Frühling, Sommer, Herbst und Winter

Nee, was fliegt die Zeit vorbei. Mir kommt es vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass ich die ersten Maiglöckchen geplückt habe, und jetzt sind schon wieder die ersten Türen der Adventskalender geöffnet. Nicht mehr lange und wir sind durch mit dem Jahr. Manche Dinge bleiben wie immer – Muttertag ist am zweiten Sonntag im Mai, Heiligabend ist am vierundzwanzigsten Dezember und so weiter. Es gibt aber auch ziemlich viel, das sich ändert. Beim Menschlichen, zum Beispiel: Alte Menschen gehen, Säuglinge werden geboren.

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Freuhling, Sommer, Harvst un Winter

Nee, wat fleegt de Tiet vörbi. Mi kummt dat vor as weer dat jüst gistern weesen, datt ik de ersten Maiglöckchen plückt heff, un nu sünd al wedder de eerten Döörn vun’n Adventskalender open. Nich mehr lang un wi sünd dör mit dat Johr. Mannige Saken blieven as jümmers – Mudderdog is an’n tweeten Sünndag in’n Mai, Hilligobend is an’n veeruntwinnigsten Dezember un so wieter. Dat giff ober ook bannig veel, dat sik ännert. Bi’t Minschliche, to’n Bispeel: Ole Lüüd geihn, jung Tittkinners weern born.

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Wie? Jetzt schon?

Wenn ich an jedem Donnerstag um kurz vor acht für meinen allwöchentlichen medizinischen Termin das Haus verlasse, ist das ein Routinemarsch wie der Weg zum Job: Feste Strecke, festes Ziel, immer die gleichen Leute, immer zur gleichen Zeit. Einziges Zeichen von Veränderung sind die Blätter an den Bäumen im Kreislauf der Jahreszeiten. Selbst der Aufbau des hässlichsten Adventsgesteckes der Welt, also des riesigen Weihnachts-„Baumes“, auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt ab Ende Oktober wird nicht viel anders wahrgenommen. Nämlich gar nicht. Weil es Gewohnheit ist.

Heute Morgen habe ich es dann doch mal wahrgenommen: Weiterlesen

Einfach schön

Es bedarf eigentlich kaum der mindestens einmal pro Woche im Fernsehen verbreiteten Nachrichten – der Blick aus dem Fenster reicht für gewöhnlich vollkommen aus: Mutter Natur ist ziemlich aus dem Takt geraten. Vor ungefähr vierzehn, fünfzehn Jahren war es drei Tage vor Heiligabend noch so warm, dass ich in T-Shirt und Sommersakko zum Umtrunk nach der letzten Schicht gegangen bin. Meine Kollegen und ich waren auf dem Weihnachtsmarkt dann auch weniger an Reibeplätzchen mit Apfelmus, Backkartoffeln mit Sauerrahm oder Poffertjes mit heißem Eierlikör interessiert, sondern daran, in den für die Jahreszeit ungewöhnlich gut besuchten Eisdielen noch einen Tisch für zehn Leute zu ergattern. Es war ein Winter, in dem die Besitzer der Besäufnisstände erwogen, die Glühweinkesseln gar nicht erst von unten anzuheizen, sondern viel eher Eiswürfel von oben hineinzuwerfen. Weiterlesen

Der tapfere kleine Weihnachtsbaum

Lachen und Weinen liegen so oft dicht beieinander, und gerade jetzt die letzten Tage sind eine absolute Achterbahnfahrt. Nach den Ereignissen bei uns in den letzten Wochen brauche ich mich kaum wohl darüber zu wundern, dass ich Weiterlesen

Applausapplausapplaus

20141216-2Der lokale Weihnachtsmarkt mit dem größten Weihnachtsbaum hässlichsten Adventgesteck der Welt ist inzwischen eine kleine Berühmtheit. Aus fast aller Welt kommen Menschen, die sich das Ding anschauen wollen. Briten, Luxemburgern, Portugiesen, sogar diversen asiatischen Besuchern kann man hier begegnen.

Heute musste ich für ein paar Besorgungen in die Geschäfte, die zum Glück an der Peripherie des überfüllten und selbst gefestigte Menschen in die Klaustrophie treibenden Massenauftriebs liegen. Dabei kam ich an einem der Großparkplätze vorbei, wo gerade ein weiterer Reisebus ankam. Er trug ein deutsches Kennzeichen und kam aus Ahaus. Er war wohl kurz auf die andere Seite der ehemaligen Grenze gefahren, um interessierte Besucher aus dem nahegelegenen Enschede oder Winterswijk abzuholen.

Auf jeden Fall waren es Niederländer, denn als der erste der Reisegruppe aussteigen wollte, blieb er auf den Treppenstufen bei der Tür abrupt stehen und rief: „Stop! We moeten klappen!“ (Halt! Wir müssen klatschen), wobei er sich mit anerkennendem Blick zum Fahrer umdrehte.

Sein Hintermann klopfte ihm beruhigend auf die Schulter: „Nee, de Duitsen doen dat alleen in een Vliegteug.“ (Nee, das machen die Deutschen nur im Flugzeug)

Ich liebe die Niederländer!!!

Zwei Beobachtungen…

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… bei einem kurzen Besorgungsgang downtown:

1. Auf dem Marktplatz wird bereits wieder der größte Weihnachtsbaum der Welt das alljährliche Riesen-Adventgesteck aufbaut. Es geht auf Weihnachten zu.

2. Es ist Ende Oktober, die Sonne scheint, wir haben 19° und ich bin ohne Jacke, dafür aber im T-Shirt unterwegs.

Die zweite Beobachtung ist mir die eindeutig sympathischere.