Ziemlich befriedigend

Meine Augen waren groß wie Suppenteller, als sie meinem Fernseher hinterher blickten. Meine Eltern nahmen mir das Ding doch tatsächlich für das Wochenende weg! Dabei hatten sie mich nicht dabei erwischt, wie ich wieder einmal heimlich Dallas schaute, statt der Mathearbeit am nächsten Morgen entgegen zu ruhen. Ich hatte einfach nur den neuen Mercedes, den mein Großvater sich gekauft hatte, als toll bezeichnet.

Okay, der Wahrheit halber muss ich zugeben: Weiterlesen

Gurkenhobel auf Schienen

Wir haben Masern – es muss Weihnachten sein lautete der deutsche Titel einer der Kolumnen von Amerikas beliebtester Hausfrau Erma Bombeck. In meiner Familie finden solche wenig zauberhaften Abwechslungen zwar nicht immer punktgenau an Weihnachten statt, hauptsächlich passiert in den acht Wochen vorher: Weiterlesen

Liebesgrüße aus Hamburg

Von Christian Morgenstern gibt es einen Spruch, dass das Erste, wonach Herr und Frau Müller fragen, wenn sie in den Himmel kommen, Postkarten sind. Zu seinen Lebzeiten ist das sicherlich so gewesen und auch noch lange Zeit danach. In meinen Kindertagen hat es keinen Urlaub gegeben, ohne dass wir unseren Daheimgebliebenen Unmengen von Postkarten geschrieben hätten: Weiterlesen

Leevetgrööten ut Hamborg

Vun Christian Morgenstern gifft dat een Spruch, datt dat erste, wono Herr un Froo Müller frogen, wenn se in’n Himmel kummen, Postkorten sünd. To sien Levtieten is dat sekerlich so weesen un ook lange Tiet dorno. In mien Kinnerdogens hett dat keen Urlaub geven ohne datt wi uns Dorheembleeven Unmengen vun Postkarten schrieven haarn: Weiterlesen

Drei Männer und…nee, Baby, besser nicht

A ist Spanier. B ist Deutscher. C ist Schwede mit norwegisch-dänischen Eltern, der in Boston lebt.

Ganz verschiedene Männer, die trotzdem einige Gemeinsamkeiten haben: Alle drei sind verdammt attraktiv. Alle drei kommen viel in der Welt rum. Alle drei zeigen sich vor den atemberaubendsten Kulissen. Alle drei machen Fotos davon. Alle drei machen diese Fotos und auch Videos bei Instagram, Snapchat, YouTube und so weiter öffentlich zugänglich. Alle drei bekommen Geld dafür.

Will heißen: Weiterlesen

Alles neu macht der Mai

Tauwetter in Korea, das Comeback einer schwedischen Tanzkapelle, beim Fährschiff Peter Pan scheint nach langem Werftaufenthalt in Bremerhaven endlich die Verlängerung um 30 m mit allem Drum und Dran abgeschlossen zu sein… Es gibt dieser Tage genügend Nachrichten im Weltgeschehen, die unsere Aufmerksamkeit an sich binden. Die Sorgen und Nöte bzw. die Rechte und Pflichten von Bloggern fallen da kaum auf, auch wenn wir im Mai von einer recht großen Gesetzesänderung betroffen sein werden: Weiterlesen

Falsche Verdächtigung

Es heißt immer, das ständige Starren auf Smartphones, Tablets und dergleichen lässt unsere Fähigkeiten zur realen Kommunikation verkümmern. So’n Tünkram. Einer der Hauptübeltäter hat schon viel eher Einzug in unsere Leben gehalten. Weiterlesen

De-nein vu-Erlebnis

ABBA sangen vom Geschichtsbuch im Bücherregal, man spricht bisweilen von Kismet, und wer mit dem vorgenannten Wort eher einen Katzennamen verbindet, dürfte eventuell die Vokabel Déjà vu verwenden, wenn er von Ereignissen spricht, die sich wie ein Ei dem anderen gleichen. Das Leben spielt quasi Weiterlesen

