Mit Familienanschluss…

… oder Wie meine Familie die DDR-Behörden austrickste.

Wie viele Familien hatte auch die meine Verwandte in der DDR, als diese noch existierte. Als die Mauer fiel, war ich gerade sechzehn, und es war ziemlich aufregend, wie einfach sich plötzlich die Familienbande pflegen ließen. Zuvor hatte man sich nur selten gesehen. Im Westen scheute man die Reise; zuviel hatte man über Autos gehört, die bei der Kontrolle von den Grenzern zwar auseinander-, aber nicht wieder zusammengebaut worden waren, und die pekuniäre Angelegenheit mit dem Zwangsumtausch war auch irgendwie blöde.

Die Verwandten von “drüben” wären gerne öfter zu Besuch gekommen, aber dafür musste es einen besonderen Anlass geben, wie etwa den runden Geburtstag eines sehr nahen Westverwandten, damit dem Wunsch auf Familienzusammenführung von staatlicher Seite stattgegeben worden wäre.

Aber es wurden viele Briefe geschickt und natürlich Pakete: Klamotten, Westlebensmittel, Spielzeug, Schallplatten und so weiter. Bücher von Westautoren waren auch beliebt. Natürlich musste der Lesestoff besonders sorgfältig ausgewählt werden, wurden Pakete doch regelmäßig darauf gefilzt, ob deren Inhalt auch keine Gefahr für den real existierenden Sozialismus darstellte. Es gab zum Glück einige Bücher, die eigentlich immer durchgingen. Weiterlesen

30 Filme, die… (Teil 3)

… die mit ihren schaffenden Künstlern bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen haben.

Schon wieder ist eine Woche fast vorüber. Das Wochenende naht und damit der nächste willkommene Anlass, ins Kino zu gehen – und sei es nur das heimische Pantoffelkino. Vielleicht ergibt sich (nach Teil 1 und Teil 2) aus dem 3. und letzten Teil der Film-Challenge die ein oder andere Gelegenheit für Kintopp-Freunde, die wie ich eher nostalgisch veranlagt sind: Weiterlesen

30 Filme, die… (Teil 2)

… die mit ihren erschaffenden Künstlern einfach zu meinem Leben dazugehören. Beim letzten Mal gab es die Beantwortung der Fragen 1 – 10 dieser Challenge, heute geht es mit den Nummern 11 – 20 weiter: Weiterlesen

30 Filme, die… (Teil 1)

… mich gemeinsam mit ihren beteiligten Künstlern bisher durchs Leben begleitet haben: Auf diese „Challenge“ bin ich heute gestoßen, und auch wenn mein letzter Kinobesuch schon eine ganze Weile her ist – warum sollte ich die Gelegenheit nicht nutzen, um meine kleine Kintopp-Welt vorzustellen?

Los geht’s: Weiterlesen

Zahlen, bitte!

349.006

54.050

7.068

236

30 x 60

Nein, das sind weder die Gewinnquoten im Spiel 77 noch die Geschäftszahlen eines großen Unternehmens. Mit diesen Zahlen hat es eine literarische Bewandnis. Weiterlesen

Drei Zwiebeln für die Märchenbraut

Woran merkt man dass sich das Jahr dem Ende zuneigt? Da hat wahrscheinlich jeder von uns seine eigene Wahrnehmung. Doch es gibt zwei Dinge, die wohl mehr Leute zusammenbringen als das Wir-Gefühl bei der Fußball-WM 2006. Weiterlesen

Hollywood in der Provinz

In der klassischen Hollywoodkomödie in Breitwandformat und gloriosem Farbenrausch kommt es auf dem Höhepunkt der Handlung meist zu einem ziemlich großen Krach zwischen Adam & Eva/Adam & Adam/Eva & Eva. Nach diesem gibt es drei Möglichkeiten. Weiterlesen

Keine Routineangelegenheit, Ma’am

Jetzt mache ich diesen Affentanz nun schon zum sechsten Mal mit, und ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt. Wenn man es genau nimmt, ist es sogar schon Weiterlesen

Vernissage

Das klingt im ersten Moment etwas irreführend – eine Vernissage ist für gewöhnlich die Eröffnung einer Ausstellung. Weil die Zeiten, in denen ein Maler mit der Präsentation eines einzigen Werkes zum Liebling der Saison werden konnte, getrost als vorbei betrachtet werden dürfen, werden daher bei einer Vernissage mehrere Bilder erwartet. Weiterlesen

