Herbstmalaisen

Kennt ihr noch Theo Lingen? Der hat immer so durch die Nase gesprochen, „näseln“ heißt das auch, und er hat dabei immer so fein und schick geklungen. Dieser Tage spreche ich auch durch die Nase, aber bei mir hört sich das nur krank an.

Kaum ist der Herbst ins Land gekommen, hat mich auch schon die erste Erkältung beim Kanthaken. So schnell ist das noch nie gegangen! Ich habe Kopfschmerzen, meine Füße sind kalt, aber meine Stirn ist heit. Wenn ich mich so im Spiegel betrachtet, ist es echt ein Wunder, Weiterlesen

Harvstmaleschen

Kennt ji no Theo Lingen? De hett jümmers so döör de Nees sproken, „genäselt“ heet dat ook, un he hett dorbi jümmer so fein un eisch klungen. Düsser Doge schnack ik ook döör de Nees, ober bi mi hört sik dat blots krank an.

Kaum is de Harvst in’t Land kamen, hett mi ook al dat eerste Verkeuhln bi’n Kanthaken. So fix is dat no nie nich gangen! Ik heff Koppien, mien Mandeln deihn weh, mien Fööt sünd kolt, ober mien Stiern is hitt. Wenn ik mi so in Speegel ankiek is dat echt ’n Wunner, Weiterlesen

Zu Risiken und Nebenwirkungen…

Hunde und Katzen gehen in den Fellwechsel, unsere Piepmätze durchleben die Mauser, manch eine Schlange findet es zum Aus-der-Haut-fahren. Der bevorstehende Lenz zeigt sich nicht nur an Bäumen und anderem Grünzeug, auch wir kreuchenden und fleuchenden Lebewesen haben unsere ganz eigenen Signale.

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Klartext

„Russenpeitsche“ – diesen recht alten Ausdruck hört man dieser Tage öfter. Dass er in den letzten Jahren ein wenig in Vergessenheit geraten ist, hat zweifelsohne an einem Mangel an passender Situationen gelegen, ihn zu benutzen. Wobei ich mich immer automatisch an das angewiderte Gesicht meines Großonkels erinnern muss, wenn das Wort dann während meiner Kindheit in den 70ern und 80ern wirklich mal gefallen ist. Weiterlesen

Spezialität des Hauses

Als bekennender Nicht-Bejubler von Schnee freue ich mich natürlich, dass in diesem Winter noch nicht ein einziges Flöckchen gefallen ist. Die kurzen Joggingplünnen werde ich nach meiner aktuellen Erfahrung zwar wirklich frühestens im April wieder auspacken, aber trotzdem finde ich die bei zehn bis vierzehn Grad liegenden Temperaturen gar nicht so schlecht. Leider bin ich scheinbar nicht der einzige – in der Nacht zu Altjahrsabend war ich nämlich das FlyIn-Restaurant für zwei Mücken, dabei haben diese Viecher derzeit doch eigentlich keine Saison! Hat sie aber trotzdem nicht davon abgehalten, blutrünstig über mich herzufallen.

Ist mir erst gar nicht aufgefallen; ich hab‘ die Stiche nur gesehen, aber nicht gespürt. Doch nachdem mein Körper in den letzten Tagen alle Antikörper voll zu tun hatte, sich um die Erkältung zu kümmern, hat er seit heute wieder vollständig die Zeit, sich anderen Aufgaben zu widmen. Angriffslustig verteidigt er sein Revier, hat in dem Mückenspeichel aber einen formidablen Gegner gefunden. Es juckt ganz entsetzlich, und in der Apotheke haben sie schön blöd geguckt, als ich so völlig außerhalb der üblichen Zeit ein Mittel gegen Insektenstiche haben wollte.

Ist ohnehin merkwürdig – über drei Jahre schon habe ich gar keinen Mückenstich mehr gehabt, und jetzt auf einmal zwei so heftige? Entweder sind die Miststücke ganz besonders ausgehungert und stürzen sich auf alles, was sie kriegen können, oder mein Blut gilt aufgrund des weihnachtlichen Zuckerrauschs für die hier logierenden Mücken im Moment als Spezialität des Hauses.

Jedenfalls nervt die Juckerei ungemein, und bevor ich nochmal zum warmen All the blood you can drink-Buffet erklärt werde, wäre es vielleicht doch nicht ganz so schlecht, wenn wir jetzt einen echten kleinen Wintereinbruch mit knackekalten Temperaturen bekämen…