Vergangenen Sonnabend, Bahnhof Möllerbrücke, ich warte auf meinen Kaffeebesuch, der mit der S-Bahn anreist. Am Bahnsteig gegenüber eine junge Deern, etwa Mitte 20, aber scheinbar schon gut betucht, denn am Telefon erzählt sie laut… sehr laut, dass sie nun endlich ihre zwei Wochen New York buchen könne, sie hätte nach langem Suchen geeignete Wohnungs- und Hundesitter gefunden, „zwei ganz süße Schwupoki.“
Dunkel ist der Rede Sinn, und die Person am anderen Ende der Leitung ist offenbar ebenso irritiert ob des unbekannten Ausdrucks wie. Was sich wie ein griechischer Tanz anhört, ist es offenbar keiner. Denn nun sagt die Deern: „Schwupoki sind das. Weißt du nicht, was Schwupoki sind? Is‘ ’ne Abkürzung.“
Ach so, alles klar… ‚Ne Abkürzung. Wie LGBT, ARD, ABC, THW, LKW, AKW – o jemine. Es gibt viele sinnvolle Buchstabenkombinationen, die uns beim täglichen Schnack viel Zeit ersparen, weil sie endlos lange Bandwurmbezeichnungen auf wenige Buchstaben verkürzen. Aber vieles ist auch das aus dem Ruder gelaufen, weil es mittlerweile auch einige Abkürzungen gibt, die genauso fatal daher kommen wie der inflationäre Gebrauch von Kunst-Anglizismen.
Jetzt bin ich aber mal gespannt, was sich hinter diesem geheimnisvollen Schwupoki versteckt, und endlich lüftet die Deern den Schleier: „Ist doch logisch: Schwules Paar ohne Kinder.“
Aaaaaaaaaaaaah, ja.