Es werde Buch!

In weniger als 48 Stunden ist es soweit: Das dritte Abenteuer mit meinen beiden norddeutschen Jungs Holger und Christoph, Ich will dich doch bloß heiraten!, hat seine Metamorphose von einer Sammlung unsortierter Gedankensplitter über ein lange bebrütetes Manuskript zum fertigen eBook und „richtigen“ Buch komplett hinter sich und geht in die Welt hinaus.

An anderer Stelle hatte ich schon mal berichtet, dass es beim Schreiben zu dieser Story gewisse Anlaufschwierigkeiten gab und wie ich diese sehr befriedigend abstellen konnte. Trotzdem war da noch eine kleine Baustelle übrig: Weiterlesen

Schlechtes Timing

Nun ist sie also durch den Bundestag – die Ehe für alle. Nach Ansicht der Politikbeobachter ist es bei der Abstimmung am letzten Freitag ja nicht mehr darum gegangen, dass die Mehrheit zustande kommt, sondern bloß noch, wie hoch sie ausfällt. Und die ist ja dann auch erstaunlich hoch gewesen mit einem ganzen Berg Stimmen aus der CDU. Sogar aus der CSU sind ein paar „Ja“-Stimmen gekommen.

Das ist alles noch nicht völlig in trockenen Tüchern, weil ja schon ein paar Leute von vorgestern gesagt haben, dass sie damit nach Karlsruhe wollen, aber ich glaube: Wirklich aufhalten kann das niemand mehr. Und das ist gut so.

Dennoch fühle ich mich überrumpelt deswegen. Weiterlesen

Slechtet Timing

Nu‘ is se also döör’n Bunnesdog döör – de Ehe föör all. No dat Meenen van de Politikbekiekers is dat bi de Afstimmung an’n lotern Freedag jo ook gor nich mehr dorüm gangen, datt de Mehrheit tostann kummt, sünnern blots no, wo hoch se utfallt. Un dat is denn jo ook wunnersom hoch wesen mit  ’n ganzen Barg Stimmen ut’n Loger vun de CDU. Sogor ut de CSU sünd ’n poor „Jo“-Stimmen kamen.

Dat is alln’s no nich in dröög Döökers, wiel jo schon so’n poor Lüüd vun vöörgestern seggt hebben, datt se no Karlsruhe domit wullen, ober ick glööv: Weerklich opholn kunn dat keeneen mehr. Un dat is goot so!

Liekers feuhl ik mi dor ’n böten wat överrummelt wegen. Weiterlesen

Hochzeitstag oder so…

Für gewöhnlich habe ich ein gutes Zahlengedächtnis. Ich kann noch heute die 12stellige Telefonnummer meines Onkels und meiner Tante aus Wormerveer bei Amsterdam auswendig, obwohl die beiden schon vor über zwanzig Jahren an den Ort vorgegangen sind, an dem wir alle mal ankommen. Ebenso kann ich noch die Zahlenkombination meines allerersten Fahrradschlosses genauso runterbeten (schlappe 35 Jahre her) wie mir bei vielen Mitarbeitern, deren Gehaltsabrechnung ich in meinem allerersten Job nach der Ausbildung erstellt habe, zuerst deren Personalnummern und dann die Namen ins Gedächtnis kommen.

Nur mit aktuellen Zahlen hab ich es nicht immer so. Ich versuuse jedes Jahr meinen Hochzeitstag. Dabei vergesse ich ihn nicht mal – ich runde das Datum sozusagen nur großzügig auf.

Am Montag war es wieder so weit: „Was machen wir eigentlich Freitag?“ frage ich meinen Mann. „Wieso Freitag?“ kommt die Antwort. „Na, da ist doch der Zwölfte…“ Strafender Blick von meinem Mann, peinlich berührter von mir.

Dabei ist es überhaupt nicht meine Schuld! Wir wollten ja damals am zwölften September heiraten, einem Freitag. Nur stand freitags der von uns ausgesuchte „Tatort“ nicht zur Verfügung – ein historisches Hafengebäude. Dort wurde wegen des Aufwands nur mittwochs getraut, also sind wir auf den zehnten umgestiegen, zwei Tage vorher. Nur meine zerebralen Tentakel („Gehirn“ könnte eine zu optimistische Umschreibung sein) scheinen die Umstellung bis heute nicht mitgemacht zu haben – der Zwölfte hat sich geradezu unauslöschlich eingebrannt.

Sehr zum Amüsement meines Herrn Gemahl, der keine Gelegenheit auslässt, mir diese Peinlichkeit unter die Nase zu reiben. Vorhin kam er von einem Arztbesuch wieder und überreichte mir breit grinsend einen Strauß Blumen: „Alles Liebe zum Nicht-Hochzeitstag.“

Ich bin also verrückte Hutmacher aus Alice im Wunderland…

Naja, zumindest in punkto Hochzeitstag wäre jedes Abstreiten ein glattes Eigentor.