Eins-vier-null

???????????????????????????????Die US-Talkmasterin Ellen DeGeneres hat dazu aufgerufen, Nicht-Kennern die Serie Game of Thrones in einem Tweet von 140 Zeichen zu erklären. Dabei fanden sich u. a. Einlassungen wie: „Alle sind sich spinnefeind, weil jeder Chef sein will.“ Oder: „Jeder will jeden ausbooten und alle haben dabei nur wenig an.“

Ach, so… dann ist Game of Thrones also nur Der Denver Clan – The next Generation?

Ich höre schon, wie die GoT-Fans ihre Messer wetzen. Vergleich mit einer schnöden 80er-Soap… Sa-kri-leg!!!

Entspannt euch. Es geht mir gar nicht um die Serie. Diese völlige Nicht-Aussagefähigkeit der Tweets zeigt mir nur wieder einmal, dass Twitter niemals ein Medium für mich sein kann. Wie soll ich es jemals schaffen, mich auf nur hundertvierzig Zeichen beschränken? Dafür bin ich eine viel zu große Sabbeltüte…

Indiebookday

Morgen ist Sonnabend, und für die meisten wird es ein ganz normaler Sonnabend sein mit allem, was sie sonst so am Sonnabend anstellen. Wahrscheinlich gehört auch ein ausgedehnter Einkaufsbummel dazu, sei es virtuell am datenverarbeitenden Endgerät des Vertrauens, sei es „live“ in der Fußgänerzone der Wahl.

Ein Vorschlag an die Leser des Wortgepüttscher – und gleichzeitig eine Bitte: Gebt diesem Einkauf an diesem Sonnabend (Samstag), den 22. März 2014 doch eine besondere Note, in dem ihr der Veranstaltung des Indiebookday etwas Beachtung schenkt. Mit diesem Tag soll die Aufmerksamkeit für den Literaturbetrieb im Bereich Independent gestärkt werden, also für jene unabhängigen Autoren und Verlage, hinter denen nicht die geballte Marktmacht von Großkonzernen steht, in denen Controller und sonstige Finanzjongleure den Ton angeben.

OLYMPUS DIGITAL CAMERANatürlich wollen auch wir Indie-Autoren und unsere Verlage unsere Werke verkaufen, dennoch steht bei uns die Leidenschaft für das geschriebene Wort im absoluten Vordergrund, nicht die BWL. Wir brennen für das, was wir tun, und es beflügelt uns, wenn sich andere von diesem besonderen Feuer mitreißen lassen. Leider werden wir oft von einem rein pekuniär agierenden System überrannt, und welche unschönen Folgen das auch für euch als Lesefreunde oder auch die Freunde anderer Kunst haben kann, hat der Stilpirat in wunderbare Worte gefasst.

Darum die Bitte: Nehmt am Indiebookday teil – in vielen Buchhandlungen gibt es längst eigene Ecken; die Online-Händler haben „Indie“ (oder auch „Independent“) in ihre Suchfilter eingebaut. Lasst euch beraten, stöbert nach Lust und Laune. Überschüttet das Indiebook-Segment mit eurer Aufmerksamkeit und seid neugierig auf das, was die Literatur abseits der Modeströmungen zu bieten hat. Und dann lasst es alle wissen, z. B. so, wie es die Buchstabenfängerin vorschlägt. In den Social Networks findet ihr unter dem Hashtag #indiebookday ganz viel zum Thema.

Indie-Literatur bietet für jeden etwas – ob nun bspw. humoristische Belletristik, wie ich sie mit meinen eigenen Büchern schreibe, Krimis, Fantasy oder etwa auch ein Drama aus den schottischen Highlands, wie es Stefan Radoi mit „Susannah“ erzählt. Es gibt keine Limits.

Gebt Indie eine Chance, lasst euch in andere Lesewelten entführen. Es lohnt sich.