Mein fantastischer Superheldenname

Superheld1aInsgesamt sind Social Networks schon ganz okay. Ich hab‘ sie durchaus zu schätzen gelernt, unter anderem als schnelle Kommunikation mit Leuten, die einfach zu weit entfernt wohnen, um sich „mal eben“ mit ihnen auf einen Kaffee zu treffen.  Bei einer lieben Freundin in Panama City/Florida ist das ein Ding der Unmöglichkeit.

Auch zur schnellen Unterhaltung und/oder Information zwischendurch sind sie durchaus geeignet – als Fan von Ralph Ruthe freue ich mich über jeden neu geposteten Comic ebenso wie über die Ankündigung von Album- oder Buchveröffentlichungen meiner Lieblinge.

Doch keine Suppe ohne Haar darin. Was mich im bekanntesten aller Social Networks bisweilen nervt, sind diese kleine Spielchen à la „Welche Weihnachtselfe bist du?“, „Entdecke deinen Drag Queen-Namen“ oder „Welcher Hobbit bist du?“, die wie ein Kettenbrief verbreitet werden. Zu sehen ist ein buntes Bildchen, auf dem ein kleines Figürchen abgebildet ist, welches das gesuchte Wesen darstellen soll. Nun soll man den ersten Buchstaben seines Vornamens mit seinem Geburtsmonat (o. ä.) kombinieren und mit zwei entsprechenden Listen auf besagtem Bildchen vergleichen. Bei der Suche nach der Weihnachtselfe kommt dann etwas heraus wie „Gingerbread Sugar-Socks“, zu deutsch: „Lebkuchen Zuckersöcken.“ Dabei hasse ich Lebkuchen!

Als diese Spielchen in ihren unzähligen Varianten aufkamen, waren sie durchaus witzig – wie alles, was neu ist. Aber dann wurde es zunehmend absurder: „Wie lautete dein Name, wenn du ein Cocktail wärst?“ (Grapefruity Paradise Punch.)

Oder: „Was wäre dein Name als Rose?“ Das wusste ja nicht mal Umberto Eco!

Das mit Abstand blödeste Spiel ist mir gestern  untergekommen: „Wie lautet dein Superheld-Name“ – wow, wer wollte noch nie die Welt retten, so als Grüner Blitz  oder als Silberner Pfeil im superheldenmäßig super sitzenden Superheldenanzug nebst passendem Umhang und nicht etwa singend per selbstmitleidiger Betroffenheitslyrik à la Tim Bendzko?

Aus purer Neugier habe ich mitgemacht. Was sind die Anforderungen? „1: Die Farbe der Hose, die du gerade trägst. 2: Der Gegenstand rechts von dir.“

Toll.

Ich bin das Graue Akkuladegerät.

Nachtrag am 12.06.2014: Passend zum Beginn der Fußball-WM ist natürlich auch ein Spiel „Wie lautet dein Samba-Name“ aufgetaucht. Demnach heiße ich Ritmo Waka Waka de la Handetasche. Was macht man mit so einem Namen? Kriegt man dann eine eigene Dokusoap, oder tritt man 2015 für Köln beim Eurovision Song Contest an…? 😉