaugen beobachtet und kommentiert wird. Ich glaube, ich möchte gar nicht wissen, welche Reaktionen meine Frisur gestern bei den Umstehenden hervorgerufen hat. Aber ich habe es vorher nicht mehr zum Putzbüddel* geschafft und daher meine ab einer gewissen Länge einsetzenden Naturlocken morgens einfach mit Unmengen von Gel und Brisk (Opa knows best!) nach hinten gekämmt. Vor der Fahrt mit der Wasserbahn hätte ich somit problemlos als Double von Bela Lugosi einspringen können, nach der Wasserbahn hatte ich diese Rosinenschneckenlocken wie Prinzessin Leia aus Star Wars um die Ohren (mich dünkt, ich weiß genau, welcher Hase zu diesem Thema was mümmeln wird *grins*), und als dann auch noch der Platzregen vorbei war, hätte ich Doris Day in Eine zuviel im Bett bei der Fahrt mit dem offenen Cabrio durch die Waschstraße vertreten können. Dabei mag ich den Film mit der Happy-Seife viel lieber. „Mein Name ist Beverly Boyer und ich bin ein Schwein!“

Die den Wasserbahnfahrten folgende Erkältung gehört zu einem Freizeitparkbesuch genauso dazu wie das Lästern in der Schlange. Besagte Erkältung hab‘ ich jetzt – hatschi! -, aber das wird mich nicht davon abhalten, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein. Stundenlang anstehen für zwei Minuten Fahrt macht nämlich Spaß.

Ich geh‘ mir mal ’nen Tee kochen…

* Für die Nicht-Platten: Friseur

It’s Magic

Meine allererste CD überhaupt war 1988 eine Greatest Hits-Sammlung von ihr. Damals schon waren diese Songs allesamt Evergreens; einige davon weit über dreißig Jahre alt, andere etwas jünger.

Ich habe diese CD heute noch, und ich werde sie bestimmt nicht abgeben, auch wenn ich längst eine fast 30 CDs umfassende Sammleredition mit ihrem Gesamtwerk im Regal stehen habe. Im Gegenteil – genau diese erste CD von 1988 werde ich heute hören. Einige Songs haben mich über die Jahre hinweg einfach nur unterhalten, andere haben solchen Eindruck bei mir hinterlassen, dass sie mir dunkle Stunden etwas leichter gemacht haben; wiederum andere haben hellen Tagen noch das Sahnehäubchen aufgesetzt. Es gibt einfach nichts schöneres, als in einer Sommernacht auf dem Balkon zu sitzen, ein Glas mit dem Lieblingsgetränk in der Hand zu halten, in den sternenklaren Himmel zu schauen und Liedern wie Fly Me to the Moon oder Desafinado zu lauschen – it’s Magic.

Auch ihre Filme begleiten mich schon ein ganzes Leben lang – wiederum mal als pure Unterhaltung zwischendurch, mal als Tageshighlight eines ohnehin schon schönen Tages, mal dringend benötigte Auszeiten, die schwierige Zeiten zumindest für anderthalb Stunden etwas leichter gemacht haben. Was gerade an den schlechten Tagen der Satz „Mein Name ist Beverly Boyer und ich bin ein  Schwein“ auslösen kann – it’s Magic.

Vielen Dank für alles – und alles Gute zum neunzigsten Geburtstag, Doris Day. You’re Magic.