In Hamburg sagt man „Tschüß“

Reisetagebuch 2018 – Teil 6

Intercity 2213 Hamburg -> Dortmund, zwischen Bremen und Osnabrück – Freitag, 17.08.2018 – am Nachmittag

Wenn sich da mal nicht ein Kreis schließt. Der Urlaub endet, wie er auch begonnen hat: Geänderte Waggonreihenfolge, aufgehobene Sitzplatzreservierungen, und wieder habe ich meinen bei der Buchung eigens auf dem Waggonplan rausgesuchten Einzelplatz nicht bekommen. Stattdessen teile ich mir ein 1.-Klasse-Abteil mit fünf anderen Reisenden, die von der nicht funktionierenden Klimaanlage genauso „begeistert“ sind wie ich. Aber unsere Konstellation passt: Weiterlesen

Aretha, Amerigo und ein bisschen Arbeit

Reisetagebuch 2018 – Teil 5

Hamburg – Donnerstag, 16.08.2018 – morgens im Hotel

Was für eine Ungerechtigkeit. Da wirst du morgens wach und hörst als erstes in den Radionachrichten, dass Aretha Franklin tot ist. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, bekommst du drei Minuten später den neuesten Schlager der Saison von irgendeinem deutschen Sangesternchen um die Ohren gehauen und damit erstmal so richtig vorgeführt, mit welcher Lücke wir zurückgelassen werden. Im Hintergrund hörst du dabei den großen Vinylius – oder wer immer der Schutzpatron der Popmusik ist – grausam lachen.

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KO oder OK?

Reisetagebuch 2018 – Teil 4

Hamburg – Mittwoch, 15.08.2018 – abends in der HafenCity

Junge, Junge – was für ein Tag. Da das Bergfest gestern schon war, gibt’s heute eine etwas verspätete Halbzeitbilanz „Hamburg 2018“:

Mir geht es gesundheitlich zwar besser als im letzten Jahr, aber wenn etwas rund dreiundzwanzig Jahre in dir schlummert, um irgendwann erneut fröhliche Urstände zu feiern, sollte man nicht mit einer Wunderheilung rechnen. So schön wie die Zeit bisher auch war – Weiterlesen

Foodporn und Osmium

Reisetagebuch 2018 – Teil 2

Hamburg – Montag, 13.08.2018 – gegen 7:00 Uhr im Hotel

Aua! Aua! Aua!

Es gibt nichts bescheuerteres, als mit einem veritablen Muskelkater aufzuwachen. Aber warum habe ich den nur auf der linken Seite im Arm und Schulterbereich? Gut, ich habe gestern viel mit dem Kuli geschrieben, aber das mache ich doch als eine der wenigen Sachen mit rechts? Die Gabel beim Abendessen war nicht aus Osmium, und das Mineralwasser kam auch nur im 0,33er Glas, nicht in einer Dranktonne. Was habe ich denn gestern noch gemacht? Ausgepackt und den Koffer auf den Schrank gewuch…

Alles klar: Weiterlesen

Gruppenkuscheln, Grübeleien und glucksendes Wasser

Reisetagebuch 2018 – Teil 1

Hamburg – Donnerstag,  16.08.2018

Es ist Donnerstagabend. Die Sonne versinkt langsam hinter den Dächern von St. Pauli, der aus Helgoland zurückgekehrte Halunder Jet hat die letzten Fahrgäste ausgespuckt und tuckert die paar Meter zu seinem Liegeplatz für die Nacht rüber, die Touristen verlassen langsam die Landungsbrücken. Nur einmal wird es heute noch richtig drubbelig. Nämlich nachher, wenn die Vorstellungen der Musical-Tempel gegenüber am anderen Elbufer zu Ende sind und tausende Theaterbesucher zurück in ihre Hotels oder noch so richtig auf’n Swutsch gehen wollen.

An meinem letzten Abend in der schönsten Stadt der Welt meint das Wetter es noch einmal gut mit mir. Überhaupt war es eine schöne Zeit – viel besser, als der holperige Start es hatte erahnen lassen. Weiterlesen

Work in Progress – 31/07/2018

Auszug aus dem neuen Romanmanuskript:

Hinterher wusste ich nicht mehr, wie wir es diese steile, ernsthaft als Straße ausgewiesene Rampe hinuntergeschafft hatten, ohne dass unsere Koffertrolleys bis in die Elbe duchrollten und wir selbst uns sämtliche Knochen brachen. Wie zwei besoffene Graureiher staksten Sebastian und ich über den Asphalt. Dabei kam ich mirvor, als steckten meine Füße wieder in Muttis High Heels mit den elf Zentimenter hohen Absätzen, die ich mir während der Schulzeit für meinen ersten und einzigen Travestieauftritt in einem Stück der Theater-AG geliehen hatte. Das Publikum hatte damals seinen Spaß. Und ich die beidseitige Bänderzerrung.

Ich wär‘ dann soweit

„Ich zähle täglich meine Sorgen“, sang Peter Alexander vor fast sechzig Jahren. Ob man die wirklich unbedingt zählen sollte, wage ich in Frage zu stellen. Je nach Aufkommen könnte das irgendwann doch ein bisschen zu belastend sein.

Trotzdem zähle ich ständig irgendwas. Beim Ausräumen von der Spülmaschine in den Schrank zähle ich Geschirr und Besteck. Ich zähle die Wäschestücke, die ich in die Waschmaschine packe. Ich zähle die Pfähle eines Zauns, an dem ich auf irgendeinem Weg vorbeigehe.

