Es werde Buch!

In weniger als 48 Stunden ist es soweit: Das dritte Abenteuer mit meinen beiden norddeutschen Jungs Holger und Christoph, Ich will dich doch bloß heiraten!, hat seine Metamorphose von einer Sammlung unsortierter Gedankensplitter über ein lange bebrütetes Manuskript zum fertigen eBook und „richtigen“ Buch komplett hinter sich und geht in die Welt hinaus.

An anderer Stelle hatte ich schon mal berichtet, dass es beim Schreiben zu dieser Story gewisse Anlaufschwierigkeiten gab und wie ich diese sehr befriedigend abstellen konnte. Trotzdem war da noch eine kleine Baustelle übrig: Weiterlesen

Es weihnachtet sehr…

Wenn wir uns in etwa drei Monaten dazu entscheiden, Judy Garlands Have Yourself a Merry Little Christmas zu spielen (oder das Radio uns Last Christmas aufnötigt), ist das jahreszeitlich angemessen. Schließlich ist der 30. November in diesem Jahr auch der Tag, an dem wir die erste Kerze auf unserem Adventkranz anzünden.

Als diese Aufnahmen zum allerersten Mal erklungen sind, kann dem nicht so gewesen sein. Ein Blick auf diverse Webseiten verrät, dass etwa Doris Day ihr Silver Bells am 17. Juni 1964 aufgenommen hat, und Connie Francis hat für White Christmas am 23. August 1959 im Studio gestanden. Mitten im Sommer also. Wenn alle Welt Eis am Stiel lutscht, in Flip-Flops rumläuft, Ventilatoren Hochsaison haben und abends im Bett selbst ein hauchdünnes Laken aus feinster Seide viel zu warm ist. Ich habe Frau Day und andere Künstler immer dafür bewundert, wie sie es trotzdem geschafft haben, dass ihre Weihnachts-LPs sich hinterher anhörten, als wären sie im Rollkragenpullover vor einem knisternden Kaminfeuer aufgenommen worden, während sich draußen vor der Berghütte der Neuschnee auftürmt.

Mir will das nämlich nicht so recht gelingen. Keine Panik! ich strebe keine neue Karriere an, bei der ich die Welt mit meinem Gesang (andere nennen es Hyänengeheul) beglücken werde.

Aber ich stecke im selben Vorbereitungsdilemma: Das Schreiben meiner Geistergeschichte Das Nebelschiff hat solche Freude bereitet, dass zur Weihnachtszeit eine weitere erscheinen soll, natürlich saisonal eingefärbt. Dafür muss ich sie erst einmal schreiben. Doch an Schneefall, Gänsebraten und heißen Eierpunsch zu denken ist schwerer als gedacht, wenn man selbst in Shorts rumläuft und Getränke aus dem Kühlschrank schlürft.

Vielleicht hätte ich eher damit beginnen sollen. Noch am Montag und Dienstag war das Wetter kalt und unfreundlich genug. Seit gestern ist das Thermometer wieder auf über zwanzig Grad hochgeschnellt, der Himmel ist blau, die Sonne strahlt. Da möchte ich lieber von einer Bootsfahrt auf der Elbe schreiben statt darüber, wie eine emsige Köchin bei höheren Herrschaften eine prächtig gefüllte Gans in die Bratröhre schiebt.

Mein Mann ist auch keine Hilfe. Gerade kam er vom Grünhöker wieder und brachte mir ein dickes Stück Wassermelone an den Schreibtisch und verkündete, dass es zum Mittagessen eine Bickbeerenkaltschale* gibt.

Das ist glatte Sabotage.

* Bickbeeren = Heidelbeeren. Greetings to Austria!

Über den Tellerrand geschaut (3)

Fundstücke aus anderen Blogs – Heute: Blogparade – Die besten Hamburg-Tips

Im Blog Typisch Hamburch wurde zu einer Blogparade eingeladen. Ein Katalog von zehn Fragen zu Hamburg soll dabei durch soviele Blogs wie möglich wandern. Da mach‘ ich gerne mit:

1. Wo gibt es das beste Fischbrötchen Hamburgs?

Da habe ich gar keinen Favoriten, der aus allen heraussticht. In der einen Lokalität schmeckt das Brötchen mit Backfisch am besten, in der anderen das  Matjesbrötchen, und wiederum woanders das mit den Bismarckheringen. Kommt halt auch drauf an, worauf man grade Lust hat. Eins kann ich aber mit Bestimmtheit sagen: Er kommt zwar ohne Brötchen daher, dafür aber mit Labskaus dazu – der Gabelrollmops in den Krameramtsstuben am Michel ist genial.

2. In welchem Hamburger Club steigen die coolsten Parties?

O-haue-ha… Schon bei Frage zwei bin ich auf bestem Weg, die Teilnahme an dieser Blogparade komplett zu versauen. Ich bin überhaupt kein Clubgänger. Abendliche Unterhaltung genieße ich am liebsten bei Veranstaltungen wie einem Besuch in meinem Lieblingstheater oder bei Autorenlesungen in Buchhandlungen wie Boysen & Mauke an der Großen Johannisstraße. Aber wenn’s unbedingt eine Location sein soll, die als Club durchgehen kann, dann ist es das Blohm + Voss-Dock, das neben Schiffen auch einem (Jazz-)Club Raum bietet. Zwar nur gelegentlich im Rahmen des Elb Jazz Festivals, aber immerhin.