Drei Tage vor dem Ersten…

… ist das Leben bekanntlich am schwersten. Besonders schwer wird es, wenn es nicht nur drei Tage sind, sondern noch vier Tage zuzüglich der letzten Stunden des heutigem Freitag. Man kann im Übrigen noch ein Schüppchen drauflegen, wenn man nämlich noch einen ganzen Monat dranhängen muss, so dass aus vier Tagen ganz fix derer vierunddreißig werden. Weiterlesen

Zwischenbilanz

OLYMPUS DIGITAL CAMERAKinder, wie die Zeit vergeht. Merkt man oft dann, wenn man mal Ordnung in seinen Unterlagen schafft. Eine alte Gehaltsabrechnung noch in D-Mark – klar, ist ja auch von 2001! Ein altes HVV-Ticket von 2005 – was, so günstig war das Tagesticket für den Großbereich Hamburg mal? Die Rechnung für eine geliebte, aber als Japan-Import auch sehr teure CD – vierundsechzig Mark plus Porto und Zollgebühr für gerade mal zwölf Lieder. Oh… Da ist ja auch der erste Buchvertrag von 2009.

Fünf Jahre und drei weitere Bücher plus ein reines eBook sind also seit der Veröffentlichung meines Erstlings Strandkorb mit Rüschengardinen vergangen. Gelegenheit, mal einen Blick in die „olle Kamelle“ zu werfen. schauen, was ich damals verzapft habe.

Vor allem sehe ich Anfängerfehler über Anfängerfehler. Zuviel Vorgeschichte. Ein bisschen zu sehr Idylle. Zudem bin ich voller Sendungsbewusstsein in meiner Absicht, das schwule Leben als ganz normal darzustellen, manchmal viel zu weit übers Ziel hinausgeschossen und habe durch Überbetonung das Gegenteil bewirkt: Das Normale zur Außergewöhnlichkeit verkehrt.

Und dann der riesige Tippfehler, den sowohl ich als auch das Lektorat bei allen Besprechungen übersehen haben… An den ein oder zwei Stellen, wo der Ich-Erzähler einmal bei seinem Namen genannt wird, prangt nicht das eigentlich vorgesehene fiktive Tim Hansen, sondern mein eigener Name. Ja, natürlich sind einige Dinge autobiographisch eingeflossen, doch insgesamt ist vieles, vieles, vieles ist reine Fiktion. Eigene Erfahrungen teilen, gerne – aber nur bis zu einem gewissen Grad. Also mussten reale Erlebnisse durch vollkommen neu ersponnene ersetzt werden. Von den Namen ganz zu schweigen… da stimmt nicht ein einziger.

Bei der 2. und 3. Auflage ist der Tippfehler auch drin geblieben. Ich hab’s als Mahnung genommen, was passieren kann, wenn man als Erstling eine Ich-Erzählung schreibt und man sich zu sehr an seinen Lieblingsautoren orientiert. Aber damit stehe ich nicht alleine – selbst um Myriaden größere Autorengeister als ich es bin haben diese Absolute Beginner-Erfahrung gemacht. Agatha Christie etwa hat sinngemäß geäußert, dass ihre ersten drei, vier Romane genausogut Abenteuer von Sherlock Holmes und Arsène Lupin hätten sein können, weil sie sich zu sehr von von ihren Autorenidolen Sir Arthur Conan Doyle und Maurice Leblanc hat beeinflussen lassen. Warum sollte es mir kleinem Licht da anders gehen?

Ich weiß – im Nachhinein findet man bei allem stets etwas, das man heute anders machen würde. Bleibt doch nicht aus, denn man hat Erfahrungen gesammelt, die eigene Schreibe entwickelt und verfeinert sowie den Blick geschärft.

Trotzdem: Anders als einige Musiker, die schamhaft ihre ersten großen Hits verleugnen und sich teilweise sogar weigern, überhaupt drüber zu sprechen, stehe ich weiterhin zu diesem Buch. Mit allen Fehlern, die da drin sind. Jeder von uns hat mal seine erste Zeit irgendwo gehabt, sei es im Beruf, sei es ehrenamtlich, sei es als Ehemann – sonstwas. Jede Erwartung einer perfekten Leistung an diesem Punkt ist Unfug. Wir tasten uns ran, tapern herum, haben kleine Einbrüche auf dem dünnen Eis bis wir die tragenden Stellen gefunden haben. Rückblickend kann/soll/darf man dann auch stolz auf den ganzen Weg sein – inklusive der nassen Füße, die man sich geholt hat. Und auf den ersten Schritt erst recht.

