Mal hü, mal hott

„Nein, das darfst du jetzt nicht. Ich muss hier erst bezahlen. Nein, auch nicht, wenn wir durch die Kasse durch sind. Es sind bloß fünf Minuten bis zu Oma. So lange kannst du nun wirklich noch warten und sitzen bleiben!“

Der kleine Knirps in seinem Kinderwagen vor mir in der Schlange an der Supermarktkasse tut mir richtig leid. Er möchte so gerne, aber er darf nicht. Und er weiß nicht, warum! Er will doch alles richtig machen. Er strengt sich so an – und weiß nicht, warum das nicht richtig sein soll.

Ist mir früher genau so gegangen wie ihm. Ein Kind zu sein ist wirklich kein Kinderspiel!

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Mol hü, mol hott

„Nee, dat dröffs du nu nich. Ik mutt hier erst betohlen. Nee, ook nich, wenn wi döör de Kass döör sünd. Dat sünd blots fief Minuten bit nor Oma. Solang kunnst du nu weerklich noch töven un sitten blieven!“

De lütte Buttscher in sien Kinnerwogen voor mi in de Schlange an de Supermorktkass deiht mi richtig leed. He much so gern, ober he dröff nich. Un he weet nicht, worüm! He wüllt doch alln’s richtig mooken. He strengt sik so an – un weet nich, worüm dat nich richtig sien schall.

Is mi freuher ook so gangen as ehm. Een Kind to sien is weerklich keen Kinnerspeel! Weiterlesen

Immer Ärger mit der Tante

Ist schon ziemlich komisch mit der Zeit. Wenn du auf deinen Urlaub warten musst, scheint es ewig zu dauern. Ist er aber erstmal da, geht er vorbei wie nichts. Was hat sich das gezogen, bis der Juli gekommen ist. Jetzt ist schon wieder August, die Ferien sind vorbei und es geht weiter hier in diesem Theater.

Es heißt ja, wenn du deine Sorgen und den ganzen Ärger im Leben vergessen willst, sollst du sie gar nicht erst mitnehmen, wenn du auf Reisen gehst. Deswegen bleibt mein Mann auch immer zuhause, wenn ich in meinen Sommerurlaub fahre.

Ist natürlich nur Spaß. Wir finden das zwar beide wichtig, dass jeder von uns einmal im Jahr seine eigene Auszeit allen von wirklich allem haben soll, aber das heißt nicht, dass er eins der Probleme ist, die ich zuhause lasse. Umgekehrt ist das auch so, wenn er für seine Auszeit bei seiner besten Freundin nach Düsseldorf fährt. Hoffe ich zumindest… Weiterlesen

Jümmers Ärger mit de Tante

Dat is bannig komisch mit de Tiet. Wenn du op dien Urlaub tööven muttst, schient dat ewig to duuern. Is he over erstmol do, geiht dat vorbi as nix. Wat hett sik dat zogen, bit de Juli kamen is. Un nu is al wedder August, de Ferien sünd vorbi un dat geiht wieter hier in düsset Theoter.

Dat heet jo, wenn du dien Sorgen un dien ganzen Trabbel in’t Leven vergeten wüllst, schallst du se gor nicht erst mitnehmen, wenn du op Reisen gohst. Deswegen blifft mien Mann ok jümmers tohuus, wenn ik in mien Sommerurlaub fohr.

Is natürlich blots Spooß. Wi find dat twors beide wichtig, datt jedeen vun uns eenmol in’t Johr sien eegen Uttiet alleen vun weerklich alln’s hebben schall, ober dat heet nich, datt he eent vun de Problemens is, die ik tohuus loot. Ümgekehrt is dat ook so, wenn he to sien Uttiet bi sien besten Frünnin no Düsseldorf fohrt. Hoff ik tominnest… Weiterlesen

Technik für die Tante

… und ein Jubiläum: Der fünfhundertste Beitrag (in Ziffern: 500!) steht ganz im Zeichen der hochdeutschen Übersetzung des zuletzt erschienenen Artikels op Platt. Viel Vergnügen! Weiterlesen

Technik föör de Tante

Mien Arvtante Mildred hebbt ji ja al in’n laatsten Maand kennnenlernt. Dat heet ober nu nich, datt ik domit döör bün, jo wat vun Tanten to vertellen, de gor keen echten Tanten sünd.

In Norddüütschland gifft dat to’n Bispill Tante Meier. Un wokeen is düsse Tante? Dat will ik jo gern vertellen: Manche Dinge sünd ja ’n böten scheneerlich un een much do nich so giern luut över schnacken. Also mookt een dat „verklausuleer“. Wi genau dat mit Tante Meier opkamen is, steiht nich hünnterprozennig fest. An’n wohrschienlichsten is ober de Theorie, datt so, as sik de scheune Afscheedsgruß „Tschüß“ över „Atschüß“ un „Adjüüs“ ut den französischen „Adieu“ ergeven hette, ook de Noom „Tante Meier“ in de Franzosentiet ünner Napoleon in Hamborg ut en franzöösischen Begreep für de Latrine entstannen un in Umloop kamen sien schall.

