Eigene Blödheit

Es gibt Tage, da muss ich echt an meiner Selbstdisziplin arbeiten. Damit meine ich noch nicht mal die alltäglich zu meisternden Muss-Aufgaben. Klar, ich bin auch nur ein Mensch und als solcher weit entfernt davon, perfekt zu sein. Doch wenn man mal etwas vergisst, wie morgens auf dem Weg nach draußen den Müll mit runter zu nehmen und man das dann Abends, wenn man eigentlich nur noch aufs Sofa will, nachholen muss, fährt man am besten damit, den Blick fürs Weite zu zeigen. Nur nicht ins Bockshorn jagen lassen.

Am meisten kommt die Selbstdisziplin – oder besser der Mangel daran – mir in die Quere, wenn ich anderen was Gutes tun möchte. Ich freue mich dann so auf die (hoffentlich) große Freude der anderen, dass ich es irgendwann nicht mehr aushalten kann. Als Folge stelle ich irgendetwas an, mit dem ich die Überraschung sabotiere und mich selbst zur kürzesten Verbindung zwischen zwei Fettnäpfchen mache.

So geschehen gestern: Weiterlesen

Tiefenpsychologie

oder: Der Feind neben meinem Bett

Die Straßenbahn fährt schon lange nicht mehr durch unser Viertel. Ist nun alles unterirdisch. Wobei „nun“ ein relativer Begriff ist. „Nun“ heißt in diesem Fall fast fünfzehn Jahre. Aber manchmal fehlt es mir doch noch. Besonders morgens. Früher, wenn das Singen der Vögel draußen auf einmal von so einem Rumpeln untermalt wurde, habe ich noch so tief im Schlaf liegen können, aber mein Unterbewusstsein hat sofort gewusst: Das ist der erste Zug der Linie 408, jetzt  musst du aufstehen.

Und das hat gut geklappt. Kein Stress, keine Hektik – so richtig schön entspannt.

Ich brauche keinen Wecker. Ein Wecker ist sogar beinahe der Grund gewesen, dass das traute Glück von meinem Mann und mir vor neunzehn Jahren fast zu Ende gewesen ist, bevor es richtig begonnen hatte! Weiterlesen

Deepenpsychologie

ode: De Feind blang mien Bett

De Stratenbohn fohrt all lang nich mehr döör uns Quarteer. Is nu alln’s ünnerirdisch. Wobi „nu“ ’n relativen Begreep is. „Nu“ heet in düssen Fall meist fofftein Johrn. Ober mannigmol fehlt mi dat doch noch. Besünners morgens. Freuher, wenn dat Singen vun de Vagels buten op eenmol vun so’n Rumpeln ünnermolt worrn is, heff ik noch so deep in Sloop leggen kunn, ober mien Ünnerbewusstsien hett sofort wüsst: Dat is de erste Zug vun de Linie 408, nu musst du opsteihn.

Un dat hett goot klappt. Keen Stress, keen Hektik – so richtig fein entspannt.

Ick bruuk keen Wecker. Een Wecker is sogor binoh de Grund wesen, datt dat traute Glück von mien Mann un mi vöör niegenteihn Johrn fast to Enn wesen is bevöör dat richtig begonnen harr! Weiterlesen