30 Bücher, die einfach zum Leben gehören

Herbstzeit ist Lesezeit. Naja, eigentlich ist das ganze Jahr über Lesezeit. Im Sommer liest man bei einer kalten Limo im Strandkorb, im Herbst oder Winter kuschelt man sich halt in den Lieblingssessel nahe bei der Heizung und schlürft Tee.

Der Büchermarkt ist schier unüberschaubar, darum ist die „30 Day Book Challenge“, die man unter diesem genau diesem Suchbegriff auf hunderten von Seiten im Internet finden kann, eine gute Gelegenheit, sich selbst und auch andere zu inspirieren.

Denn men to: Weiterlesen

Beuteljahre eines Hausmannes

Wenn ein Produkt mit dem Verkaufsargument der „neuen Rezeptur“ oder der „verbesserten Formel“ feilgeboten wird, bedeutet das oft nichts Gutes. Ganze TV- und Zeitschriftenredaktionen beschäftigen sich mit nichts anderem als der Nachforschung, wo wir von vorn bis hinten so richtig bes…tupst werden. Versteckte Preiserhöhungen, schlechtere Zutaten, Zuckerreduktion im Austausch zur Fettanteilerhöhung. Man kennt das.

Manchmal steckt hinter einer angekündigten Verbesserung aber tatsächlich eine solche. Ich kann mir nur nicht recht vorstellen, ob die wirklich jedesmal so neu ist, wie man uns weismachen will. Weiterlesen

Küchenkinder

Als ich noch ein Kind war, wusste ich immer ganz genau, wann der Frühling begonnen hatte. Dafür habe ich nicht mal einen Blick auf den ersten Krokus gebraucht. Aber wenn ich, so wie jeden Sonnabend, zum Mittagessen bei emienen Großeltern gegangen bin und mein Opa ist mal nicht dagewesen, habe ich sofort Bescheid gewusst. Opa ist nämlich immer in der letzten halben Stunde vor dem Essen zuhause gewesen. Darauf hat er bestanden: Um Punkt zwölf Uhr gibt das Mittag – und wehe dem, der dann nicht am Tisch gesessen hat!

Nur zu Frühlingsbeginn nicht, da ist er pflegeleichter gewesen. Weiterlesen

Köökenkinners

As ik noch ’n Kind weesen bün, heff ik jümmers ganz genau wusst, wann de Blöhtiet anfangen hett. Doföör heff ik nich mol ’n Blick op den eersten Krokus bruukt. Ober wenn ik so as jeden Sünnobend to’n Mittagessen bi mien Grootöllern gangen bün un mien Opa is mol nich do wesen, heff ik sofort Bescheed wusst. Opa is neemich jümmers in de lotern halve Stünn vöör’t Eten tohus wesen. Dorop hett he bestannen: Um Slag Klock twölf gifft dat Middag – un wehe den, wokeen nich pünktlich an’n Disch sitten hett!

Blots an’n Anfang vun’n Blöhtiet nich, do is he wat pflegelichter wesen. Weiterlesen

Einmal werden wir noch wach…

… und dann gibt’s das nächste Mal Frühstück.

Nein, zum Rezitieren über an ganzen Generationen erprobter Weihnachtslieder und/oder -gedichte bin ich wirklich nicht geeignet. Ich mag das einfach nicht. Letztes Jahr habe ich mir einen Spaß daraus gemacht, ein Spiel aus einer meiner Lieblingssendungen nachzuspielen. Es nennt sich „One song to the tune of another“, man soll also den Text eines Liedes X auf die Melodie eines anderen Liedes Y singen. Hat rein technisch bestens geklappt. Nur hört sich das Lieblingskarnevalslied meines Mannes gesungen auf die Melodie von Stille Nacht, heilige Nacht eher wie ein Totenmarsch an.

Ist also nicht so wirklich meins, diese weihnachtliche Reimerei. Aber ich glaube, ich kann ganz gut den ein oder anderen Schwank aus meiner Jugend und anderen Epochen meiner Vergangenheit wiedergeben. Und da wir hier gerade so nett das letzte Mal vor Weihnachten beisammen sind, will ich einfach mal loslegen: Weiterlesen

Olle Pute!

„Was bringen wir eigentlich zu Weihnachten auf den Tisch?“

Och, nee – büdde nich‘!

Da verschonen uns zumindest die lokalen Lebensmittelmärkte derzeit noch mit der saisonfremden Dealerei von Pfeffernüssen, Lebkuchenherzen und ähnlichem (was ich sehr begrüße, denn der Geruch von Lebkuchengewürz, Anis und Kardamom hat auf mich fast die gleiche Wirkung wie eine der Leibspeisen meines Mannes), prompt schallt im Gegenzug gleich von mehreren familieninternen Seiten die Frage auf mich ein, was zum Fest der Familienzerwürfnisse serviert werden soll. Kinners, es ist September! Über sowas mache ich mir doch frühestens vierzehn Tage vor dem Tag X Gedanken.

Generell bin ich mit allem einverstanden, solange es keine Pute gibt. Das hat nichts mit meinem liberalen Vegetarierdasein zu tun – schon während der letzten Jahre, als ich noch Fleisch gegessen habe, verspürte ich eine gewisse Abneigung gegen Pute. Dafür gab es einen konkreten Anlass. Weiterlesen

Sommerobst

Neulich habe ich ja wieder mal  meinen Mann ein wenig in die Pfanne gehauen, da ist es nur recht und billig, wenn ich mich heute nun selbst auf dem Altar eures Amüsements opfere. Ich min mir nämlich ziemlich sicher, dass diesmal ich das „Igitt“ zu hören und lesen bekomme, wenn die Leser mitbekommen, welches Sommeressen ich wirklich lecker finde.
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Sommeraaft

Annerendogs heff ik jo mol wedder mien Mann so’n böten wat in de Pann haun, do is dat blots recht un billig wenn ik mi nu vendoog sölvs op den Altar vun jo „Amüsement“ opfer. Ik bün mi neemich bannig seker, datt düsset Mol ik dat „Igitt!“ to höörn un leesen krigg, wenn de Lesers wies worrn, wokeen Sommereten ik bannig lecker finn. Weiterlesen

Wenn ich das schon höre!

