Ein bisschen wie Jekyll und Hyde

Es gibt Menschen, vor denen ist jedes Verstellen sinnlos. Die wissen genau, wie man(n) tickt. Die wissen manchmal schon vor dir selbst, was du als Nächstes tun willst.

Manchmal liegen sie allerdings auch gehörig daneben. Neulich lief im Ersten z. B. ein Tatort – aus Köln, Ballauf und Schenk. Es ging da um diesen Polizisten, der nach einem Trauma geistig aus den Fugen geraten war. Mein Mann lag auf dem Sofa und schaute den, ich bekam es aus dem Nebenzimmer als Hörspiel mit. An besonders spannenden Stellen kam ich sogar rüber und schaute mir das Geschehen wahrlich auf der Mattscheibe an.

Mein Mann ist ja eiskalt beim abendlichen Fernsehen. Weiterlesen

Männer lesen keine Bedienungsanleitung

Schon gar nicht, wenn es um Geräte geht, die man nur ein einziges Mal technisch einrichten muss und die dann (hoffentlich) auf ewig so laufen. Wenn doch, vergessen sie das Gelesene gleich wieder. Sie brauchen’s ja nicht mehr. Denken sie! Weiterlesen

Feuer und Pflaume

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich die Wirksamkeit von Rauchmeldern gepriesen habe. Ihr Geräusch geht einem ja auch wirklich durch und durch. Man ist sofort aufmerksam.

Gestern Abend zum Beispiel. Da saß ich in meiner kuscheligen Leseecke, als es auf einmal ertönte: Fiep-fiep-fiep-fiep…

Das Buch flog in die Ecke, ich sprang auf und stürzte zu meinem Gemahl ins Wohnzimmer: „Schatz, hier brennt’s irgendwo!“

„Ach, ja?“ Er zuckte nur desinteressiert mit den Schultern. Nach einem Blick auf den Fernseher wurde mir auch klar, warum:

Zwar hatte ich beim Lesen vage im Hintergrund mitbekommen, dass der Fernseher lief, doch mir war entgangen, dass mein Mann den Tatort als stinklangweilig empfunden (Wie jede Woche eigentlich – ich weiß gar nicht warum er das überhaupt immer noch einschaltet, aber das ist eine andere Geschichte) und auf das Dalli Dalli-Revival mit Kai Pflaume umgeschaltet hatte. Das Fiep-fiep-fiep-fiep war nur das Signal des Publikums gewesen, die Kandidatenleistung als „Spitze!“ empfunden zu haben.

Mit hochrotem Kopf kehrte ich zu meinem Buch zurück, während mein Mann sich kaputtlachte.