Das mach ich doch mit links!

„Immer das schöne Händchen geben.“

Düwel ook, was habe ich als Kind diesen Satz gehasst, wenn ich ihn – meist von ältlichen Tanten – um die Ohren gehauen bekommen habe. Als noch recht lütter Buttscher konnte ich einfach nicht verstehen, was an meiner linken Hand hässlich sein sollte. Sie war doch nur das gespiegelte Pendant zu meiner rechten: Sie konnte genau so gut Besteck bei Tisch halten, das Zähneputzen funktionierte bestens, Weiterlesen

Ruf doch mal an

Mein Mann (oder wie ich ihn bisweilen nenne: der Erbschleicher) und ich kloppen uns ja immer, wer länger mit meinem alten Herren telefoniert. Ischa schon komisch, näch: Mein Dad telefoniert eigentlich nicht gerne, aber im Schnack mit meinem Mann wird er plötzlich sabbelig!

Wie dem auch sei – gerade bei einem neuerlichen „Disput“ ( 😉 ) verquasselt mein Mann sich und sagt: Weiterlesen

Jingle… Toooooooor! (Hochdeutsch)

Jetzt ist es passiert! Ich habe immer gewusst, dass da nichts Gutes bei herumkommt! Diese ganzen echten und ausgedachten Feiertage bringen unserer Kinder früher oder später völlig durcheinander!

Gestern an der Grundschule bei uns gegenüber. Große Pause. Die Kleinen jagen sich, spielen Seilspringen oder so etwas wie „Schere – Stein – Papier“.

Vor allem sind sie laut.

Sehr laut sogar. Weiterlesen

Jingle… Toooooooor! (op Platt)

Nu is dat passeert! Ik heff dat jümmers wusst, datt dor nix Gotet bi rümkummt! Düsse ganzen echten un utdachten Fierdogs bringt uns Kinners freuher oder loter ganz dööreenanner!

Gistern, an de Grundschool bi uns gegenööver. Groote Pause. De Buttschers joogt eenanner, speelt Reepjümpen ode sowat as „Scheer – Steen – Papeer“.

Vöör all’n ober sünd se luut.

Bannig luut sogoar. Weiterlesen

Eins und eins, das macht zwei

„Guten Morgen!“

„Hallo!“

„Moin, moin!“

„Bis gleich!“

Hä?

Über die spontanen Grüße dieser drei mir völlig fremden Menschen habe ich mich wirklich gefreut, das erlebt man hierorts nicht sehr oft. Aber die von # 4 in Aussicht gestellte, offenbar fest geplante neuerliche Begegnung irritiert mich dann doch. Denn auch diesen jungen Gentleman kenne ich nicht.

Überhaupt passiert es mir in letzter Zeit öfter, dass ich gerade hier, in der Umgebung dieser Schule, verstärkt von mir unbekannten Menschen gegrüßt werde, die umgekehrt scheinbar mit mir auf recht vertrautem Fuß stehen. Ist das wieder einer meiner merkwürdigen Träume? Weiterlesen

Mehr Platz für Kinder

Es gibt immer wieder Dinge, die einen fassungslos den Kopf schütteln lassen.

Da bauen Menschen neben einer befahrenen Bahntrasse ein Häuschen – und klagen dann gegen die Bahn, weil die es doch tatsächlich wagt, ihre Züge weiterhin fahren zu lassen.

Ganz berühmt ist auch diese Geschichte aus Amerika, wo jemand ein Café verklagt hat, weil niemand ihm dort gesagt hat, dass heißer Kaffee heiß serviert wird und man sich übel verbrühen kann, wenn man sich das Zeug über die Beine kippt.