Bei Hanns Dieter Hüsch war es die Mehlschwitze. Er fand diese Saucengrundlage nicht nur an sich grauenhaft, sondern auch das Wort, welches negative Assoziationen bei ihm weckte: „Feine Küche Bad Salzuflen!“

Nun weiß ich nicht, durch was sich die feine Küche von Bad Salzuflen auszeichnet (oder eben nicht) und warum sie dem unvergessenen Kabarettisten so querging. Doch es gibt tatsächlich Worte, gegen die man eine solche Abneigung hat, dass sich nicht nur alle Nackenhaare aufstellen, sondern man auch die abstrusesten Verbindungen herstellt.

Ein solches Wort kommt bei mir verlässlich jeden Sommer im wahrsten Sinne des Wortes auf den Tisch.  Weiterlesen

Natürlich koche ich selber!

Alle Jahre steht ein „Tatort“ ganz oben auf der Liste, wenn die Statistik veröffentlicht wird, wo im Haushalt sich die schlimmsten Unfälle zutragen. Es handelt sich natürlich um die Küche, und ebenso natürlich kommt in Sekundenbruchteilen nach dieser sensationellen Bekanntmachung jener geistreiche (???) Scherzkeks daher, der sich den Hinweis „und die meisten davon kommen in Form von Speisen auf den Tisch“ partout nicht verkneifen kann.

„Manche Leute haben in der Küche einfach nichts verloren“, folgt dann meist noch nach. Stimmt. Weiterlesen

Das Leben ist am schwersten…

… drei Tage vor dem Ersten.

Sagt der Volksmund.

Diesem sei an dieser Stelle erwidert: Von wegen! Denn an den besagten drei Tagen mag das Portemonnaie zwar in der Tat ziemlich leer sein. Das hat allerdings zur Folge, dass sich der schwerste Tag im allmonatlichen Kreislauf verschoben hat,  nämlich direkt auf den Ersten.

Zu den unbestreitbaren Vorteilen, sein privates Habitat in einem so genannten Szene- oder In-Viertel verorten zu können, gehört zweifellos die entsprechend ausgebaute Infrastruktur. In unserem Quartier sind wir in der Tat auch bestens versorgt. Fünfzehn Gehminuten sind es bis zum Hauptbahnhof, zehn bis zur Fußgängerzone der Innenstadt bzw. zum städtischen Theater nebst Opernhaus, und im Umkreis von nur fünf Minuten haben wir Zugang zu fünf Bushaltestellen, einer S-Bahn-Station sowie zu drei Stationen der der Stadtbahn. Weiterlesen

Zeige mir deinen Gefrierschrank und ich sage dir, wer du bist!

Im Grunde besticht der Inhalt unseres Gefrierschranks nicht durch besondere Inhalte. Viel Gemüse, etwas Fleisch, ein Beutel Pommes, aber vor allem vorgekochte Mahlzeiten für hektische Tage, an denen die Zeit nicht reicht, sich stundenlang für etwas Frisches hinzustellen oder weil wir beide zur Mittagszeit außer Haus sind und nicht gemeinsam essen können.

Gerade diese selbstgemachten Fertiggerichte dürften für einen eventuell interessierten Besucher aber ein Grund sein, zweimal hinzuschauen. Mit ein bisschen Menschenkenntnis dürfte ihm die Klassifizierung sehr leichtfallen, was  mein Mann eingefroren hat und was von mir im Gefrierschrank verstaut wurde. Weiterlesen

Erntedank

Erntedank? Im Februar? Falsche Jahreszeit, hm?

Richtig, liebe Leser, genau das dachte ich auch. Doch wie so oft im Leben begann auch die heute zu berichtende Begebenheit damit, dass eigentlich etwas ganz anderes geplant war. Weiterlesen

Das fängt ja gut an!

Keine Sorge, ich habe euch nicht vergessen, liebe hochdeutsche Leser. Hier ist sie – die Übersetzung des plattdeutschen Artikels vom vorletzten Montag. Viel Spaß! Weiterlesen

Dat fangt jo got an!

Moin. Altjohrsovend goot överstanden?

Ik weet nich, wie dat bi jo wesen is, ober bi uns hett sik dat so anfeuhlt, as ob tweedusenunsössteihn no all den Spijöök un Krakeel ’n böten wat goot moken hebben wullt. Dat wor ’n richtig kommodigen Obend bi mi un mien Mann. Toerst hebben wi fein to Obend eten, dann hebbt wi ganz nostalgisch bi’n Glas Wien in de Döns vöör uns ole Musikschapp op den Fußboden logert un ole Schallplatten höört, und denn vun Klock 21:45 an hebbt wi den Glotzkasten föör Sluderkrom in’t Treppenhuus ut’n Ohnsorg Theoter anmookt. De niege Inszenierung von tweedusenunsössteihn mit Heidi Kabel ehr Dochter Heidi Mahler in de Hauptroll. Dat is weerklich scheun wesen – düsse niege Version bruukt sik wohrhaftig nich achter den Klassiker vun neegenteihnhunnertsössunsösstig verstecken. Weiterlesen