Zukunftspläne

Angefangen hat es mit einer Verzweiflungstat. Gestern Vormittag hatte ich noch auf dem Balkon gesessen – lesend, kaffeeschlürfend und wieder mal die Wetterfrösche verlachend, weil das Wetter wie fast immer viel besser war, als man uns zugestehen wollte. Aber auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, deshalb behielten sie mit der Prognose für den Nachmittag leider reicht.

Ebenso schnell wie die Sonne verzog sich auch meine Laune, denn Weiterlesen

Wiederholungstäter

Allmählich stellt sich in meinen Vierzigern so etwas wie ein Leitmotiv ein. Nämlich die Erkenntnis darüber, dass die Lebensweisheiten der Altvorderen, über die man sich als Teen und Twen schier kaputtlachen wollte, sehr wohl wahr sind.

In den Social Networks, diesen Poesialbumspruchdrittverwertungsstellen, geht derzeit folgendes um: Weiterlesen

Wenn du geschwiegen hättest…

Mütter! Ihr habt gewonnen! Ich strecke die Waffen, und euer zufriedenes Grinsen beim Lesen dieses Artikels tragt ihr ebenso zu Recht wie das „Haben wir doch immer schon gesagt“, das gleichzeitig wie ein Newsticker durch ihre Gedanken zieht. Weiterlesen

Throwback Thursday – Persönliches 2014

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Es menschelt!

Heute gibt’s meine ganz persönlichen Highlights 2014 live aus dem Leben, nachdem die vergangenen drei der insgesamt vier Throwback Thursdays im Advent sich um die Weiterlesen

Konfirmationsschnack

Gestern war er also endlich, der große Tag der Konfirmation. Schön war’s: Der Gottesdienst ein Erlebnis, die Gäste gut gelaunt, der Konfirmand strahlte ob seines großen Tages wie eine Halogenleuchte.

Alles perfekt – genau wie das Essen. Man hatte sich ja auch Mühe gegeben. Schon Wochen vorher die Speisenfolge geplant. Omas altes Kochbuch (Frakturschrift!) und ihre handschriftliche Rezeptkladde (Sütterlin!) gewälzt. Frische Zutaten von Markt, Schlachter und Bauernhof in der Nachbarschaft, Supermarktware diesmal aus den Regalen, an denen die etwas höheren Preise stehen. Das tagelange Püttschern hat sich gelohnt. Zufriedene Gesichter bei allen, die sich da an der Tafel versammelt hatten.

Doch da war auch dieser eine Gast, den es immer gibt. Dieses eine vorlaute Persönchen, das sich erdreistet zu fragen: „Was hast du für eine Backmischung genommen? Dr. Oetker oder Aldi?“

Dann möchte man das Leinentuch nehmen, mit dem man gerade das Tropfwasser von einer Blumenvase geputzt hat, es diesem Gast um den Hals legen und gaaaaanz sinnig und suutje zuziehen.

Aber man tut es nicht, weil zuviele Leute da sind, die… ihn wiederbeleben würden… *augenzwinker*

Was tut man also?

„Noch’n Kaffee?“

Showtime!

Morgen fahre ich für ein paar Tage zu meiner Schwester. Ein großes Familienfest steht an – mit Kirchgang, Mittagessen, Riesenkaffeetafel und allem Drum und Dran. Auf dem Land sind solche Feste eben nicht nur Feste, sondern auch ein Schaulaufen vor der Nachbarschaft, was man in der Hauswirtschaft so „drauf“ hat und was man sich leisten kann. Die Vorbereitungen für solche Ereignisse sind natürlich enorm, also helfe ich mit dem größten Vergnügen.

Ich liebe solche Riesenauftriebe. Früher waren wir mit allen Onkeln, Tanten und sonstigen Anverwandten um tausend Ecken ein so riesiger Clan, dass jedes Jahr mindestens zwei solch großer Jubelfeiern ins Haus standen. Mitunter sorgte das für logistische Herausforderungen. Nur unser Onkel mit Bauernhof und Deele hatte genügend Platz, um mehr als 40 Gäste gleichzeitig zu empfangen und ein Buffet mit raumfüllenden Speisen wie ein 12-kg-Parmaschinken am Stück und unzähligen Torten zu beherbergen. Bei uns anderen mit normal dimensionierten Mietwohnungen und „Omma ihr klein Häuschen“ war das schon schwieriger, aber nicht weniger schön.

Doch egal, ob trautes Heim, open air mit Bierwagen oder gemieteter Saal – eins war immer gleich: Die eigentliche Feierei fanden wir Heranwachsenden stets öde, darum haben wir uns jedesmal gleich nach Ankunft selbst in die Küche oder hinter den Tresen abkommandiert. Buffet auffüllen, Garderobiere spielen, ein Auge drauf haben, wem nachgeschenkt werden musste, Kaffee servieren, den Betrieb hinter der Theke schmeißen. Wer mit zwölf noch kein Bier so zapfen konnte, dass die Erwachsenen zufrieden waren und uns fünfzig Pfennig oder gar eine Mark für die nach der Feier gerecht aufgeteilte Gemeinschaftskasse zusteckten, hatte einen bannig schweren Stand! Halbwüchsig, wie wir waren, sahen wir uns als die eigentlichen Chefs der ganzen Chose. Futtern, saufen trinken und schnacken konnte jeder – aber WIR hielten die Show am Laufen!

Die Erwachsenen haben sich milde lächelnd zurückgehalten, uns machen lassen und sich gefreut, dass sie dadurch mehr Zeit zum Klönschnack hatten.

Tja, am kommenden Sonntag bin ich dann in der Rolle des milde lächelnden Erwachsenen. Fühle ich mich alt damit? Nö, überhaupt nicht.

Alt fühle ich mich mit der Tatsache, dass mein Neffe und seine Konfirmation der Anlass für dieses Familienfest sind. Der Junge ist vierzehn, dabei könnte ich schwören, meine Schwester hat ihn gestern erst entbunden!