Am traurigsten finde ich immer, wenn zu lesen ist, dass wieder mal jemand erfolgreich gegen einen Sportplatz, eine Schule oder einen Kindergarten geklagt hat, so dass die Kinder von dem Ort, der doch eigentlich für sie gedacht war, verschwinden müssen. Diese Leute wissen ja gar nicht, was sie sich da selber verwehren. Gibt’s ein schöneres Zeichen von Vitalität und Lebensfreude als das Getöse spielender Kinder? Weiterlesen

Das Gekrakel von Delphi

„Vom Grips her mag es nicht gereicht haben, aber von der Sauklaue her könnte er Arzt sein.«

Ein wenig schmeichelhaftes Bonmot, aber leider auch irgendwie passend. Meine Schwester hat es irgendwann geprägt, als ich den familiären Einkaufszettel im Elternhaus um ein paar von mir gewünschte Artikel ergänzt hatte und niemand so recht schlau daraus wurde, was da eigentlich haben wollte. Weiterlesen

School’s out…. NICHT

Man vergisst ja so schnell… Gestern morgen war ich richtig irritiert, als ab etwa zehn nach sieben der morgendliche Geräuschpegel in der Nachbarschaft erheblich anschwoll. Ein Geschreie, ein Gejohle, ein Gerenne von etwas, das sich wie hunderttausend Schuhe mit Schmirgelpapier unter den Sohlen anhörte.

Morgenmuffelig, wie ich nun mal bin, schwankte ich mit zu 3/4 geschlossenen Augen zum Schlafzimmerfenster, machte es dicht und wankte dann in die Küche. Ohne ausreichenden Koffeinspiegel im Blut ist man ja nur ein halber Mensch!

Mit dem ersten Kaffee in der Hand setzte ich mich auf den Balkon und vergaß den Radau erstmal wieder. Ein paar Stunden später, beim täglichen Telefonat mit meiner Schwester, fiel’s mir wieder ein und der Schleier der Verwirrung lüftete sich. Natürlich! Weiterlesen

Ich packe meinen Koffer…

„Hallo, Leute – es sind Ferien / Alle machen blau / Von Flensburg bis nach Oberammergau…“

Mit diesem fröhlich auf die Melodie von Jacques Offenbachs berühmten Cancan mit dem Namen Galop Infernal geträllerten Liedchen begann für mich und meine Altersgenossen vor einigen Dezennien die schönste Zeit des Jahres: Weiterlesen

Wenn ich das schon höre!

Bei Hanns Dieter Hüsch war es die Mehlschwitze. Er fand diese Saucengrundlage nicht nur an sich grauenhaft, sondern auch das Wort, welches negative Assoziationen bei ihm weckte: „Feine Küche Bad Salzuflen!“

Nun weiß ich nicht, durch was sich die feine Küche von Bad Salzuflen auszeichnet (oder eben nicht) und warum sie dem unvergessenen Kabarettisten so querging. Doch es gibt tatsächlich Worte, gegen die man eine solche Abneigung hat, dass sich nicht nur alle Nackenhaare aufstellen, sondern man auch die abstrusesten Verbindungen herstellt.

Ein solches Wort kommt bei mir verlässlich jeden Sommer im wahrsten Sinne des Wortes auf den Tisch.  Weiterlesen

10 Beobachtungen aus der Twilight Zone…

… zwischen Morgengrauen und erstem Kaffee am Schreibtisch.

 

