Ich wär‘ dann soweit

„Ich zähle täglich meine Sorgen“, sang Peter Alexander vor fast sechzig Jahren. Ob man die wirklich unbedingt zählen sollte, wage ich in Frage zu stellen. Je nach Aufkommen könnte das irgendwann doch ein bisschen zu belastend sein.

Trotzdem zähle ich ständig irgendwas. Beim Ausräumen von der Spülmaschine in den Schrank zähle ich Geschirr und Besteck. Ich zähle die Wäschestücke, die ich in die Waschmaschine packe. Ich zähle die Pfähle eines Zauns, an dem ich auf irgendeinem Weg vorbeigehe.

Woher das kommt? Weiterlesen

Kaffeepausenthese

Es ist Montag, ich sitze auf meinem Balkon, habe eine Tasse Kaffee in der Hand und genieße den endlich eingetroffenen Frühling. Ich merke, dass ich so gar keine Lust habe, mich für länger an den Schreibtisch zu setzen. Der Bregenkasten (für die Nicht-Plattdeutschen: das Gehirn) ist trotzdem in Betrieb: Weiterlesen

Versprochen ist versprochen…

… und wird nicht gebrochen! Ein alter Reim aus Kindertagen, der auch im Erwachsenenalter immer Gültigkeit haben sollte. Darum gibt es – wie vor einigen Tagen angekündigt – hier nun Teil 2 des Klönschnacks über meine diesjährige Hamburgreise. Weiterlesen

Hamburger Episoden

Durch den Beitrag von letzten Montag ist bekannt, dass ich wohlbehalten aus Hamburg zurückgekehrt bin. Selbstverständlich ist das allerdings nicht. Beinahe wäre ich nämlich auf die Hörner genommen worden. Weiterlesen

De-nein vu-Erlebnis

ABBA sangen vom Geschichtsbuch im Bücherregal, man spricht bisweilen von Kismet, und wer mit dem vorgenannten Wort eher einen Katzennamen verbindet, dürfte eventuell die Vokabel Déjà vu verwenden, wenn er von Ereignissen spricht, die sich wie ein Ei dem anderen gleichen. Das Leben spielt quasi Weiterlesen

Elender Feigling

Heute Morgen war es soweit. Zum ersten Mal führte mich mein Weg wieder an jener Stelle vorbei, an der ich vor genau fünfundsechzig Tagen eine richtig üble Begegnung gehabt hatte. Friedlich lag sie da, in einer Idylle, die nur gelegentlich von dem Geräusch eines Weiterlesen

Wie soll ich DAS meinem Biographen erklären?

„Treibt Sport, oder ihr bleibt gesund“ – dieser Stoßseufzer ist wohl jedem Sportler mal über die Lippen gekommen, der Opfer einer Malaise in Verbindung mit seiner Leibesertüchtigung geworden ist. Und was haben sie nicht alle für Heldenepen zu erzählen. Beim Radfahren in den Graben gefallen, und um gefunden zu werden, mussten sie von Hand das kleine Rädchen am Dynamo drehen, um so ein schwaches Glimmen der Lampe zu erzeugen. Beim Sportfischen von einem besonders wehrfreudigen Hecht mitgerissen worden und fast ertrunken. All so was.

Da komme ich mir jedes Mal richtig mickrig vor, wenn mir was passiert. Weiterlesen

Hundemarke

2011031-01Mein mir rechtmäßig Angetrauter ist immer so besorgt um mich, was ihn natürlich ehrt. Ständig fürchtet er, dass ich bei meinem morgendlichen Lauftraining zu Schaden kommen könnte. Dabei bin ich doch erst einundvierzig, und in jungen Jahren hat mir eine mir nicht ganz wohlwollende Anverwandte mal ein sehr langes Leben prophezeit, denn „der Teufel hat solche Angst vor dir, der wird es so weit wie möglich rausschieben, bis du zu ihm kommst.“ Na, schönen Dank aber auch!

Am meisten missfällt meinem Mann, dass ich grundsätzlich nur meine Schlüssel mitnehme und vor allem das Phone zuhause lasse. Das ist mir wichtig. Diese eine Stunde, in der ich meine zehn bis vierzehn Kilometer laufe, ist meine Stunde. Ich will für niemanden erreichbar sein, ich will nicht mal mitkriegen, wenn jemand versucht, mich zu erreichen. „Aber wenn du mal im Wald einen Unfall hast und bewusstlos bist…“ – „… soll bitte wer den Rettungsdienst rufen? Die Eichhörnchen?“

Diese Logik hat er durchaus eingesehen, dann aber drauf bestanden, dass ich mein Portemonnaie mitnehme. Wegen dem Personalausweis. Doch auch das ging nicht, weil meine Trainingsplünnen keine Taschen haben und ich mich schlichtweg weigere, mir so eine pottenhässliche Kängurutasche um die Taille zu binden.

Endlich hat sich eine Lösung gefunden. Mein Mann ist ein wirklich geschickter Handwerkler und Bastler. Darum hat er mir aus einem alten Stück Leder eine kleine Tasche genäht, die ich an einem Halsband hängend mitnehmen kann. Darin befindet sich ein kleines laminiertes Kärten, auf dem sich neben einem Foto von mir und Angaben zur Person (Name, Adresse, Blutgruppe, Allergien) auch die Anweisung „Bitte verständigen Sie im Notfall…“ findet sowie eine Verfügung, wie bei Herz-/Atemstillstand (Reanimation ja oder nein) mit mir umzugehen ist.

Heute bin ich zum ersten Mal mit diesem Ding um den Hals auf der Piste gewesen. Und was soll ich sagen – es läuft sich irgendwie entspannter damit. Safety First! Aber wehe, es kommt jetzt jemand auf die Idee, mich wegen dieser Hundemarke Rin Tin Tin zu nennen…