3. Von wo hat man den besten Blick auf die Alster?

Eigentlich auf dem gesamten Weg rund um die Außenalster. Das sich durch die diversen Bäume, Sträucher und andere Blickfänge immer wieder verändernde Bild wirkt, als würde man von einem lebensgroßen Diorama Hamburger Ansichten zum anderen gehen. Mal sieht man moderne Neubauten, mal Harvestehuder Villen in Uferlage, mal die Türme der Hauptkirchen. Wer auf seinen Alsterrundgang eine gute Spiegelreflexkamera mitnimmt, bekommt seinen 32-GB-Speicherchip spielend an einem Tag voll. Ich hab’s schon mal geschafft…

1. Reihe: Blick von Brücke 3 der Landungsbrücken 2. Reihe: Alsterpanoramen 3. Reihe: Krameramtsstuben 4. Planten un Blomen

1. Reihe: Blick von Brücke 3 der Landungsbrücken
2. Reihe: Alsterpanoramen
3. Reihe: Krameramtsstuben
4. Reihe: Planten un Blomen

 

4. In welchem Park chillt ihr am liebsten?

Da habe ich zwei Lieblinge:

  1. Bei Planten un Blomen, am liebsten im Japanischen Garten der Anlage. Auf einer der Bänke mit Blick auf das japanische Teehaus sind viele Ideen zu meinen Büchern Frag doch das VanilleeisRat mal, wer das Essen kocht und Rummelpott in ersten Skizzen niedergeschrieben worden, eben weil ich so herrlich entspannt war und den Kopf dafür frei hatte.
  2. Parkfriedhof Ohlsdorf. Einer meiner absoluten Lieblingsflecken Erde in Hamburg.  Besonders der Garten der Frauen hat es mir hier angetan. Auch ein friedlicher, kraftspendender Ort, wenn man mal einen meditativen Rückzugsort braucht, um ein paar Herzens- und Seelendinge mit sich selber abzumachen.

5. In welcher Hamburger Kneipe gibt es die geilsten Club-Konzerte?

Auch hier bin ich eher außen vor – ich mag gerne gesellige Abende in schicken Locations… pardon, Lokalen. Aber dann mit unaufdringlicher, kaum wahrnehmbarer Musik im Hintergrund oder vielleicht sogar gar keiner, wodurch die Atmosphäre viel mehr Platz für gute Gespräche mit spannenden Menschen lässt. Hier ist mein Favorit das Café Paris beim Rathaus.

6. Wo kann man in Hamburg am besten shoppen gehen?

Kommt drauf an, worauf man Wert legt. Für Filialisten wie Abercrombie & Fitch bleibt man am besten im Dunstkreis der Mönckebergstraße und des Hanseviertels. Die tollsten individuellen und inhabergeführten Läden habe ich am Eppendorfer Weg, an der Hegestraße in Hoheluft und an diversen Ecken in Ottensen gefunden. Ich empfehle den Einkauf abseits der Filialisten. In den individuellen Läden findet man die bessere Ware, das bessere Ambiente, das spannendere Einkaufserlebnis und das Wissen, wirklich in Hamburg zu sein, was einem bei der langweiligen Uniformität der Filialisten gerne mal verlorengeht. Außerdem sollte der Gentrifizierung durch die Großkonzerne Einhalt geboten werden.

7. Welches Hamburger Event darf man auf keinen Fall verpassen?

Von den jährlichen Events ist die Theaternacht mein Favorit – spannender Blick hinter die Kulissen aller teilnehmenden Theater, Ausblicke auf das, was in der nächsten Zeit auf die Bühnen kommt und spannende Begegnungen mit Leuten aus allen Bereichen vor und hinter den Kulissen. Am 13. September ist es wieder soweit!

Alle zwei Jahre findet zudem das Kreuzfahrtschifffestival Cruise Days statt. Zum Rahmenprogramm gehört stets die Kunstinstallation Blue Port. Bei Einbruch der Dämmerung wird das gesamte Hafenpanorama in ein faszinierendes blaues Licht getaucht, was faszinierende Ansichten eines Panoramas erlaubt, das man zu kennen glaubte und nunmehr doch ganz neu entdeckt.

8. Wo in Hamburg lässt es sich im Sommer am besten baden?

Im Freibad Stadtparksee. Es ist irre cool, wenn im selben Wasser, in dem man selber plantscht, plötzlich ein Alsterdampfer vorbeituckert (natürlich ist man durch eine Absperrung geschützt). Der Blick aufs Planetarium ist ebenfalls sensationell.

9. Wo ist der beste Platz mit Blick auf den Hamburger Hafen?

Da habe ich gleich vier Favoriten:

  1. Auf dem Oberdeck von Brücke 3 der St. Pauli Landungsbrücken
  2. Auf dem Sonnendeck einer Hafenfähre der Linie 62.
  3. Von der Aussichtsterrasse über der Hochbahn-/S-Bahn-Station Landungsbrücken auf dem Stintfang.
  4. Auf dem Dach des Dockland.

Für den nächsten Heimatbesuch in Hamburg Anfang 2017 ist zudem die Begutachtung der Plaza auf dm alten Kaispeicher der Elbphilharmonie geplant. Bericht folgt….

10. Warum ist Hamburg für Euch die schönste Stadt der Welt?

Schon mal versucht, Liebe zu erklären? Um es mit der NDR Radiocomedy-Ikone Stefanie Prigge zu sagen: „Es is‘ ja, wie’s is‘!“

Mehr Hamburg-Impressionen wie Reiseberichte und Momentaufnahmen aus der Hansestadt sind hier zu finden.