Fünfzig!

Allmählich bekomme ich ein bisschen Panik. In drei Tagen wird mein Herr Gemahl fünfzig. FÜNFZIG! Ich habe doch so gar keine Erfahrung mit einem Mannsbild in so einem Alter. Ändert sich da was bei der Pflege? Muss ich ihn öfter füttern oder muss er öfter raus zum Lüften?

Aber mal im Ernst: Weiterlesen

Fofftig!

Bileten krigg ich so’n böten Panik. In dree Dogen weert mien Herr Gemohl fofftig. FOFFTIG! Ik heff doch so gor keen Erfohrung mit’n Mannsbild in so’n Öller. Ännert sik da wat bi de Pflege? Mutt ik ehm öfter füttern ode mutt he öfter no buten to’n Lüften?

Ober mol in’n Ernst: Weiterlesen

Einmal werden wir noch wach…

… und dann gibt’s das nächste Mal Frühstück.

Nein, zum Rezitieren über an ganzen Generationen erprobter Weihnachtslieder und/oder -gedichte bin ich wirklich nicht geeignet. Ich mag das einfach nicht. Letztes Jahr habe ich mir einen Spaß daraus gemacht, ein Spiel aus einer meiner Lieblingssendungen nachzuspielen. Es nennt sich „One song to the tune of another“, man soll also den Text eines Liedes X auf die Melodie eines anderen Liedes Y singen. Hat rein technisch bestens geklappt. Nur hört sich das Lieblingskarnevalslied meines Mannes gesungen auf die Melodie von Stille Nacht, heilige Nacht eher wie ein Totenmarsch an.

Ist also nicht so wirklich meins, diese weihnachtliche Reimerei. Aber ich glaube, ich kann ganz gut den ein oder anderen Schwank aus meiner Jugend und anderen Epochen meiner Vergangenheit wiedergeben. Und da wir hier gerade so nett das letzte Mal vor Weihnachten beisammen sind, will ich einfach mal loslegen: Weiterlesen

Buh!

oder: Szenen (m)einer Ehe…

Manchmal habe ich den Eindruck, dass mein Mann mich um die Ecke bringen will. Den Gedanken zu nähren, ist sein gutes Recht – bisweilen geht man sich eben so auf die Nerven, dass man diesen Stoßseufzer aus einem von Loriots berühmtesten Animationssketche bestens nachvollziehen kann. Ihr wisst schon: Weiterlesen

Singet und seid froh

Weihnachten gilt als gar nicht offiziell eröffnet, ehe gewisse liebgewonnene Rituale nicht stattgefunden haben. So geht es wohl jedem von uns. Der eine besteht auf Würstchen und Kartoffelsalat zum Heiligabend, der andere kann ohne einen ganz bestimmten Weihnachtsfilm nicht existieren, bei meinem Mann und mir sind es die Schallplatten die aufgelegt werden.

Um richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen, brauche ich z . B. The Doris Day Christmas Album von 1964. Es ist eine wunderschöne Platte mit rein weltlichen Weihnachtsliedern, für US-Verhältnisse angenehm schlicht arrangiert, und zu Doris Days herrlich sanftem Gesang muss man eigentlich nichts sagen.

Mein Mann ist da von einem anderen Kaliber. Weiterlesen

Nach Hause telefonieren

Etwas über zehn Monate ist es nun her, seit meine Mutter den Weg über die Brücke des Regenbogens gegangen ist. Mittlerweile hat sich so etwas ähnliches wie Normalität eingestellt, und wenn einem jetzt noch von ihr hinterlassene Lücken auffallen, die einem neu vorkommen, sind es zum Glück welche, die einen eher lächeln lassen. Allmählich gilt es zum Beispiel, einen neuen Kleckersdorfer Landboten zu bestimmen! Weiterlesen

Das Gekrakel von Delphi

„Vom Grips her mag es nicht gereicht haben, aber von der Sauklaue her könnte er Arzt sein.«

