Die Steckrübe im Pelzmantel

Wäre es nicht mitten im Januar gewesen, hätte ich die Zeitungsmeldung vor einigen Tagen wahrhaftig für einen Aprilscherz gehalten: In Hamburg haben sich ein Online-Supermarkt und eine Bank (gemeint ist wirklich ein Geldinstitut!) für einen ganz besonderen Service zusammengetan: Weiterlesen

Kaffeepausenthese

Es ist Montag, ich sitze auf meinem Balkon, habe eine Tasse Kaffee in der Hand und genieße den endlich eingetroffenen Frühling. Ich merke, dass ich so gar keine Lust habe, mich für länger an den Schreibtisch zu setzen. Der Bregenkasten (für die Nicht-Plattdeutschen: das Gehirn) ist trotzdem in Betrieb: Weiterlesen

Versprochen ist versprochen…

… und wird nicht gebrochen! Ein alter Reim aus Kindertagen, der auch im Erwachsenenalter immer Gültigkeit haben sollte. Darum gibt es – wie vor einigen Tagen angekündigt – hier nun Teil 2 des Klönschnacks über meine diesjährige Hamburgreise. Weiterlesen

Hamburger Episoden

Durch den Beitrag von letzten Montag ist bekannt, dass ich wohlbehalten aus Hamburg zurückgekehrt bin. Selbstverständlich ist das allerdings nicht. Beinahe wäre ich nämlich auf die Hörner genommen worden. Weiterlesen

10 Beobachtungen aus der Twilight Zone…

… zwischen Morgengrauen und erstem Kaffee am Schreibtisch.

 

  1. Ein fröhliches „Guten Morgen – tolles Wetter heute“ vom Balkon herunter wird um zehn nach fünf morgens nicht von jedem Nachbarn auf dem Weg zur Arbeit geschätzt.
  2. Wenn man beim Frühstück in das Pulver für seinen Protein-Shake niest, seht man hinterher aus, als wäre in einer schlechten Filmkomödie eine Kokainladung explodiert.
  3. Ein auf der Joggingpiste entgegenkommender Mann kann noch so männlich, tough, muskulös und „Woof!“-inspirierend daherkommen – wenn er das falsche Eau de Toilette trägt, verwandeln sich seine militärisch inspirierten Klamotten mit Tarnmuster vor dem geistigen Auge trotzdem in ein Tutu und ein Blumendiadem im Haar.
  4. Heinz Erhardt soll seine besten Ideen für Texte immer zuhause im „gekachelten Zimmer“ gehabt haben. Mir fallen sie dummerweise immer auf der Piste ein. Problem: Bis ich zuhause bin, habe ich die meisten wieder vergessen, und während des Laufens Aufgeschriebenes ist hinterher selbst für mich unleserlich.
  5. Mir sind in den letzten fünfzehn Jahren insgesamt vier Kinder begegnet, die mit ihrer Naseweisheit, ihrer vorlauten Art und vor allem dem nicht zur Wiedergabe geeigneten Vokabular einfach unerträglich waren. Sie haben alle Levent geheißen. Entweder liegt’s am Namen oder ich werde verfolgt.
  6. Ein Autofahrer A, der mitten auf der Straße steht, um Autofahrer B in epischer Breite dessen Fahrfehler zu erläutern, während sich hinter dem Auto von A fünf weitere Autos stauen und ungeduldig hupen, sollte vielleicht seine eigene Kompetenz überdenken.
  7. Petra Schürmann hat schon vor dreißig Jahren in einer Fernsehsendung gesagt, dass der Hosenrock der scheußlichste Modeartikel ist, den es je gegeben hat. Die Frau neben mir an der Ampel ist zu jung, um diese Sendung gesehen zu haben. Das Urteil von Frau Schürmann gilt trotzdem.
  8. Morgens um halb sieben schon Alkohol in der Öffentlichkeit zu trinken, gilt gemeinhin als nicht comme il faut. Es sich mit seinen Kumpanen der Nacht in einem Park bequem zu machen, eine Picknickdecke auszubreiten und dem Sonnenaufgang mit Bier aus polierten Pilstulpen zuzusehen, hat trotzdem irgendwie Lebensart.
  9. Die WhatsApp von einem guten Freund, die bei der Rückkehr auf mich wartet und mit der er sich für den langen Klönschnackabend gestern bis weit nach Mitternacht auf dem Balkon bei einer schönen Flasche Weißwein bedankt, bestätigt die Richtigkeit der Entscheidung, auch dieses Jahr wieder auf den Eurovision Song Contest zu verzichten.
  10. Es ist nichts schlimmer, als sich mit einer schönen Tasse Kaffee an den Schreibtisch setzen zu wollen und festzustellen, dass man gestern vergessen hat, neuen Kaffee zu kaufen.

