Wenn ich das schon höre!

Bei Hanns Dieter Hüsch war es die Mehlschwitze. Er fand diese Saucengrundlage nicht nur an sich grauenhaft, sondern auch das Wort, welches negative Assoziationen bei ihm weckte: „Feine Küche Bad Salzuflen!“

Nun weiß ich nicht, durch was sich die feine Küche von Bad Salzuflen auszeichnet (oder eben nicht) und warum sie dem unvergessenen Kabarettisten so querging. Doch es gibt tatsächlich Worte, gegen die man eine solche Abneigung hat, dass sich nicht nur alle Nackenhaare aufstellen, sondern man auch die abstrusesten Verbindungen herstellt.

Ein solches Wort kommt bei mir verlässlich jeden Sommer im wahrsten Sinne des Wortes auf den Tisch.  Weiterlesen

Betreutes Reisen

In den USA funktioniert es schon seit einer Reihe von Jahren ganz großartig: Reiseveranstalter chartern ein komplettes Kreuzfahrschiff und lassen eine oder gleich mehrere aufeinanderfolgende Reisen unter einem ganz bestimmten Thema stattfinden. Bei Country-Kreuzfahrten etwa sind dann nur Fans von Country Music an Bord – und nicht nur die. Für die diversen Veranstaltungen im Bordprogramm fahren die Veranstalter nicht nur Künstler auf, die auch beim Familienfest der kleinen Gemeinde irgendwo in Kentucky aufspielen. Es wird richtig geklotzt, wodurch sich auf der Liste mit den Top Acts Namen wie Brenda Lee, Vince Gill, Tanya Tucker oder Kenny Chesney finden können.

Ähnlich funktioniert das Ganze mit Kreuzfahrten, die etwa im Zeichen von Heavy Metal Musik, Hobby- & Profiköchen, Buchautoren oder Briefmarkensammlern stehen, wobei letzeres angesichts der in diesem Fachbereich verheerenden Wirkung von Wind für Außenstehende besonders lustig sein dürfte. Weiterlesen

Natürlich koche ich selber!

Alle Jahre steht ein „Tatort“ ganz oben auf der Liste, wenn die Statistik veröffentlicht wird, wo im Haushalt sich die schlimmsten Unfälle zutragen. Es handelt sich natürlich um die Küche, und ebenso natürlich kommt in Sekundenbruchteilen nach dieser sensationellen Bekanntmachung jener geistreiche (???) Scherzkeks daher, der sich den Hinweis „und die meisten davon kommen in Form von Speisen auf den Tisch“ partout nicht verkneifen kann.

„Manche Leute haben in der Küche einfach nichts verloren“, folgt dann meist noch nach. Stimmt. Weiterlesen

Sag mal, wo leben wir denn eigentlich?!

Das neben der Tagesschau zweite große Fernsehhochamt an jedem Abend zieht mindestens genau so viele Zuschauer  und wird wahrscheinlich auch noch oftmals als das wichtigere empfunden, denn nicht umsonst wird außer zum festen Sendeplatz wenige Minuten vor dem 20-Uhr-Klassiker auch noch von nahezu jeder Regionalsendung in den Dritten während der zwei Stunden davor zelebriert: Ein elegant gekleideter Herr oder eine eben solche Dame tritt mit gewinnendem Versicherungsvertreterlächeln vor die Kamera und faselt mit gewichtiger Attitüde von Isobaren und Stratus nebulosus. Reichlich nebulös, das Ganze… Weiterlesen

Muttertag

Moin!

Wie in jedem Jahr steht auch dieser zweite Sonntag im Mai wieder einmal im Zeichen einer ganz besonderen Person.

Die erfahrenen Mütter freuen sich z. B. darüber, dass ihre erwachsenen Kinder sie in ihr Lieblingsrestaurant eingeladen haben, während die jungen Mütter vielleicht in diesem Jahr erstmals in den Genuss des von ihren Kindern zubereiteten Frühstücks kommen – und auf diesem Weg auch mit der goldenen Regel Wo es verbrannt riecht, ist oft einfach nur ebensolcher Toast zu finden Bekanntschaft machen. Aber keine Sorge – aus zuverlässiger Quelle habe ich erfahren, dass nie wieder ein Toast besser schmecken wird. Weiterlesen

Fremdkörper gesichtet

Moin!

Am Himmel über unserer Stadt wurde heute ein unbekanntes Objekt gesichtet. Durch langjährige Erfahrung als Krimileser hinreichend geschult, konnte ich es mir nicht nehmen lassen, diesem Phänomen zwecks näherer Identifikation auf den Grund zu gehen. Ich bitte daher um Nachsicht, wenn es daher heute keinen größeren Text, sondern nur eine Phantomzeichnung gibt: Weiterlesen

Ihr habt wohl ’ne Meise!

Was in den meisten Fällen als handfester Affront aufgefasst werden würde und in früheren Zeiten zweifelsohne durch eine Backpfeife mit einem Fehdehandschuh und der Forderung nach Genugtuung quittiert worden wäre, ist bei uns derzeit lediglich eine nüchterne Bestandsaufnahme, die wir bisweilen auch mit einem „Sogar zwei!“ bekräftigen und erweitern. Weiterlesen

An die Urne gehen

Zweitausendundsiebzehn ist wieder mal ein so genanntes Superwahljahr: In drei Bundesländern und für den Bundestag in Berlin wählen wir neue Parlamente. Diesen Monat sind die Leute in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen mit dem Urnengang an der Reihe.

Nun tun sich viele Menschen dieser Tage ziemlich schwer damit, zur Wahl zu gehen. Von Politikverdrossenheit wird geredet, und ein bisschen kann ich das auch verstehen. Ich weiß ja manchmal selbst nicht, was ich sagen soll, wenn mich einer nach meiner politischen Meinung fragt. Läuft ja so einiges quer, das kann man nicht anders sagen. Weiterlesen

No de Urne hin

Tweedusenunsöbenteihn is mol wedder een so genanntet „Superwahljahr“: In dree Bundslanden un föör den Bundsdag in Berlin wählt wi niege Parlamente. Düssen Maand sünd de Lüüd in Schleswig-Holsteen un Nordrhein-Westfalen domit togang no de Urne to geihn.

Nu deihn sik veele Lüüd düsser Doge bannig swoor domit, bi de Wahl mit to moken. Vun „Politikverdrossenheit“ schnackt se, un ’n böten wat kunn ik dat ook verstohn. Ik weet ja sölvs mannigmol nich wat ik seggen schall, wenn mi een no mien politischet Meen’n frogt. Löppt jo so eeniget dwars, dat kunn een nich anners seggen. Weiterlesen