Ein wenig schmeichelhaftes Bonmot, aber leider auch irgendwie passend. Meine Schwester hat es irgendwann geprägt, als ich den familiären Einkaufszettel im Elternhaus um ein paar von mir gewünschte Artikel ergänzt hatte und niemand so recht schlau daraus wurde, was da eigentlich haben wollte. Weiterlesen

Kein dutzi-dutzi-dutzi mehr

Es ist jetzt etwa ein oder zwei Wochen her. Da habe ich in der Zeitung über einen Prozess gelesen, der dieser Tage jemandem gemacht wird, bei dem die Staatsanwaltschaft glaubt, dass er einen Mann und seinen Lebenpartner brutal überfallen hat.

In dem Artikel ist von den beiden Opfern immer als „das Pärchen“ die Rede gewesen. Ich habe mich darüber ziemlich gewundert. Das ist nämlich immer so: Wenn so ein Zeitungsartikel von einem Mann und einer Frau als die beiden Opfer berichtet, heißt es immer ganz seriös „das Paar“. Ober bei zwei Männern oder auch zwei Frauen wird das immer zu „das Pärchen“ verniedlicht.

Ich will jetzt nicht die ganz große Keule rausholen und sofort wieder von Diskriminierung reden – aber so einen kleinen Beigeschmack von „dutzi-dutzi-dutzi, so eine Konstellation muss man nicht ganz ernst nehmen“ hat das ja doch.

Wobei – wenn ich jetzt so darüber nachdenke… Weiterlesen

Keen dutzi-dutzi-dutzi mehr

Dat is nu so een ode twee Weken her. Dor heff ik in de Tiedung över een Prozess leesen, deen düsser Tag een mookt ward, bi den de Staatsanwaltschap dinkt, datt he een Mann un sien Levenspartner brutal överfallen hett.

In den Artikel is vun de beiden Opfern jümmers as „dat Pärchen“ schnackt worrn. Ik heff mi doröver bannig wunnert. Dat is neemich jümmers so: Wenn so een Tiedungsartikel vun een Mann un een Froo as de beeden Opfers vertellt, dann heet dat ganz seriös „dat Paar“. Ober bi twee Mannslüüd oder ook bi twee Froonslüüd verniedlicht se dat jümmers to „dat Pärchen“.

Ik will nu nich de ganz grote Keul ruthol’n un sofort al wedder vun Diskriminierung schnacken – ober so’n lütten Bigeschmack vun „dutzi-dutzi-dutzi, so eine Konstellation muss man nicht ganz ernst nehmen“ hett dat jo doch.

Wobi – wenn ik dor nu so övernordink… Weiterlesen

Lach mal – kriegst ’n Keks!

Obwohl Weihnachten im Grunde erst so kurz hinter uns liegt, dass wir quasi noch den Geschmack von Omas Sauerbraten  – wahlweise auch von Vaddis gefüllter Gans, Erbtante Mildreds Haggis (lasst die Frau bloß nie wieder nach Schottland reisen!) oder unserem selbstgeklöppelten Tofu-Bratling – auf der Zunge haben, steht in Kürze bereits das nächste große Fest an, das umfangreicher Dekorationen bedarf: Weiterlesen

Labskaus, Aszendent Schreibmaschine

So wie die heutige Überschrift lautet in etwa für gewöhnlich die Antwort, wenn jemand versucht, mich in ein in ein Gespräch um im siebten Haus, zweiter Stock, dritte Tür links (bei Uranus klingeln) stehende Monde zu verwickeln und zunächst nach meinem eigenen Sternzeichen befragt. Leider kann ich mit Astrologie nicht wirklich was anfangen, und obwohl vun’t Dörp stammend, haben selbst Bauernregeln für mich allenfalls Unterhaltungswert: „Kotzt die Kuh auf deinen Knecht, war das Heu wohl ziemlich schlecht.“

