Schockierende Entwicklung

Meine Mutter war sechsundvierzig, als mein Großvater sie eines Tages unvermittelt fragte: „Wie lange willst du das eigentlich noch machen?“

Worauf meine Mutter genau so wie wir anderen bei der freitäglichen Familienkaffeestunde vollkommen verständnislos aus der Wäsche guckte. „Was?“

„Na, diese moderne… äh, Musik.“

Es war 1995, und im Radio lief gerade Scatman. Ein Lied, bei dem meine Mutter recht lebhaft „mitging“, was für sie ein wenig ungewöhnlich war, aber auch bedeutete, dass ihr dieses Stück von Scatman John sehr gefiel.

Heute sind die Grenzen da ja ziemlich verschwommen und Greise hören Techno ebenso wie sich Teenager Tickets für den Musikantenstadl on Tour kaufen, aber vor zweiundzwanzig Jahren funktionierte die natürliche Trennung der Generationen im Bereich der Musik noch recht zuverlässig: Weiterlesen

Gezähmte Ungeduld

Ich bin ja so ein ungeduldiger Typ – wenn etwas neu auf den Markt kommt, das mich wirklich interessiert, möchte ich es am liebsten gestern schon haben. Insofern ist die Möglichkeit, sich Hörspiele, Musik und Filme in den einschlägigen Online-Shops herunterladen zu können, trotz aller Vorliebe für Shop Local genau das Richtige für mich.

Aber im Moment läuft da ziemlich was quer. Am letzten Freitag wollte ich mir ein neu erschienenes Hörspiel besorgen, auf das ich mich seit der Vorankündigung vor einem guten halben Jahr unheimlich gefreut habe.

Also habe ich bis Mitternacht gewartet, mich um Punkt 00:01 Uhr in den Shop eingeloggt und wollte das Hörspiel runterladen, um es danach sofort zu hören. Doch was musste ich da sehen: Die CD war um vier Euro billiger als der Download. Ich hielt es für einen Irrtum, doch der Vergleich mit andern Produkten zeigte: Das scheint jetzt Standard in diesem Online-Shop zu sein.

Keine Ahnung, welche Umsatzstrategie dahintersteckt, es lag mir jedoch fern, sie zu unterstützen. Also habe ich den Rechner wieder ausgemacht, bin schlafen gegangen und habe mir dann neun Stunden später dieses Hörspiel als CD im Laden meines Vertrauens gekauft.

So ungeduldig bin ich dann nämlich auch wieder nicht.

Über den Tellerrand geschaut (5)

Tellerrand 02fFundstücke aus anderen Blogs – Heute: Media-Monday

Hab‘ mal wieder ein wenig in der Blogger-Landschaft rumgestöbert und mit dem Medienjournal Blog einen wirklich interessanten Anlaufpunkt für alle gefunden, die sich für Filme, Serien, Bücher und Schauspieler interessieren. An jedem Montag gibt es den so genannten „Media-Monday“, bei dem man Gelegenheit hat, vom Blogbetreiber Wulf Bengsch in Form des guten alten Lückentexts quasi interviewt zu werden. Bei der heutigen Folge 179 hab‘ ich doch gerne mal mitgemacht. Die fett hervorgehobenen Teile sind meine Antworten:

  1. Die wohl beste Comedy-Serie in meinen Augen ist Mrs. Brown’s Boys.
  2. Megan Mullally (Karen) und Sean Hayes (Jack) waren ein echtes Traumpaar in Will & Grace, denn sie haben es echt geschafft, den tatsächlichen Hauptfiguren so die Show zu stehlen, dass die Serie eigentlich Karen & Jack hätte heißen müssen.
  3. Wenn Katharine Hepburn mitspielt wird für mich ein Film unwiderstehlich, schließlich war sie einfach die beste ihrer Zunft.
  4. Der mieseste zweite Teil einer Filmserie war für mich Sister Act II, weil er nicht mehr den Charme von Teil 1 hatte.
  5. Die Serie Tatort hat ihren Zenith längst überschritten, wie die Überpräsenz der Serie wohl eindeutig unter Beweis stellt, denn zuviel von etwas ist eben doch nicht wundervoll, auch wenn Mae West anderes behauptet.
  6. Dürfte ich einen Tag mit irgendjemandem den Platz tauschen, würde ich das Angebot nicht annehmen, weil ich mein Leben mit all seinen Facetten mag.
  7. Zuletzt gelesen habe ich eine plattdeutsche Weihnachtsgeschichte von Rudolf Kinau und das war wunderbar, weil es eine liebgewordene Tradition zum 1. Advent ist, die ich nicht mehr missen mag.

 

Schönen Montag und einen gelungenen Wochenstart!