Helden (hochdeutsch)

Der erste Held in meinem Leben, das muss so mit sechs oder sieben gewesen sein, war Timmy der Hund von den Fünf Freunden. Der hat immer heimlich eine Botschaft zur Polizei gebracht, wenn die vier Kinder mal wieder von den Ganoven gefangen genommen worden sind – oder er hat gleich zugebissen.

Über die Jahre haben sich meine Helden weiterentwickelt. Weiterlesen

Helden (op Platt)

De eerste Held in mien Leven, dat mutt so mit söss ode söben wesen sien, is Timmy de Hund vun de Fünf Freunde wesen. He hett jümmers himlich ’n Botschap no de Udls bracht, wenn die veer Kinners mol wedder vun de Spitzbuben gefangen nohmt worrn sünd – ode he hett glieks tobissen.

Över de Johrns hefft sik mien Helden wieterentwickelt. Weiterlesen

Nur mal so zwischendurch…

Kleine Beobachtungen und zufällige Situationen der letzten vier Wochen: Weiterlesen

Throwback Thursday 2017

Nur noch 17 Tage bis Altjahrsabend… Wenn ich jetzt nicht langsam mit dem traditionellen Jahresrückblick auf einige meiner Highlights um die Ecke komme, kann ich es auch bleiben lassen. Will ich aber nicht, also kein weiteres Vorgeplänkel mehr. Los geht’s Weiterlesen

Ach, du halt dein‘ Rand!

Reisetagebuch Hamburg, Juli 2017 – Teil 4

 

oder „Punkt-Punkt-Punkt-Komma-Strich“.

„Punkt-Punkt-Punkt“ deswegen, weil es trotz nur eines einziges Programmpunktes an diesem Tag so einiges gibt, das aufgrund von Überfülle aus dieser Erzählung ausgelassen werden muss.

„Strich“ sowohl wegen 2x „strichweise“. Nämlich erstens wegen der strichweisen Skizzierung (okay, diese Metapher ist sehr weit hergeholt) dessen, was Hamburg zu dem gemacht hat, was es ist. Und zweitens – zur Abwechslung gibt’s mal wieder Regen. Ebenfalls strichweise.

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Throwback Thursday 2016 – Teil 2

Auch wenn ich dank der beiden BBC Two-Wissenssendungen QI mit Stephen Fry bzw. Sandi Toksvig und Only Connect mit Victoria Coren Mitchell (hier noch nicht vorgestellt) in diesem Jahr tatsächlich mal wieder etwas mehr fern gesehen habe als in vergangenen, sind Hörspiele und Radiosendungen weiterhin meine Lieblingsunterhaltung neben der Leserei. Auch 2016 haben sich wieder ein paar besondere audiophile Leckerbissen angefunden: Weiterlesen

Heimlicher Star

Ganz allmählich arbeitet sich ein bestimmter Artikel immer höher in der statistischen Auswertung der meistgelesenen Beiträge hier im Blog. Jede Woche kommen mindestens zwei, drei neue Aufrufe hinzu – etwas, das nur mit wenigen Artikel passiert, die älter als ein halbes Jahr sind.

Ich würde nicht behaupten, dass es Weiterlesen

Throwback Thursday 2015 – Kopfkino des Jahres

Am dritten Throwback Thursday vor Weihnachten habe ich 2014 meine Fernseh-Events des Jahres vorgestellt. Das war damals schon eine schwierige Angelegenheit, Weiterlesen

Spuki, das Schreckgespenst

Der Hörspielmarkt boomt wie nie. Es ist schwer, bei den vielen Neuveröffentlichungen den Überblick zu behalten. Die älteren Schätze möchte man zudem auch nicht aus den Ohren verlieren. Darum richte ich in der Rubrik Rezensionen am liebsten den Blick und das Ohr auf Dinge, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben, um sie ein bisschen vor dem Vergessen zu bewahren. Heute etwa auf Weiterlesen

Gezähmte Ungeduld

Ich bin ja so ein ungeduldiger Typ – wenn etwas neu auf den Markt kommt, das mich wirklich interessiert, möchte ich es am liebsten gestern schon haben. Insofern ist die Möglichkeit, sich Hörspiele, Musik und Filme in den einschlägigen Online-Shops herunterladen zu können, trotz aller Vorliebe für Shop Local genau das Richtige für mich.

Aber im Moment läuft da ziemlich was quer. Am letzten Freitag wollte ich mir ein neu erschienenes Hörspiel besorgen, auf das ich mich seit der Vorankündigung vor einem guten halben Jahr unheimlich gefreut habe.

Also habe ich bis Mitternacht gewartet, mich um Punkt 00:01 Uhr in den Shop eingeloggt und wollte das Hörspiel runterladen, um es danach sofort zu hören. Doch was musste ich da sehen: Die CD war um vier Euro billiger als der Download. Ich hielt es für einen Irrtum, doch der Vergleich mit andern Produkten zeigte: Das scheint jetzt Standard in diesem Online-Shop zu sein.