Trotzdem habe ich mich gefreut, als ich vor einer ganzen Reihe von Jahren zu meinem… nein, nicht Vierzigsten, sondern Fünfunddreißigsten ein ausführliches Geburtshoroskop geschenkt bekam. Für eine möglichst korrekte Analyse meines kosmischen Ichs musste ich nicht nur meinen Geburtstag angeben, man wollte sogar die Geburtsstunde wissen und wo genau man meine Mutter von ihrem Übergepäck befreit hatte. Zum Glück reichte die postalische Adresse des Krankenhauses völlig aus, war ich doch damals viel zu sehr dem ersten Schrei an sich beschäftigt gewesen um mir auch noch merken zu können, ob ich selbigen nun hinter Tor im Kreißsaal 1, 2 oder 3 getan hatte. Weiterlesen

Einfach schön

Es bedarf eigentlich kaum der mindestens einmal pro Woche im Fernsehen verbreiteten Nachrichten – der Blick aus dem Fenster reicht für gewöhnlich vollkommen aus: Mutter Natur ist ziemlich aus dem Takt geraten. Vor ungefähr vierzehn, fünfzehn Jahren war es drei Tage vor Heiligabend noch so warm, dass ich in T-Shirt und Sommersakko zum Umtrunk nach der letzten Schicht gegangen bin. Meine Kollegen und ich waren auf dem Weihnachtsmarkt dann auch weniger an Reibeplätzchen mit Apfelmus, Backkartoffeln mit Sauerrahm oder Poffertjes mit heißem Eierlikör interessiert, sondern daran, in den für die Jahreszeit ungewöhnlich gut besuchten Eisdielen noch einen Tisch für zehn Leute zu ergattern. Es war ein Winter, in dem die Besitzer der Besäufnisstände erwogen, die Glühweinkesseln gar nicht erst von unten anzuheizen, sondern viel eher Eiswürfel von oben hineinzuwerfen. Weiterlesen

#Autorenwahnsinn – Tag 29

Wenn ich mir den Bloggingmonat Januar so anschaue, sieht es so aus, als hätte ich ganz gut vorgelegt im neuen Jahr. Nur mit der Leserei bei anderen Blogs hinke ich meilenweit hinterher. Deswegen habe ich den #Autorenwahnsinn, der durch den Blog Schreibwahnsinn ausgerufen wurde, auch erst jetzt entdeckt, wo er fast vorbei ist.

Die Idee ist eine spannende: Weiterlesen

Entschwult?

Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm… Nee, Quatsch, da bin ich mal wieder auf dem völlig falschen Dampfer.

Also nochmal von vorn:

  • Ein Kalender mit nackten Kerls.
  • Eine solide Auswahl echt silberner Kerzenleuchter verschiedener Stilprägungen (Gründerzeit, Jugendstil und Wirtschaftswunder müssen mindestens vertreten sein).
  • Ein Regal mit zig Kochbüchern (die gar nicht gebraucht werden, weil der Wohnungsinhaber perfekt aus der Lameng kochen kann)
  • Die Doppel-CD oder noch besser das originale Vinyl-Doppelalbum von 1962 mit dem legendären Carnegie Hall-Konzert von Judy Garland
  • Mindestens ein echt antikes oder zumindest verdammt gut darauf getrimmtes Möbelstück wie z. B. ein dickpolsteriges Biedermeiersofa, auf dem man zwar unmöglich einen faulen Nachmittag bequem verbringen kann, das aber optisch ungeheuer was hermacht.

Na, wie viele der genannten Einrichtungsgegenstände kommen wohl tatsächlich in einem handelsüblichen schwulen Haushalt vor? Weiterlesen

Der tapfere kleine Weihnachtsbaum

Lachen und Weinen liegen so oft dicht beieinander, und gerade jetzt die letzten Tage sind eine absolute Achterbahnfahrt. Nach den Ereignissen bei uns in den letzten Wochen brauche ich mich kaum wohl darüber zu wundern, dass ich Weiterlesen