Das letzte Kapitel

Seit fast drei Wochen ist Frag doch das Vanilleeis auf dem Markt, und nachdem ich mich (abgesehen von der Bloggerei) ein bisschen auf den Lorbeeren ausgeruht habe, geht’s nun langsam mit neuen Projekten weiter. Für gleich drei Stories (plus eine neue Gespensterstory, die zu Weihnachten erscheinen soll) sind die ersten groben Planungen gelaufen. Eine davon wird sich auch wieder um Holger und Christoph drehen.

Eigentlich sollte ausschließlich Wodka für die Königin von diesen zwei leicht durchgeknallten Jungs erzählen, aber die sind bei den Lesern so gut angekommen, dass nur sie als Hauptfiguren in Frage kamen, als die Idee für Frag doch das Vanilleeis langsam Gestalt annahm. Auch die derzeit noch ganz profan als #3 betitelte Story kann nur von den beiden handeln. Es scheint sich da eine richtige Saga um die beiden zu entwickeln, was so nie geplant war, mich aber trotzdem freut. Denn irgendwas Positives scheinen die Jungs ja bei den Lesern auszulösen.

Trotzdem habe ich letzte Nacht das allerletzte Kapitel geschrieben, das besagte Holger & Christoph Saga irgendwann mal zum endgültigen Abschluss bringen wird.

Nein, weder plane ich a priori sieben Bände wie die Kollegin J. K. Rowling noch fürchte ich das Schicksal von Agatha Christie, die ihren Hercule Poirot schon nach dem dritten Roman so gründlich satt hatte, dass sie ihn da am liebsten selbst abgemurkst hätte, aber by popular demand für weitere dreißig Romane mit ihm gestraft war. Mein Größenwahn hält sich – hoffe ich zumindest – in Grenzen.

Trotzdem kam mir gestern Abend nach zwei Gläsern meines Lieblingsbiers („rotblond“, obergärig, Kenner werden den richtigen Schluss ziehen) dieser Gedanke: Wenn Holger und Christoph als „meine literarischen Kinder“ nun scheinbar noch eine ganze Weile in meiner Obhut bleiben, dann möchte ich größeres Bild dessen haben, was den beiden noch alles so passieren kann und wird. Zumindest erst einmal nur für mich.

Ich stelle es mir wie eine Sonntagspartie im Traumcabrio vor: Mal geht es in die eine Richtung, mal in die andere, manchmal nimmt man absichtlich einen Umweg und manchmal verfährt man sich unabsichtlich, aber dafür ganz gewaltig. Aber es macht unheimlichen Spaß, wieder auf den rechten Weg zurückzufinden. Und irgendwann ist die Fahrt von A nach B dann zu Ende.

Genauso soll es Holger und Christoph ergehen. Der Wodka und das Vanilleeis ergeben zusammengenommen quasi den Ausgangspunkt A, das in der vergangenen Nacht geschriebene letzte Kapitel wird das Ziel, Punkt B sein. Was dazwischen kommt? Bleiben sie in Norddeutschland? Verschlägt es sie woanders hin? Welche Typen kreuzen noch ihren Lebensweg? Irgendwann wird die Reise von A nach B jedenfalls zu Ende sein. Was in der Zwischenzeit passiert? Ich habe da schon ein paar vage Ahnungen, aber insgesamt muss ich mich im Moment noch genau so überraschen lassen wie die Leser…

Die Agonie des Schreiberlings

Eine Woche ist vorüber.

Seit einer Woche ist mein neues Buch Frag doch das Vanilleeis im Handel. Es hat richtig gut begonnen. Glückwünsche zum Start sind ebenso eingegangen wie die ersten positiven Lesermeinungen, für die ich mich genauso von Herzen bedanke wie für die konstruktive Kritik.

Aber bei jeder Buchveröffentlichung ist da auch während der ersten ein, zwei Wochen diese merkwürdige Phase… Für gewöhnlich ist sie sehr kurz, aber solange sie andauert nervt sie, und zwar richtig!