  1. Ein fröhliches „Guten Morgen – tolles Wetter heute“ vom Balkon herunter wird um zehn nach fünf morgens nicht von jedem Nachbarn auf dem Weg zur Arbeit geschätzt.
  2. Wenn man beim Frühstück in das Pulver für seinen Protein-Shake niest, seht man hinterher aus, als wäre in einer schlechten Filmkomödie eine Kokainladung explodiert.
  3. Ein auf der Joggingpiste entgegenkommender Mann kann noch so männlich, tough, muskulös und „Woof!“-inspirierend daherkommen – wenn er das falsche Eau de Toilette trägt, verwandeln sich seine militärisch inspirierten Klamotten mit Tarnmuster vor dem geistigen Auge trotzdem in ein Tutu und ein Blumendiadem im Haar.
  4. Heinz Erhardt soll seine besten Ideen für Texte immer zuhause im „gekachelten Zimmer“ gehabt haben. Mir fallen sie dummerweise immer auf der Piste ein. Problem: Bis ich zuhause bin, habe ich die meisten wieder vergessen, und während des Laufens Aufgeschriebenes ist hinterher selbst für mich unleserlich.
  5. Mir sind in den letzten fünfzehn Jahren insgesamt vier Kinder begegnet, die mit ihrer Naseweisheit, ihrer vorlauten Art und vor allem dem nicht zur Wiedergabe geeigneten Vokabular einfach unerträglich waren. Sie haben alle Levent geheißen. Entweder liegt’s am Namen oder ich werde verfolgt.
  6. Ein Autofahrer A, der mitten auf der Straße steht, um Autofahrer B in epischer Breite dessen Fahrfehler zu erläutern, während sich hinter dem Auto von A fünf weitere Autos stauen und ungeduldig hupen, sollte vielleicht seine eigene Kompetenz überdenken.
  7. Petra Schürmann hat schon vor dreißig Jahren in einer Fernsehsendung gesagt, dass der Hosenrock der scheußlichste Modeartikel ist, den es je gegeben hat. Die Frau neben mir an der Ampel ist zu jung, um diese Sendung gesehen zu haben. Das Urteil von Frau Schürmann gilt trotzdem.
  8. Morgens um halb sieben schon Alkohol in der Öffentlichkeit zu trinken, gilt gemeinhin als nicht comme il faut. Es sich mit seinen Kumpanen der Nacht in einem Park bequem zu machen, eine Picknickdecke auszubreiten und dem Sonnenaufgang mit Bier aus polierten Pilstulpen zuzusehen, hat trotzdem irgendwie Lebensart.
  9. Die WhatsApp von einem guten Freund, die bei der Rückkehr auf mich wartet und mit der er sich für den langen Klönschnackabend gestern bis weit nach Mitternacht auf dem Balkon bei einer schönen Flasche Weißwein bedankt, bestätigt die Richtigkeit der Entscheidung, auch dieses Jahr wieder auf den Eurovision Song Contest zu verzichten.
  10. Es ist nichts schlimmer, als sich mit einer schönen Tasse Kaffee an den Schreibtisch setzen zu wollen und festzustellen, dass man gestern vergessen hat, neuen Kaffee zu kaufen.

 

Und was habt ihr heute Morgen schon erlebt?

Bye, bye Ausbildungsbetrieb

Mein Neffe ist ein plietscher Kerl – schon jetzt kümmert er sich um eine Ausbildungsstelle ab Sommer 2016, obwohl sein letztes Schuljahr gerade heute erst begonnen hat. Er hat sich Gedanken gemacht, welchen Beruf er später ausüben möchte. Er hat sich Weiterlesen

Die eigene Zelle möblieren

Überall finden dieser Tage wieder die alljährlichen CSD-Veranstaltungen statt – tohuus in Hamburg geht z. B. an diesem Wochenende auf St. Georg und St. Pauli sowie rund um den Jungfernstieg mit der Gay Pride wieder richtig die Luzie ab. Allen Beteiligten wünsche ich sowohl viel Spaß als auch viel Erfolg dabei, die Themen, die uns beschäftigen, so laut kundzutun, dass sie endlich das so nötige Gehör finden.

Eines der Themen wird sicherlich auch die Kontroverse um sexuelle Aufklärung in der Schule sein, besonders um die Frage, ob über mehr aufgeklärt werden soll als nur die Heterosexualität.

Indirekt hat mich der Blog Liebe im Schatten des Regenbogens auf dieses Thema aufmerksam gemacht, in dem die Bloggerin über den Neuanfang in den Leben aller Beteiligten berichtet, seit ihr Ehemann ausgesprochen hat, selbst homosexuell zu sein. Ich folge diesem wirklich lesenswerten und wunderbar positiv denkenden Blog von fast Anfang an und empfehle ihn gerne weiter.

Zum Thema Aufklärung geht es mir insbesondere um den Artikel Warum bin ich noch da? vom 29. Juli 2015. Weiterlesen