Throwback Thursday 2016 – Teil 1

Es ist vielleicht übertrieben, schon von einer Tradition zu sprechen, schließlich ist dieser Blog doch erst seit Ende 2013 „auf Sendung“, trotzdem gibt es wie in 2014 und 2015 auch in diesem Jahr an den letzten vier Donnerstagen vor Weihnachten eine Rückschau auf ein paar Dinge, die in diesem Jahr besonderen Eindruck bei mir hinterlassen haben. Wie immer gilt sowohl hier als auch bei den Dingen, die an den folgenden Throwback Thursdays vorgestellt werden: Es muss nicht in den vergangenen zwölf Monaten erschienen, sondern mir lediglich erstmals über den Weg gelaufen sein. Den Anfang machen Weiterlesen

Der erste offizielle Plattdeutschtag

Moin!

Heute ist in Hamburg und Umgebung der erste offizielle Plattdeutschtag: Die ein oder andere Zeitung kommt ausnahmsweise op Platt raus, in Rundfunk und Fernsehen gibt’s plattdeutsche Sendungen, und überall kann man zu Live-Veranstaltungen gehen.

Hier im Wortgepüttscher gibt es den Plattdeutschtag ja schon etwas länger, und das sogar einmal im Monat.

Das Archiv aller Artikel auf Platt ist hier zu finden: „Ik snack Platt – du ook?“ bi Wortgepüttscher.

Und für alle Leute, die kein Plattdeutsch schnacken, gibt’s die hochdeutschen Übersezungen hier: „Ik snack Platt – du ook?“ bi Worgepüttscher – die Übersetzungen.

Viel Spaß!

De eerste offizielle Plattdüütschdoog

Moin!

Vendoog is in Hamborg un umto de eerste offizielle Plattdüütschdoog: De een ode annere Tiedung kummt utnohmswies op Platt rut, in’n Rundfunk un in’n Glotzschapp gifft dat Sendungen op Platt, un överall kunn een to bannig viele „Live-Veranstaltungen“ gohn.

Hier in’t Wortgepüttscher gifft dat den Plattdüütschdog jo al ’n beten wat länger, un dat sogoar eenmol in’n Maand.

Dat Archiv vun alle Artikelns op Platt is hier to finnen: „Ik snack Platt – du ook?“ bi Wortgepüttscher.

Un föör all de Lüüd, de keen Plattdüütsch schnacken, gifft dat de hochdüütschen Översetzungen hier: „Ik snack Platt – du ook?“ bi Worgepüttscher – die Übersetzungen.

Veel Spoß!

Man gönnt sich ja sonst nichts

20141008-01

Erinnert sich noch jemand an die guten alten Butterschiffe? Das waren meist alte Seebäderdampfer, die ursprünglich als schwimmende Reisebusse erbaut worden waren, um Sommerfrischler zu ihren Zielen an Nord- und Ostsee zu bringen. Später hat man dann einen Salon an Bord zum Supermarkt umgebaut, in dem es zollbefreit Alkohol, Kaffee und die namensgebende Butter zu erwerben gab. Die Gänge waren so schmal, dass die Kunden nur im Gänsemarsch durchgeschleust werden konnten und man mehr als einmal versucht war, sich zu seinem Hintermann umzudrehen, um ihm vertraulich-verführerisch zuzuraunen: „Wenn du noch näherkommen willst, Schätzchen, ziehste aber vorher bitte ’n Kondom über, hm?“

In unserem Quartier gibt es einen Supermarkt, der in einigen Ecken an diese Zeiten zurückerinnert, und wenn man es eilig hat, ist es bisweilen etwas nervig, dass man sich nach dem Tempo der Kunden vor einem zu richten hat, bis der nächste Quergang die Flucht ermöglicht. Manchmal bietet es aber auch faszinierende Studien der menschlichen Natur.

Gestern musste ich in der Gemüseabteilung hinter einem Studentenpärchen hertrippeln, das sich sehr über die Warenpräsentation echauffierte. „Schau mal – Äpfel in Plastiktüten, um Gottes Willen!“ – „Sergio, hast du das gesehen? Keine Biomilch in Pfandflaschen!“ – „Das Fleisch nicht in Recycling-Pergament! Und fair gehandelt ist es auch nicht!“ – „Der Laden ist eine einzige Umweltsauerei, Katrin! Wenn wir es nicht so eilig hätten, um pünktlich zum Salsa zu kommen, würde ich sagen, wir lassen das und gehen in unseren Bioladen!“

So ging das fast zehn Minuten, bis ich endlich türmen konnte.

An der Kasse hatte ich die beiden wieder vor mir.   Sie hatten drei Strangen Porree (immerhin mit einer Hanfstrippe zusammengebunden) und zwei Gurken im Einkaufswagen. Offenbar die einzigen Waren, die Gnade vor ihrem politisch korrekten Gewissen gefunden hatten.

Ach ja, und Kaffee hatten sie gekauft.

In Alukapseln.