Keine Ahnung, welche Umsatzstrategie dahintersteckt, es lag mir jedoch fern, sie zu unterstützen. Also habe ich den Rechner wieder ausgemacht, bin schlafen gegangen und habe mir dann neun Stunden später dieses Hörspiel als CD im Laden meines Vertrauens gekauft.

So ungeduldig bin ich dann nämlich auch wieder nicht.

Stimme aus Kindertagen

„Guten Abend. Seien Sie mir willkommen – ich bin froh, dass Sie dieses Haus betreten haben.“

Auch nach gut dreißig Jahren läuft mir es mir bei diesem Satz immer noch eiskalt den Rücken hinunter. Die Frau Weiterlesen

Studien des Grauens

Gerade jetzt im Winter mache ich es mir gerne in meiner Kuschelecke kommodig und genieße eins meiner Hobbies – Hörspiele. Dabei haben es mir die englischen Stücke meiner Sammlung am meisten angetan, und hiervon ganz besonders die Serie Suspense von CBS Radio. Ich muss davon einfach mal erzählen, weil das Radiohörspiel a.) weltweit und b.) hierzulande trotz der großartigen Arbeiten von Bastian Pastewka (Sherlock Holmes, Paul Temple) leider eher ein Schattendasein fristet.

Während der „Golden Ära des Radios“ ins Leben gerufen, brachte Suspense von 1942 bis 1962 über zwanzig Jahre und 945 Episoden hinweg den Hörern allwöchentlich „Studien des Grauens, raffiniert ausgeklügelt, um Sie unter… SPANNUNG zu halten! (Studies in terror, well calculated to keep you in… SUSPENSE!)“.

Spannend waren die Geschichten in der Tat. Dabei fängt die Story immer so harmlos an. Weiterlesen

Häppchenweise

Zum Wochenausklang mal kein langer Text, sondern nur ein paar kleine Häppchen, die sich den Tag über ergeben haben.

Foto-Happen:

Ruine der 1918 zwar nahezu fertiggestellten, aber nie in Betrieb gegangenen und anschließend verfallenen Station Beimoor der Hamburger Hochbahn. Die neue Geisterschichte nimmt Form an.

Musik-Happen:

Bei YouTube habe ich mein Lieblingslied von Esther Ofarim, Morning of My Life, in einer besonderen Version gefunden, die sie gemeinsam mit den Bee Gees aufgenommen hat, bevor diese den Disco-Falsett für sich entdeckt haben. Gefällt mir besser als die Duett-Version mit Abi. Suchbegriff: esther ofarim bee gees morning.

Wort-Happen:

Haberdashery – ich mag dieses Wort aus dem British English. Es klingt so großartig, kühn, verwegen, dabei heißt es einfach nur Kurzwaren. Aber warum sollen Knöpfe, Reißverschluss & Co. nicht auch mal großartig klingen?

Küchen-Happen:

Auf besonderen Wunsch eines vereinzelten Ehemannes gab’s bei uns heute Bauernfrühstück:

Pro Nase je 150 g gekochte Kartoffelwürfel und Erbsen/Möhren, ½ EL fein gewürfelte Zwiebeln, 2 Eier, etwas Milch. Für Fleischesser: 1/2 TL feine Speckwürfel zum Auslassen und 150 g Fleischwurst, fein gewürfelt. Für Vegetarier: Pflanzenfett zum Anbraten und anderes feines Gemüse nach Geschmack wie Maiskölbchen. In einer Pfanne Speck auslassen/Pflanzenfett erhitzen. Kartoffelwürfel, Zwiebelwürfel ( und Fleischwurst) in die Pfanne geben, braten und anbräunen. Erbsen und Möhren (und zusätzliches Gemüse) hinzugeben, erhitzen. Eier mit Milch verquirlen, salzen & pfeffern, in die Pfanne geben und unterrühren. Wenn das Ei gestockt und leicht angebräunt ist, Bauernfrühstück servieren.

Freuden-Happen:

Per eMail erreichte mich eine wunderschöne Reaktion auf mein Buch Frag doch das Vanilleeis: Holger und Christoph seien so lebensnah gezeichnet, die wünscht man sich als echte Freunde. Ich kann kaum beschreiben, wie mir da das Herz aufgegangen ist!