 

Und was habt ihr heute Morgen schon erlebt?

Läufers Identitätskrise

Woran erkennt man, dass der Herbst Einzug gehalten hat? Also, abgesehen vom Offensichtlichen wie kürzeren Tagen, goldbraunen Blättern an den Bäumen und einer Morgenkälte, die einem solche Gänsehaut macht, dass man darauf Parmesan reiben könnte?

Nun, unter anderem daran, dass Weiterlesen

Hundemarke

2011031-01Mein mir rechtmäßig Angetrauter ist immer so besorgt um mich, was ihn natürlich ehrt. Ständig fürchtet er, dass ich bei meinem morgendlichen Lauftraining zu Schaden kommen könnte. Dabei bin ich doch erst einundvierzig, und in jungen Jahren hat mir eine mir nicht ganz wohlwollende Anverwandte mal ein sehr langes Leben prophezeit, denn „der Teufel hat solche Angst vor dir, der wird es so weit wie möglich rausschieben, bis du zu ihm kommst.“ Na, schönen Dank aber auch!

Am meisten missfällt meinem Mann, dass ich grundsätzlich nur meine Schlüssel mitnehme und vor allem das Phone zuhause lasse. Das ist mir wichtig. Diese eine Stunde, in der ich meine zehn bis vierzehn Kilometer laufe, ist meine Stunde. Ich will für niemanden erreichbar sein, ich will nicht mal mitkriegen, wenn jemand versucht, mich zu erreichen. „Aber wenn du mal im Wald einen Unfall hast und bewusstlos bist…“ – „… soll bitte wer den Rettungsdienst rufen? Die Eichhörnchen?“

Diese Logik hat er durchaus eingesehen, dann aber drauf bestanden, dass ich mein Portemonnaie mitnehme. Wegen dem Personalausweis. Doch auch das ging nicht, weil meine Trainingsplünnen keine Taschen haben und ich mich schlichtweg weigere, mir so eine pottenhässliche Kängurutasche um die Taille zu binden.

Endlich hat sich eine Lösung gefunden. Mein Mann ist ein wirklich geschickter Handwerkler und Bastler. Darum hat er mir aus einem alten Stück Leder eine kleine Tasche genäht, die ich an einem Halsband hängend mitnehmen kann. Darin befindet sich ein kleines laminiertes Kärten, auf dem sich neben einem Foto von mir und Angaben zur Person (Name, Adresse, Blutgruppe, Allergien) auch die Anweisung „Bitte verständigen Sie im Notfall…“ findet sowie eine Verfügung, wie bei Herz-/Atemstillstand (Reanimation ja oder nein) mit mir umzugehen ist.

Heute bin ich zum ersten Mal mit diesem Ding um den Hals auf der Piste gewesen. Und was soll ich sagen – es läuft sich irgendwie entspannter damit. Safety First! Aber wehe, es kommt jetzt jemand auf die Idee, mich wegen dieser Hundemarke Rin Tin Tin zu nennen…