Singet und seid froh

Weihnachten gilt als gar nicht offiziell eröffnet, ehe gewisse liebgewonnene Rituale nicht stattgefunden haben. So geht es wohl jedem von uns. Der eine besteht auf Würstchen und Kartoffelsalat zum Heiligabend, der andere kann ohne einen ganz bestimmten Weihnachtsfilm nicht existieren, bei meinem Mann und mir sind es die Schallplatten die aufgelegt werden.

Um richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen, brauche ich z . B. The Doris Day Christmas Album von 1964. Es ist eine wunderschöne Platte mit rein weltlichen Weihnachtsliedern, für US-Verhältnisse angenehm schlicht arrangiert, und zu Doris Days herrlich sanftem Gesang muss man eigentlich nichts sagen.

Mein Mann ist da von einem anderen Kaliber. Weiterlesen

Jingle… Toooooooor! (Hochdeutsch)

Jetzt ist es passiert! Ich habe immer gewusst, dass da nichts Gutes bei herumkommt! Diese ganzen echten und ausgedachten Feiertage bringen unserer Kinder früher oder später völlig durcheinander!

Gestern an der Grundschule bei uns gegenüber. Große Pause. Die Kleinen jagen sich, spielen Seilspringen oder so etwas wie „Schere – Stein – Papier“.

Vor allem sind sie laut.

Sehr laut sogar. Weiterlesen

Jingle… Toooooooor! (op Platt)

Nu is dat passeert! Ik heff dat jümmers wusst, datt dor nix Gotet bi rümkummt! Düsse ganzen echten un utdachten Fierdogs bringt uns Kinners freuher oder loter ganz dööreenanner!

Gistern, an de Grundschool bi uns gegenööver. Groote Pause. De Buttschers joogt eenanner, speelt Reepjümpen ode sowat as „Scheer – Steen – Papeer“.

Vöör all’n ober sünd se luut.

Bannig luut sogoar. Weiterlesen

Wenn ich dieses Miststück in die Finger kriege!

Ich glaube, mein Mann betrügt mich. Mit einer Frau.

Auf den Gedanken könnte ich kommen, wenn ich es nicht besser wüsste. Schuld an allem ist dieser vermaledeite Karneval. Ina Müller hat mir und wahrscheinlich allen anderen Nordlichtern vollkommen aus dem Herzen gesprochen, als sie in einem ihrer plattdeutschen Programme sagte, Weiterlesen

Wo man singt…

Die letzten zwei Wochen vor den Sommerferien sind bei uns im Quartier immer die schönsten des Schuljahres. Nicht, weil man nun schon die Stunden zählen kann, bis es auf dem Schulhof gegenüber für sechs Wochen sehr ruhig wird. Sondern, weil gesungen wird.

Ist man in der Stadt unterwegs, sieht man oft Weiterlesen

Sommerklänge

Sommerklaenge

Auch weniger regelmäßige Leser dürften inzwischen gemerkt haben, dass die Stadt, in der ich wohne, und meine Wenigkeit ein nicht ganz unbelastetes Verhältnis zu einander haben. Das wird wohl auch weiterhin so bleiben.

Es bleibt aber auch dabei, dass das Quartier, in dem ich mit meinem Gemahl lebe, eine durchaus kommodig lebbare Alternative bleibt, bis wir endlich alle Hindernisse aus dem Weg geräumt haben, die uns derzeit noch daran hindern, unsere Zelte an der Elbe aufzuschlagen.

Das zeigt sich besonders in den Sommernächten. Wenn man es sich dann mit Lieblingsgetränk nebst -buch auf dem von Windlichtern und Laternen sanft illuminierten Balkon bequem macht, wird unsere Stereoanlage in der Küche, über die ich eigentlich nun Vaya Con Dios, Miloš Karadaglić oder Michael Falch hören würde, nahezu überflüssig. Aus irgendeinem offenen Fenster, von irgendeinem anderen Balkon bekommt man nämlich immer ein Live-Konzert serviert. Mal begleitet sich jemand selbst zu Connie Francis‘ Second Hand Love auf dem Klavier und klingt dabei besser als damals bei der Originalaufnahme Frau Francis‘ eigens engagierter Pianist Floyd Cramer. Mal hört man einem Gitarristen zu, was er aus Guitar Tango von The Shadows macht, und zu einer anderen Gelegenheit hört man eine wunderschöne A-Cappella-Version des neapolitanischen Traditionals Statte vicino a ‚mme.

Passend zum offiziellen Sommeranfang haben diese sommerbendlichen Live-Konzerte wieder begonnen. Am vergangenen Freitag hat sich sogar jemand sehr erfolgreich an dem nun wirklich nicht leicht zu singenden Capri C’est Fini von Hervé Vilard versucht, bevor wir mit Calm After the Storm von The Common Linnets einen ganz aktuellen Song dargeboten bekommen haben.

An solchen Abenden herrscht Frieden zwischen der kleinen Stadt im Pott und mir.