Genuss-Happen:

Seit Kindertagen begleitet mich die Stimme der großartigen Marianne Kehlau in unzähligen Hörspielen. Heute Abend gönne ich mir wieder einmal mein Lieblingsstück mit ihr, Gräfin Dracula – Tochter des Bösen von 1981. Sie zieht alle Register – verführt wie ein Vamp, wütet wie eine Furie. Und man hört ihr, die sonst eher auf liebe alte Damen und Königinnen abonniert war, den Spaß an, den sie dabei hatte, einmal richtig böse sein zu dürfen. In über dreißig Jahren bestimmt hunderte Male gehört – und ihr immer noch nicht überdrüssig geworden. Im Gegenteil! Noch heute läuft es mir bei diesem Satz eiskalt den Rücken runter: „Sie können sich Zeit lassen. Ich mag Gäste, die sich Zeit lassen. Und ich bin froh über junge Gäste, so wie sie. Junges Blut ist ungeduldig, aber es ist auch voller Kraft und Hitze.“

Schauder!

Verwunderungs-Happen:

Allmählich kommt heraus, dass über 2/3 der Ice Bucket Challenge-Spenden nicht in die Forschung fließen, sondern in andere Dinge wie Gehälter. Das einzig Überraschende daran ist doch nur, dass davon jemand überrascht ist.

Zitat-Happen:

„Wenn du für Schwulenrechte eintrittst, musst du doch selber schwul sein.“ – „Ich trete auch für Tierrechte sein. Sehe ich deswegen aus wie ein Alpaka?“ (aus dem Web)

Achselzuck-Happen:

Eben höre ich von meinem Mann, dass das Maggi-Kochstudio bei uns in der Fußgängerzone geschlossen hat. Nichts könnte mir gleichgültiger sein, wir haben für diesen Laden nie Bedarf gehabt. Wir können kochen. Also, richtig kochen. Schade nur um die Karrieregirls. Wo sollen die jetzt ihr Maggi Fix für Nudelwasser herkriegen?

Schönes Wochenende!

Rituale

Keine Ahnung, ob ich mich hier ein wenig zu lustig über die ganz und gar nicht winterlichen Temperaturen gemacht und die Gottheit Bazillitis zusätzlich verärgert habe, indem ich an jenem Tag nicht in meinen langen, sondern in den kurzen Sportplünnen zum Jogging war (aber es waren doch 14° plus…), jedenfalls liege ich seit gestern ziemlich auf der Nase. 37,9° Körpertemperatur, Kopf wie ein zum Bersten vollgepackter Seesack, Gefühl auf der Zunge, als hätte ich einen Hamsterkäfig ausgeleckt, Sturmflut in der Nasenhöhle mit Deichbruch – das volle Programm.

Dass schwule Männer sich in Punkto Umgang mit einer Erkältung überhaupt nicht von heterosexuellen Geschlechtsgenossen unterscheiden, habe ich schon mal beschrieben, darum will ich heute nicht wieder über Jammergestalten und Krankheits-Nihilisten referieren, sondern über eine andere Facette dieses Zustands schnacken.

Ist man erkältet, geht es einem naturgemäß durchaus dreckig. Also sucht man nach Mitteln und Wegen, sich die Zeit so angenehm wie möglich machen. Schlafen, stricken, auf der Playstation zocken, Kreuzworträtsel lösen… Alles ist möglich.

Meiner einer hört in dieser Zeit Hörspiele. Wer mich genauer kennt, wird das nicht für weiter verwunderlich halten, denn eigentlich höre ich ständig Hörspiele. Die sind dann aber für Erwachsene, z. B. Adaptionen von klassischen Geistergeschichten aus viktorianischer Zeit wie The Ash Tree nach M. R. James oder The Haunted Woman nach Allen Upward.

Bin ich jedoch krank, drehe ich das Rad der Zeit weit, weit zurück. Dann höre ich – inzwischen immerhin fast 41 Jahre alt – plötzlich wieder Hui Buh, das Schlossgespenst oder Die Hexe Schrumpeldei und andere Klassiker meiner Kindheit.

Bis zum Kinn in die Buntkarierten eingemummelt sein und Spuki, das Schreckgespenst von Schloss Fürstenfurt auf nächtlichen Streifzügen und Enid Blytons Fünf Freunde hoch zu Ross durch ein vernebeltes Moor zu begleiten, mit der Lok 1414 von Altstadt nach Neustadt zu fahren oder ein aufregendes Schuljahr mit Hanni und Nanni (nicht lachen, ein paar Klischees muss man ja erfüllen) zu erleben, hat sowas Tröstliches.

Es versetzt einen in eine Zeit zurück, als alles irgendwie unbeschwerter und unschuldiger war. Allein durch solche Rituale geht es einem schon irgendwie besser.

Das ist aber auch alles, was ich an Kommodigkeit ertragen kann. Für meinen Mann gilt weiterhin die Parole: „Wag es ja nicht, mich zu betüddeln, dann geht das hier ohne Verletzte ab!“

Das war’s für heute aus der Wortpüttscherei. Falls mich jemand sucht – ich bin erstmal wieder auf Schloss Burgeck in der Fledermausturmkammer. Hui Buh!