Ein bisschen wie Jekyll und Hyde

Es gibt Menschen, vor denen ist jedes Verstellen sinnlos. Die wissen genau, wie man(n) tickt. Die wissen manchmal schon vor dir selbst, was du als Nächstes tun willst.

Manchmal liegen sie allerdings auch gehörig daneben. Neulich lief im Ersten z. B. ein Tatort – aus Köln, Ballauf und Schenk. Es ging da um diesen Polizisten, der nach einem Trauma geistig aus den Fugen geraten war. Mein Mann lag auf dem Sofa und schaute den, ich bekam es aus dem Nebenzimmer als Hörspiel mit. An besonders spannenden Stellen kam ich sogar rüber und schaute mir das Geschehen wahrlich auf der Mattscheibe an.

Mein Mann ist ja eiskalt beim abendlichen Fernsehen. Weiterlesen

In Hamburg sagt man „Tschüß“

Reisetagebuch 2018 – Teil 6

Intercity 2213 Hamburg -> Dortmund, zwischen Bremen und Osnabrück – Freitag, 17.08.2018 – am Nachmittag

Wenn sich da mal nicht ein Kreis schließt. Der Urlaub endet, wie er auch begonnen hat: Geänderte Waggonreihenfolge, aufgehobene Sitzplatzreservierungen, und wieder habe ich meinen bei der Buchung eigens auf dem Waggonplan rausgesuchten Einzelplatz nicht bekommen. Stattdessen teile ich mir ein 1.-Klasse-Abteil mit fünf anderen Reisenden, die von der nicht funktionierenden Klimaanlage genauso „begeistert“ sind wie ich. Aber unsere Konstellation passt: Weiterlesen

Wie soll ich DAS meinem Biographen erklären?

„Treibt Sport, oder ihr bleibt gesund“ – dieser Stoßseufzer ist wohl jedem Sportler mal über die Lippen gekommen, der Opfer einer Malaise in Verbindung mit seiner Leibesertüchtigung geworden ist. Und was haben sie nicht alle für Heldenepen zu erzählen. Beim Radfahren in den Graben gefallen, und um gefunden zu werden, mussten sie von Hand das kleine Rädchen am Dynamo drehen, um so ein schwaches Glimmen der Lampe zu erzeugen. Beim Sportfischen von einem besonders wehrfreudigen Hecht mitgerissen worden und fast ertrunken. All so was.

Da komme ich mir jedes Mal richtig mickrig vor, wenn mir was passiert. Weiterlesen

Über den Tellerrand geschaut (5)

Tellerrand 02fFundstücke aus anderen Blogs – Heute: Media-Monday

Hab‘ mal wieder ein wenig in der Blogger-Landschaft rumgestöbert und mit dem Medienjournal Blog einen wirklich interessanten Anlaufpunkt für alle gefunden, die sich für Filme, Serien, Bücher und Schauspieler interessieren. An jedem Montag gibt es den so genannten „Media-Monday“, bei dem man Gelegenheit hat, vom Blogbetreiber Wulf Bengsch in Form des guten alten Lückentexts quasi interviewt zu werden. Bei der heutigen Folge 179 hab‘ ich doch gerne mal mitgemacht. Die fett hervorgehobenen Teile sind meine Antworten:

  1. Die wohl beste Comedy-Serie in meinen Augen ist Mrs. Brown’s Boys.
  2. Megan Mullally (Karen) und Sean Hayes (Jack) waren ein echtes Traumpaar in Will & Grace, denn sie haben es echt geschafft, den tatsächlichen Hauptfiguren so die Show zu stehlen, dass die Serie eigentlich Karen & Jack hätte heißen müssen.
  3. Wenn Katharine Hepburn mitspielt wird für mich ein Film unwiderstehlich, schließlich war sie einfach die beste ihrer Zunft.
  4. Der mieseste zweite Teil einer Filmserie war für mich Sister Act II, weil er nicht mehr den Charme von Teil 1 hatte.
  5. Die Serie Tatort hat ihren Zenith längst überschritten, wie die Überpräsenz der Serie wohl eindeutig unter Beweis stellt, denn zuviel von etwas ist eben doch nicht wundervoll, auch wenn Mae West anderes behauptet.
  6. Dürfte ich einen Tag mit irgendjemandem den Platz tauschen, würde ich das Angebot nicht annehmen, weil ich mein Leben mit all seinen Facetten mag.
  7. Zuletzt gelesen habe ich eine plattdeutsche Weihnachtsgeschichte von Rudolf Kinau und das war wunderbar, weil es eine liebgewordene Tradition zum 1. Advent ist, die ich nicht mehr missen mag.

 

Schönen Montag und einen gelungenen Wochenstart!

Feuer und Pflaume

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich die Wirksamkeit von Rauchmeldern gepriesen habe. Ihr Geräusch geht einem ja auch wirklich durch und durch. Man ist sofort aufmerksam.

Gestern Abend zum Beispiel. Da saß ich in meiner kuscheligen Leseecke, als es auf einmal ertönte: Fiep-fiep-fiep-fiep…

Das Buch flog in die Ecke, ich sprang auf und stürzte zu meinem Gemahl ins Wohnzimmer: „Schatz, hier brennt’s irgendwo!“

„Ach, ja?“ Er zuckte nur desinteressiert mit den Schultern. Nach einem Blick auf den Fernseher wurde mir auch klar, warum:

Zwar hatte ich beim Lesen vage im Hintergrund mitbekommen, dass der Fernseher lief, doch mir war entgangen, dass mein Mann den Tatort als stinklangweilig empfunden (Wie jede Woche eigentlich – ich weiß gar nicht warum er das überhaupt immer noch einschaltet, aber das ist eine andere Geschichte) und auf das Dalli Dalli-Revival mit Kai Pflaume umgeschaltet hatte. Das Fiep-fiep-fiep-fiep war nur das Signal des Publikums gewesen, die Kandidatenleistung als „Spitze!“ empfunden zu haben.

Mit hochrotem Kopf kehrte ich zu meinem Buch zurück, während mein Mann sich kaputtlachte.