Das Buch ist also nicht nur fertig, es ist auch „offiziell abgenommen“ und zum Vertrieb freigegeben worden. Im Grunde könnte man sich langsam auf das nächste Werk stürzen. Aber dann ist da plötzlich dieses Gefühl, alle Kreativitäts- und Ideenvorräte mit diesem letzten, gerade veröffentlichten Buch völlig aufgebraucht zu haben. Obwohl es völliger Quatsch ist, lebt man in der festen Überzeugung, nie wieder ein weiteres Wort zu Papier zu bringen.

Ihr glaubt gar nicht, wie froh ich sein werde, wenn das vorbei ist.

So in etwa in einer Woche. Vielleicht auch in zwei. Ich hab da nämlich schon eine Idee, was ich als nächstes schrei…

Sorry, muss aufhören – mein Laptop ruft. Auf ein Neues!

Frag doch das Vanilleeis!

1. August 2014!

Nun ist es also soweit! Offizieller Verkaufsstart für meinen neuen Roman Frag doch das Vanilleeis. Ab sofort ist es als Printausgabe im regulären Buchhandel (es ist ja bekannt, wie wichtig ich shop local finde) erhältlich – wenn’s mal nicht vorrätig ist, wird es euch gerne bestellt. Natürlich ist es auch bei allen gängigen Online-Portalen zu beziehen.

Und auch die Freunde von eBook dürfen sich freuen – selbstverständlich ist Frag doch das Vanilleeis auch für alle gängigen Reader verfügbar – bis Mitte September übrigens zum Aktionspreis von 2,49 Euro! Schnell sein lohnt sich also.

Holger und Christoph sind zurück!

Für alle Freunde und Leser, welche die Vorankündigung vielleicht versäumt haben: Holger und Christoph aus meinem Roman Wodka für die Königin scheinen ganz besonderen Eindruck hinterlassen zu haben, und darum erfülle ich allen Fans der beiden natürlich gerne den Wunsch nach einem neuen Abenteuer mit den beiden.

Und was erleben die beiden?

Es heißt, dass beide Hälften eines Paares sich immer ähnlicher werden, je mehr sie zusammen sind. Bei Holger und Christoph scheint da ein klitzeklein wenig schiefgelaufen zu sein. Dadurch gerät das Leben der beiden ziemlich durcheinander, und als auch noch Holgers Hund Charly sich ein paar unschöne Eigenheiten angewöhnt, muss Holger auch noch so etwas ähnliches wie eine Straftat vertuschen…

Was bleibt noch zu sagen?

Nicht viel – nur bannig lieben Dank an alle Leser für den Support in den letzten Jahren. Ich wünsche Ihnen und euch allen ganz, ganz viel Freude mit Frag doch das Vanilleeis – ab heute offiziell im gedruckten und elektronischen Buchhandel erhältlich!

Pressehinweis:

Kostenlose Rezensionsexemplare für Journalisten (nachgewiesener Presseausweis erforderlich!) können unter presse(at)bod(punkt)de direkt beim Verlag angefordert werden.

Neues Buch…

Es ist Freitag, das Wetter ist formidabel, und ihr wollt alle ins Freibad. Darum gar nicht viele Worte, sondern nur folgende kleine Ankündigung zu meinem bereits erwähnten neuen Buch:

Titel: Frag doch das Vanilleeis

Inhalt: Traumberuf? Check. Eigene vier Wände? Check. Traummann gefunden? Check. Alles in Ordnung also? Ähm – wie lautete die Frage?

Je länger ein Paar zusammen ist, desto mehr gleicht es sich aneinander an, sagt man. Es heißt auch, dass mehr Harmonie die Folge ist. Bei den beiden Nordlichtern Holger und Christoph scheint da etwas schiefgelaufen sein. Gut, der Hitzkopf ist ruhiger geworden und der Ruhepol spontaner. Nur das mit der Harmonie klappt nicht mehr so ganz. Irgendwie knarrt es seit einiger Zeit im Getriebe.

Die Rückkehr eines Verflossenen der beiden und Holgers Spleen, Problemen mit Vanilleeis zu begegnen, sind keine Hilfe dabei, den Liebeskahn wieder auf Kurs zu bringen. Zudem hat sich Holgers Hund Charly ein paar Unartigkeiten angewöhnt. Rasch ist das Chaos perfekt…

Formate: Taschenbuch und eBook

Erscheinungsdatum: 1. August 2014

Schönes Wochenende!