Dat geht also üm de Toilette, un över den Gang dorhin is oft blots achter vörgeholene Hand schnackt worrn. Ganz besünners in de ole Tieten as dat noch nich in jedeen Wohnung een eigen Toilette geven hett. Dor hebben sich mindestens twee Familien een Toilette deelt, un de Döör no düsse „Lokalität“ hin is buten op halvige Etaasch in’n Huusflur wesen. Ode gor achtern in ’n Garten – dat gote ole Plumpsklo! Wenn een sik denn buten op de Trepp övern Weg lopen is, dann hett dat al foken Dialoge as düssen geven: „No, Herr Grützmacher, op’n Weg to’n Greunhöker?“ – „Nee, Froo Ellerbeck, men jüst eben no Tante Meier hin, ne? Ik heff dat wedder so mit de Konstitution.“ (Eenich heet dat jo Konstipation un bedüütet Verstopfung, ober wiel dat ook wat scheneerlich is, hebbt se dat nich seggt!)

Vendoog deiht dat so nicht mehr nötig, ober de Noom Tante Meier hett sik hollen. Wokeen no’t Klo mutt, seggt he goht no Tante Meier. Dat is ook bi mi un mien Mann so.

Annerendogs hebbt wi föör uns eegen Tante Meier mol wedder ’n niege Klobrille bruukt, un wiel so ’n Baumarkt nu weerklich nich mien „natürliches Habitat“ is, heff ik mien Mann dat gute Stück alleen koopen loten.

Ik kenn düssen Kerl nu meist niegentein Johr, weet wie he tickt, un dorüm is dat föör mi keen Överraschung wesen, as he nicht mit ’n ganz normale Klobrill in schlichtet Witt no Huus kamen is. Ik meen, witt is dat Ding wull, ober dat is eben nich so een Deel, wo du den Deckel no boben klappst, di föör dien „Geschäft“ hinsetzt, opsteihst, afspülst un denn den Deckel wedder dool klappst. Ne, wenn mien Mann een Klobrill kööpt, denn kunn een sik seker sien, datt uns Tante Meier een echtet Wunnerwark vun Technik op ehrn Sitz kriggt. Un richtig – he hett uns ’n niege Klobrill mit „Absenkautomatik“ mitbracht.

Un da fangt föör mi de Etikettenswinnel an: „Automatik“ heet föör mi, datt ik nix, ober ook rein gor nix dohn mutt, domit de Deckel wedder dool geiht. Dat is jichtenswie mit dat Afspülen ode sogor mit een Elektromotor un een Bewegungsmelder koppelt – du steihst op, un dann löppt nicht nur dat Woter, sünnern ook de Deckel klappt rünner. As vun Geisterhand.

Dat mookt dat Ding ober nich. Du musst as bi jedeen anneren Klobrill ook den Deckel anpacken un ’n Stück no vorn trecken, bevöör düsse „Absenkautomatik“ aktiv ward un de Deckel dann weerklich vun alleen no dool geiht. Bannig, bannig langsom.

„Das ist doch was für dich“, hett mien Mann bi de eerste Vorführung grinsend to mi seggt. „Du magst das doch, wenn’s so nordisch-gemächlich zugeht.“

Do bün ik ober ’n böten wat füünsch woorn! To „Nordisch-gemächlich“ seggen wi „sinnig un suutje“, ober wenn een Stück Plastik vun nich mol dreehunnert Gramm Gewicht mehr Tiet bruuk, um von ganz boben no ganz ünnern to kamen, as een mehr as dörtig Tonnen sworet Bugtor vun een Dänemark-Fähre, dann is dat nicht sinnig un suutje, sünnern lahmmorsig hoog teihn! Dat mookt mi ganz hiddelich.

Ober dat is nich dat eenige. Dodöör, datt dat so lang duuert bit dat Klo dicht is, is do jo ook bannig lang de „Soot“ togänglich, un dat mookt Probleme. As ik mi vöör een Week ’n opgangenen Schnürsenkel tobinnen wult, bün ik mit ’n Foot nich op den Deckel landet, sünnern in de Schüssel. Un as mi gestern de Hoorbörst rünnerfallen is, is dat Ding notürlich in’t Klo landet, wiel dat Ding nich tietig dicht wesen is.

Ik heff mi ehrlich bemööht, mit düsset niege Ding klor to komen, ober dat is eenfach nix mit uns bieden. Un wenn ik dat vun mien eegen Taschengeld betohlen mutt – wi kriggt bileten wedder ’n ganz normale Klobrill. Dann geiht dat wedder no dat ole Muster: Deckel hoog, hinsetten, opsteihn, afspülen, Deckel rünnermoken vergeten, „Schatz, Tante Meier is noch offen“ to höörn kreggen, Deckel mit ’n Knall rünnermoken, feddich! Dat geiht jümmers no fixer as düsse appeldwatsche „Absenkautomatik“!