Woher das kommt? Weiterlesen

Sündenhafen – Hafensünden

Reisetagebuch Hamburg, Juli 2017 – Teil 6

 

Auf der Zielgeraden kommt dann doch noch ein bisschen mehr Leben in die Sache…

 

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Na, endlich!

Reisetagebuch Hamburg, Juli 2017 – Teil 5

 

Der vorletzte Tag in Hamburg. Was habe ich nicht für Pläne gehabt. Dank Fieberschub, Schietwedder und zig Improvisationen habe ich nicht mal die Hälfte davon umsetzen können. Wobei ich mich nicht beschweren will. Das Alternativprogramm war ja bisher nicht wirklich schlecht. Trotzdem bin gespannt, ob sich auf den letzten Metern doch noch was in Richtung Ursprungsideen ändert…

 

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Nützt ja nix!

Reisetagebuch Hamburg, Juli 2017 – Teil 1

Natürlich ging es auch in diesem Jahr für mich wieder zur Sommerfrische in Hamburg. Angesichts des Wetters sollte man vielleicht über eine Streichung des „Sommer“ nachdenken, aber ansonsten nicht weiter darüber nachgrübeln. Nützt ja nix!

Eine Weisheit übrigens, die sich durch meinen ganzen ersten Reisetag gezogen hat:

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Immer Ärger mit der Tante

Ist schon ziemlich komisch mit der Zeit. Wenn du auf deinen Urlaub warten musst, scheint es ewig zu dauern. Ist er aber erstmal da, geht er vorbei wie nichts. Was hat sich das gezogen, bis der Juli gekommen ist. Jetzt ist schon wieder August, die Ferien sind vorbei und es geht weiter hier in diesem Theater.

Es heißt ja, wenn du deine Sorgen und den ganzen Ärger im Leben vergessen willst, sollst du sie gar nicht erst mitnehmen, wenn du auf Reisen gehst. Deswegen bleibt mein Mann auch immer zuhause, wenn ich in meinen Sommerurlaub fahre.

Ist natürlich nur Spaß. Wir finden das zwar beide wichtig, dass jeder von uns einmal im Jahr seine eigene Auszeit allen von wirklich allem haben soll, aber das heißt nicht, dass er eins der Probleme ist, die ich zuhause lasse. Umgekehrt ist das auch so, wenn er für seine Auszeit bei seiner besten Freundin nach Düsseldorf fährt. Hoffe ich zumindest… Weiterlesen

Jümmers Ärger mit de Tante

Dat is bannig komisch mit de Tiet. Wenn du op dien Urlaub tööven muttst, schient dat ewig to duuern. Is he over erstmol do, geiht dat vorbi as nix. Wat hett sik dat zogen, bit de Juli kamen is. Un nu is al wedder August, de Ferien sünd vorbi un dat geiht wieter hier in düsset Theoter.

Dat heet jo, wenn du dien Sorgen un dien ganzen Trabbel in’t Leven vergeten wüllst, schallst du se gor nicht erst mitnehmen, wenn du op Reisen gohst. Deswegen blifft mien Mann ok jümmers tohuus, wenn ik in mien Sommerurlaub fohr.

Is natürlich blots Spooß. Wi find dat twors beide wichtig, datt jedeen vun uns eenmol in’t Johr sien eegen Uttiet alleen vun weerklich alln’s hebben schall, ober dat heet nich, datt he eent vun de Problemens is, die ik tohuus loot. Ümgekehrt is dat ook so, wenn he to sien Uttiet bi sien besten Frünnin no Düsseldorf fohrt. Hoff ik tominnest… Weiterlesen

Das gibt’s nur auf der Verbindungsbahn bei Nacht

Ein einziger Tag reicht für eine Städtereise nicht. Nicht wirklich etwas, das man seinen Zeitgenossen als sensationelle neue Erkenntnis verkaufen könnte. Ganze Generationen von Bus- und Individualreisenden können ein Lied davon singen, viel gesehen zu haben und doch mit dem Gefühl nach Hause gefahren zu sein, etwas verpasst zu haben. Doch selbst wenn man sich in einer Stadt gut auskennt, die Zeiten für die einzelnen Ziele und die Wege zwischen ihnen passgenau planen kann, sitzt man auf der Rückfahrt irgendwie mit dem selben Gefühl im Zug. Weiterlesen

Brückenschlag

Hamburg bekommt mal wieder eine neue Hafenfähre. Das Modell ist eine Weiterentwicklung der vor zwanzig Jahren erstmals eingesetzten und vom Volksmund mit dem schönen Spitznamen Bügeleisen bedachten Baureihe, die hauptsächlich auf den wichtigsten Linien mit dem größten Passagieraufkommen verkehrt. Die Neue wird etwas breiter sein, Platz für mehr Fahrgäste haben und der Antrieb soll umweltfreundlicher sein als bei ihren älteren Schwestern. Weiterlesen

Es ist serviert!

1. Juli!

Ein neuer Monat bedeutet für die meisten in allererster Linie zunächst einmal: Zahltag. An den Bankautomaten und Geldschaltern wird’s heute richtig voll. Bringt Zeit mit dorthin!

Für mich persönlich zählt heute etwas ganz anderes: Weiterlesen