oder: Der Feind neben meinem Bett
Die Straßenbahn fährt schon lange nicht mehr durch unser Viertel. Ist nun alles unterirdisch. Wobei „nun“ ein relativer Begriff ist. „Nun“ heißt in diesem Fall fast fünfzehn Jahre. Aber manchmal fehlt es mir doch noch. Besonders morgens. Früher, wenn das Singen der Vögel draußen auf einmal von so einem Rumpeln untermalt wurde, habe ich noch so tief im Schlaf liegen können, aber mein Unterbewusstsein hat sofort gewusst: Das ist der erste Zug der Linie 408, jetzt musst du aufstehen.
Und das hat gut geklappt. Kein Stress, keine Hektik – so richtig schön entspannt.
Ich brauche keinen Wecker. Ein Wecker ist sogar beinahe der Grund gewesen, dass das traute Glück von meinem Mann und mir vor neunzehn Jahren fast zu Ende gewesen ist, bevor es richtig begonnen hatte! Weiterlesen